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Flieh Wenn Du Kannst

Flieh Wenn Du Kannst

Titel: Flieh Wenn Du Kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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beantworten«, unterbrach Diana erneut.
    »Worauf wollen Sie hinaus?« fragte Rod ungeduldig, wobei schwer zu sagen war, ob seine Ungeduld sich gegen den Polizeibeamten oder gegen Diana richtete.
    »Hat Ihre geschiedene Frau eine Lebensversicherung? Hat Ihre geschiedene Frau ein Testament gemacht?«
    »Ich weiß nicht, ob sie ein Testament gemacht hat«, antwortete Rod, jedes Wort langsam und überlegt aussprechend. »Ich weiß, daß sie eine Lebensversicherung hatte, weil ich selbst die Prämien bezahlt habe. Das war Teil unserer Scheidungsvereinbarung«, fügte er erklärend hinzu.
    »Und wer ist der Begünstigte dieser Lebensversicherung?« fragte Mahoney.
    »Ihre Kinder. Und ich«, antwortete Rod.
    »Und wie hoch ist die Versicherung?«
    »Zweihundertfünfzigtausend Dollar«, gab Rod zurück.
    »Und wem gehört das Haus in der Exeter Street 13? Auf wessen Namen ist es eingetragen?«
    »Auf unser beider Namen.« Rod schwieg einen Moment und räusperte sich. »Gemäß unserer Scheidungsvereinbarung hatte sie das Recht gehabt, in dem Haus zu leben, solange die Kinder noch zur Schule gehen. Danach hätte sie es verkaufen müssen, und wir hätten den Erlös geteilt.«
    »Wieviel ist das Haus Ihrer Meinung nach heute wert, Mr. Wheeler?«
    »Da habe ich wirklich keine Ahnung. Joan war die Immobilienmaklerin.« Rods Gesicht hatte einen gereizten Ausdruck. »Ich denke, das reicht jetzt. Ich würde gern mit meiner Frau nach Hause fahren.«
    »Wo waren Sie heute, Mr. Wheeler?«
    »Pardon?« Rods Gesicht lief plötzlich rot an.
    »Ich muß das fragen«, erklärte Mahoney beinahe entschuldigend.
    »Aber er muß die Frage nicht beantworten«, warf Diana ein.
    »Ich war im Studio«, antwortete Rod hastig.
    Wieder verdrehte Diana die Augen zur Decke.
    »Den ganzen Tag?«
    »Selbstverständlich.«
    Bonnie war plötzlich verwirrt. Wenn er den ganzen Tag im Studio gewesen war, wieso hatte sie ihn dann nicht erreichen können, als sie angerufen hatte?
    »Ihre Frau hat über eine Stunde lang versucht, Sie zu erreichen, Mr. Wheeler«, sagte Mahoney, als hätte er Bonnies Gedanken gelesen.
    »Ich habe mir mittags ein paar Stunden freigenommen«, erklärte Rod.
    »Da haben Sie doch gewiß Zeugen...«
    Rod atmete einmal tief durch und gab ein Geräusch von sich, das halb wie ein Lachen, halb wie ein Seufzen klang. »Nein, Zeugen habe ich keine. Ich habe das Mittagessen nämlich ausfallen lassen. Ich hab’ in der Zentrale zwar hinterlassen, daß ich zum Mittagessen gehen würde und nicht erreichbar wäre, tatsächlich habe ich mich aber in meinem Büro ein paar Stunden hingelegt. Wir sind in der vergangenen Nacht kaum zum Schlafen gekommen. Unsere kleine Tochter hat uns auf Trab gehalten. Sie hatte einen Alptraum.«
    Bonnie nickte bestätigend.
    »Es hat Sie also niemand gesehen?«
    »Erst nach zwei Uhr, da mußte ich zu einer Besprechung. Hören Sie«, fuhr er unaufgefordert fort, »ich war vielleicht nicht gerade ein begeisterter Fan meiner geschiedenen Frau, aber ich habe ihr ganz gewiß nichts Böses gewünscht. Ich finde es grauenhaft, daß ihr so etwas zustoßen mußte.« Er drückte Bonnie fest an sich. »Das geht uns beiden so.«
    Danach folgte eine lange Pause des Schweigens. Aus dem Dienstraum nebenan war Marla Brenzelles zwitscherndes Gelächter zu hören. Sie zieht da draußen die große Schau ab, dachte Bonnie, während sie die Frau beobachtete, die in ihrem leuchtendgelben Valentino-Kostüm hüftschwenkend umherstolzierte und ihren sie bewundernden Fans ein imaginäres Mikrofon unter die Nasen hielt.
    »Ich denke, das ist im Augenblick alles«, sagte Mahoney. »Wir werden aber sicher noch einmal mit Ihnen sprechen müssen.«
    »Wir sind jederzeit für Sie da«, erwiderte Rod, aber es klang nicht mehr so aufrichtig wie zu Beginn der Vernehmung.
    »Wir müssen auch mit Sam und Lauren sprechen«, fügte Detective Kritzic hinzu.
    Rod sah sie bestürzt an. »Sam und Lauren? Warum?«
    »Sie haben mit ihrer Mutter zusammengelebt«, erklärte Detective Kritzic. »Es könnte sein, daß sie uns bei der Frage, wer ihre Mutter getötet hat, weiterhelfen können.«
    Rod nickte. »Kann ich vorher selbst mit ihnen sprechen? Ich glaube, es wäre besser, wenn ich ihnen sage, was geschehen ist.«
    »Aber natürlich«, antwortete Mahoney. »Jetzt hätten wir nur noch gern Ihre Genehmigung, das Haus durchsuchen zu dürfen. Es könnte ja sein, daß es dort irgendwelche Hinweise gibt.«
    Rod nickte. »Jederzeit.«
    »Gut, wir kommen dann in ein

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