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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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flüsterte er ihr ins Ohr und spürte, wie sich ihre Lippen an seinem Hals zu einem Lächeln verzogen.
    »Ich habe sie von meiner Mutter. Und ihre Mutter hatte auch schon solche Locken. Das hat mir meine Mutter jedenfalls erzählt und ich habe es auf alten Fotos gesehen. Ich habe sie nie kennengelernt, meine Großmutter mütterlicherseits.«
    Sachte strich Dominic an ihrem Rückgrat hinauf und wieder hinunter. Elena bekam eine Gänsehaut und schnurrte wohlig.
    »Du hast mir so gut wie gar nichts über deine Familie erzählt. Dabei weißt du mittlerweile alles über meine Vergangenheit.«
    »Sehr witzig.« Elena rückte ein wenig von ihm ab, um ihm in die Augen sehen zu können. »Glaub bloß nicht, ich hätte schon vergessen, dass du in meiner Vergangenheit herumgewühlt hast. Das ist nichts, was ich besonders prickelnd finde, egal, wie phänomenal der Sex gerade war.«
    »Nur phänomenal?« Er zog sie für einen überschwänglichen Kuss an sich. »Erzähl mir von deiner Familie«, bat er noch einmal. »Ich will alles über dich wissen.«
     
    *
     
    Mit einem Seufzen ergab sich Elena in ihr Schicksal und begann, ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen.
    Sie erzählte von den vielen Umzügen in ihrer Kindheit und Jugend. Wahrscheinlich mehr, als für ein Kind gut gewesen war. Es war ihr schwergefallen, neue Freunde zu finden und die Freundschaften zu halten, wenn die Familie weiterzog. »Zumindest hat das Ganze unsere Familie zusammengeschweißt. Meine Mutter war immer meine beste Freundin. Ich konnte ihr alles anvertrauen und immer auf ihren Rat zählen«, erklärte sie Dominic. »Und mein Dad …«, sie seufzte, »Dad hätte gern einen Sohn gehabt, aber ich war alles, was er bekam.«
    »Hey«, Dominic hob ihr Kinn und küsste sie leicht, auf die Lippen, auf die Wange, auf die Schläfe. »Etwas Besseres als dich gibt es nicht.«
    Elena lächelte bittersüß. »Versteh mich nicht falsch. Mein Dad hat mich geliebt. Er war immer für mich da. Trotzdem hat er es insgeheim immer bedauert, keinen Sohn zu haben. Aber er hat zumindest versucht, es mich nie spüren zu lassen. Seine ganze Liebe galt seiner Familie und seinem Land. Er war einer der größten Patrioten, die ich je kennengelernt habe. Er war es, der mir die Werte von Ordnung, Disziplin, Kameradschaft, Loyalität und verantwortungsbewusstem Handeln vermittelt hat. Dad hat immer gewollt, dass ich nach diesen Werten lebe. Und ich tue mein Bestes, um dem gerecht zu werden.«
    »Wann ist er gestorben?«
    »Als ich achtzehn war. Mit siebzehn sind wir in dieses Haus hier gezogen. Dad war in den Ruhestand gegangen und wollte dort leben, wo seine Wurzeln waren. Er wollte näher bei seiner Mutter, Grandma Elinore, sein. Aber er lebte nicht mehr lange. Kurz nach meinem Highschoolabschluss ist er an einem Herzinfarkt gestorben.
    Ich habe ihm versprochen, dem Land zu dienen, wie er es getan hat. Damals hatten wir gerade erst begonnen, sesshaft zu werden und ich wollte nicht weg von meiner Mutter und meiner Großmutter. Also habe ich mich für die Polizei entschieden und gegen das Militär.« Sie lächelte still. »Sicher nicht das, was sich mein Dad unter ‚Dienst am Land‘ vorgestellt hat. Aber ich bin dem so nahe gekommen, wie es mir möglich war.«
    Sie verlegten ihre Unterhaltung in die Küche. Elena mit Dominics T-Shirt bekleidet, er nur in seinen Boxershorts. Während sie sich ein paar Sandwiches machten, erzählte Elena, wie ihre Großmutter in dieses Haus eingezogen war und gemeinsam mit ihr und ihrer Mom eine Mädchen-WG gründete. »Es war schön, mit Granny zusammenzuleben. Ich hatte sie in meiner Jugend nur selten besuchen können. Als wir hier wohnten, haben wir viel Zeit draußen verbracht. Wir haben es alle drei geliebt, im Garten herumzugraben. Im Sommer hatten wir immer bunte Strohhüte auf und haben gepflanzt, geharkt, geerntet. Unsere Blumen waren die schönsten im Viertel. Die Gemüsesuppe, die Großmutter aus unserem eigenen Gemüse machte, war ein Traum. Abends saßen wir oft auf der hinteren Veranda und haben selbst gemachte Limonade getrunken.«
    Während Elena an ihrem Sandwich knabberte, hatte Dominic schon zwei Stück verdrückt. Der Sex schien ihn hungrig gemacht zu haben. Er schenkte sich und ihr Kaffee nach und wartete, dass sie weitererzählte.
    »Vor zwei Jahren wurde bei Granny Demenz diagnostiziert. Mom kündigte ihren Job und kümmerte sich um Elinore. Aber vor etwas über einem Jahr ist sie plötzlich gestorben. Schlaganfall.« Elena

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