Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
Vom Netzwerk:
Officer gesprochen, der als Erster am Tatort war. Er sagt, dass die Kasse allem Anschein nach geleert und der Verkäufer mit einem Kopf- und einem Brustschuss niedergestreckt wurde. Einen Tresor im Hinterraum scheint es nicht zu geben.«
    »Wer hat die Leichen gefunden?« Elena trat von einem Bein aufs andere. Die Kälte dieser Nacht kroch ihr durch Mark und Bein.
    »Das männliche Opfer ist der Besitzer des Ladens. Seine Tochter hat ihn gefunden. Sie steht unter Schock und konnte bis jetzt nicht vernommen werden. Man hat sie ins Krankenhaus gebracht und ich habe eine Streife losgeschickt, um ihre Mutter zu informieren. Sie bringen sie direkt ins Krankenhaus zu ihrer Tochter.«
    »Irgendeine Ahnung, warum die Tochter um diese Uhrzeit hier aufgetaucht ist?«, wollte Josh wissen.
    »Nein. Keinen Schimmer. Zumindest bis jetzt nicht.«
    »Okay. Wenn du sonst im Moment nichts für uns zu tun hast, Steve, können wir helfen, die Nachbarn zu befragen«, sagte Elena.
    »Die Streife gibt uns Bescheid, wenn wir ins Krankenhaus können. Bis dahin wäre ich euch tatsächlich dankbar, wenn ihr bei den Nachbarschaftsbefragungen helft.«
    Elena warf einen letzten Blick auf die tote Frau. Sie war groß, blond und schlank. Aber sie schien so gar nicht zu Dominic zu passen. In ihr Gesicht hatten sich tiefe Falten gegraben und ihre Haut war schlaff. Dem äußeren Anschein nach war sie etwa Mitte vierzig, vielleicht ein bisschen drüber. Aber wer kannte sich schon mit Dominics Geschmack aus?
    Ihre Gedanken wanderten zur vergangenen Nacht zurück.
    Obwohl sie kaum geschlafen hatte und völlig erschöpft war, spürte sie doch eine seltsam energiegeladene Spannung in sich. Sie hatte genug Kraft, um den Tag anzugehen. Auch wenn dieser genauso frustrierend begonnen hatte, wie die vergangenen zu Ende gegangen waren.
    Es hatte gutgetan, in Dominics Armen zu liegen. Aber er würde heute in seine Wohnung zurückkehren. Bei dieser Vorstellung bildete sich ein Knoten in ihrem Magen. Sie schob den Gedanken beiseite und steuerte zielstrebig auf das Haus zu, das Steve ihr zur Nachbarschaftsbefragung zugeteilt hatte. Sie würde sich jetzt nicht damit beschäftigen, wie es mit Dominic weiterging, sie hatte einen Mörder zu finden. So schnell wie möglich.
    Entschlossen klingelte sie an der untersten Wohnung. Durch einen Spalt in den Fensterläden erkannte sie, dass Licht brannte. Der Bewohner ließ sich jede Menge Zeit mit dem Öffnen der Tür und ließ sie frieren.
     
    *
     
    Bergens tägliche Besprechung wurde auf zehn Uhr verschoben. Im Department war die Heizung ausgefallen und ließ die Cops, zitternd vor Kälte, im Besprechungsraum zusammenrücken.
    Die Nachbarschaftsbefragung hatte nichts ergeben. Der Besitzer des Ladens, John Allen, war in der Gegend bekannt gewesen. Ein jähzorniger Mann, der oft in Schlägereien verwickelt war. Verheiratet, und Vater einer erwachsenen Tochter, die an einer der Bostoner Unis studierte.
    Steve begann mit seinem Bericht, während der Lieutenant nervös auf und ab marschierte. Er würde nach der Besprechung dem Captain Rede und Antwort stehen müssen.
    »Die Tochter kam im Supermarkt vorbei, weil sie auf dem Heimweg von einer Party war. Sie hatte ein paar bewusstseinserweiternde Substanzen eingeworfen und wollte sich mit Lebensmitteln eindecken, weil die Drogen sie hungrig gemacht hatten. John Allen hätte um diese Zeit noch nicht im Laden sein dürfen. Deshalb hat sie ihren eigenen Schlüssel benutzt, um hineinzugehen – und ihren Vater gefunden«, schloss Steve seinen Bericht ab.
    Elena fuhr fort. »Sie wurde mit einem schweren Schock in die Klinik eingeliefert. Mittlerweile geht es ihr besser, aber sie werden sie über Nacht dort behalten. Die Menge an Drogen, die sie in ihrem Körper hatte, war nicht gerade eine Kleinigkeit.
    Ihre Mutter ist bei ihr im Krankenhaus. Wir haben sie vernommen. Sie und ihr Ehemann sind nicht gerade gut miteinander ausgekommen. Seit Jahren waren sie praktisch nur noch auf dem Papier verheiratet. Sie wohnten zwar im gleichen Haus, sind sich aber weitestgehend aus dem Weg gegangen. Natürlich bedauert sie den Tod ihres Mannes, einen wirklich betrübten Eindruck machte sie jedoch nicht.«
    »Wahrscheinlich hat sie ihm schon Dutzende Male den Tod an den Hals gewünscht«, sagte Josh. »Jetzt ist sie eher erstaunt, dass er tatsächlich tot ist. Wenn wir nicht schon ein Täterprofil hätten und von einem Serientäter ausgehen würden, wäre sie für uns die Verdächtige Nummer eins.

Weitere Kostenlose Bücher