Flirt mit dem Tod
Lachen brachte, was einfach schön war.
Einen Schlag lang setzte ihr Herz aus, als ihr bewusst wurde, was diese Gedanken bedeuteten. Sie hatte sich in Dominic verliebt. Das würde Probleme geben, war ihr nächster Gedanke.
Sie gehörte nicht zu den Frauen, die Männern bedingungslos und vorbehaltlos vertrauten, aber sie glaubte auch, dass Dominic nicht mehr bei ihr wäre, wenn es ihm nur um eine schnelle Nummer gegangen wäre. Er hatte sie in seine Arme gezogen, nachdem sie sich geliebt hatten, und ihren Rücken mit langsamen, kreisenden Bewegungen gestreichelt, bis sich ihr Herzschlag beruhigte und sie einschlief.
Hätte er nur eine schnelle Nummer gewollt, wäre er zu einer anderen Frau gegangen. Er kannte ja jede Menge – aber das hatte er nicht getan, er war zu ihr gekommen.
Dominic bewegte sich und erwachte langsam. Sie hob ihren Kopf und lächelte ihn an. Langsam öffneten sich seine Augen, er blinzelte, sah ihr strahlendes Gesicht – und versteifte sich. Das Gesicht, das er zog, lag irgendwo zwischen Ungläubigkeit und Entsetzen. Langsam löste er seine Arme von ihrem Körper und brachte Abstand zwischen sich und sie.
Das Lächeln in Elenas Gesicht erstarb.
*
Verdammt, was hatte er getan? Wieso lag er neben einer nackten Elena im Bett? Die Erinnerung traf ihn wie eine Faust in den Magen. Er war auf der Suche nach Trost zu ihr gefahren.
Und dann war er über sie hergefallen.
Nach dem Sex, der – um ehrlich zu sein – sensationell gewesen war, hatte er sie in den Armen gehalten, ihre weiche Haut gestreichelt und ihren Duft eingeatmet. Plötzlich waren aller Stress und alle Probleme von ihm abgefallen. Er war schläfrig geworden und entschied, Ellie noch zehn Minuten im Arm zu halten. Dann würde er gehen.
Aber er war nicht gegangen. Er war eingeschlafen und hatte zum ersten Mal seit Tagen eine Nacht lang durchgeschlafen. Und jetzt lag er im Bett einer Frau, die ihn anhimmelte und die vergangene Nacht falsch interpretierte. Ihr Lächeln hatte alles gesagt. Ein wunderschönes Lächeln, zusammen mit den wilden verwuschelten Wellen, die sich um ihr Gesicht bauschten. Sein Kobold. Er wollte sie an sich ziehen und nie mehr loslassen.
Sein Blick glitt über den schmalen, festen Körper, die kleinen, empfindlichen Brüste, den schlanken Hals. Elena zog das Laken unbehaglich bis zum Kinn und wurde unter seinem Blick rot.
O verdammt, diese Frau war so süß, aber sie war seine Partnerin. Der Sex mit ihr – so gut ihm diese Idee gestern auch erschienen war –, war im Nachhinein betrachtet ein riesiger Fehler.
Er räusperte sich. »Hör mal, Ellie«, nannte er sie bei dem Kosenamen, den er in der vergangenen Nacht zum ersten Mal zu ihr gesagt hatte. Er räusperte sich noch einmal und fuhr sich über das unrasierte Gesicht. »Du weißt, wie ich zu der Sache stehe. Ich bin nicht auf der Suche nach einer Beziehung oder so was. Und wir sind Partner«, ergänzte er. »Das scheint eine der Ideen gewesen zu sein, die wirklich nur auf den ersten Blick gut aussehen. Am besten wäre es, wir haken die Nacht einfach ab und vergessen sie.«
Die Röte in ihren Wangen verschwand und Elena wurde blass. Er sah sie schlucken. »Wer sagt, dass ich mehr von dir wollte als eine Nacht? Ich gehe jetzt duschen. Wenn ich fertig bin, solltest du verschwunden sein. Wir sehen uns im Department.«
Würdevoll wie eine kleine Königin erhob sie sich, den Rücken gerade und das Kinn vorgereckt. Das Laken fest um ihren Körper gewickelt, als könnte er ihr ansonsten etwas weggucken. Dabei hatte er heute Nacht jeden Quadratzentimeter ihrer Haut gestreichelt und geküsst.
Verdammt. Er hatte sie verletzt. Deshalb schlief er normalerweise auch nicht mit Frauen wie Ellie, Frauen die Beziehungen, Haus und Kinder wollten. Genauso eine Frau war sie. Sie hatte Besseres verdient als einen Typen wie ihn, einen abgerissenen, emotionalen Krüppel mit einem Keller voller Leichen.
Es war eine gute Idee, sofort Klarheit zu schaffen. Das war zwar schmerzlich für Elena, aber sie käme darüber hinweg. Früher oder später würde sie einen netten Banker oder College-Lehrer kennenlernen und mit ihm ein Haus, drei Kinder und einen Hund haben. Im Department würden sie weiterhin gut zusammenarbeiten, dazu war sie auf jeden Fall professionell genug.
Er seufzte und stand auf, um seine Klamotten zusammenzusuchen. Im Bad wurde die Dusche angestellt. Er würde verschwinden, damit Elena in Ruhe ihre Wunden lecken konnte.
Vorher würde er
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