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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Steve, der telefonierte und gerade über etwas lachte, was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde. Er wusste sicher mehr über Dominic als sonst jemand. Er würde ihr sagen können, warum ihr Partner nicht in der Lage war, sich auf andere Menschen einzulassen und Beziehungen zu führen, die über eine Nacht hinausgingen. Aber wahrscheinlich brauchte sie Steve nicht, um diese Frage zu beantworten.
    Nicht mehr, jedenfalls.
    Die Antwort lag in dem Pappkarton, der vor ihr stand. Wahrscheinlich war der Tod von Nina Richards Schuld an seiner Beziehungsunfähigkeit. Was hatte Steve erzählt? Sie hatten sich vor Ninas Tod gestritten? Seufzend schlug sie die Akte auf und begann zu lesen.
     
    *
     
    Dominic sah sich die Pressekonferenz des Boston Police Department im Fernsehen an, während er Rabbit, der es sich auf seinem Oberschenkel bequem gemacht hatte, den Nacken kraulte. Dann schaltete er den Fernseher aus und schob den Kater auf ein Kissen, wo er sich umgehend zusammenrollte und weiterschlief.
    Ruhelos stand Dominic auf und streifte langsam durch das Haus seiner Partnerin. Alles geschmackvoll. Alles ordentlich. Alles sauber. In der Schlafzimmertür blieb er stehen. Ihr Bett war noch nicht gemacht. Sie hatten die Laken ziemlich heftig zerwühlt in der vergangenen Nacht, einer verdammt heißen Nacht. Wenn er sich jetzt in ihr Bett legte, könnte er sie vielleicht noch riechen.
    Warum hatte sie das getan? Warum brachte sie ihn in ihrem Haus unter? Vor allem, nachdem er sie heute Morgen so mies behandelt hatte.
    Er lehnte den Kopf gegen den Türrahmen. Eigentlich hatte er nicht so reagieren wollen. Um ehrlich zu sein, war er mit einem wundervollen Gefühl aufgewacht. Der Sex war fantastisch gewesen. Elena war gefühlvoll und zärtlich, auch wenn sie ständig zu beweisen versuchte, dass sie eine ganz harte Frau war. Er war in ihrem Bett liegen geblieben, obwohl er das nie tat. Aber diese Frau in seinen Armen hatte sich so gut angefühlt. Er hatte es nur noch ein paar Minuten länger genießen wollen. Und dann war er eingeschlafen.
    Als er aufwachte, fühlte sich alles nur noch besser an. Er wusste zunächst nicht, wo er sich befand. Auf jeden Fall nicht in seinem Bett. Seine Hand lag auf Elenas Po. Um die andere hatten sich ihre seidigen, duftenden Locken geschlungen. Ihr kleiner Körper mit den sanften Rundungen schmiegte sich im Schlaf eng an seinen. Er hatte sie noch enger an sich gezogen, wenn ihn seine Hand auf ihrem Hintern nicht trog.
    Elena lächelte ihn an, mit diesem wundervollen, offenen Lächeln. Dieses erwartungsvolle, strahlende Lächeln voller Vertrauen hatte seinem Herzen einen Stich versetzt.
    Er wusste genau, was sie dachte. Sie machte sich Hoffnungen. Glaubte, mit ihr sei es anders als mit den anderen Frauen, weil er die Nacht über bei ihr geblieben war. Sie in den Armen gehalten hatte.
    Es hatte ihn zu Tode erschreckt. Nicht die Tatsache, dass er bei ihr geblieben war, sondern der Fakt, dass er es so unglaublich genossen hatte, mit ihr in den Armen einzuschlafen und wieder aufzuwachen. Es war schön gewesen. Und es löste eine Sehnsucht in ihm aus, die er seit vielen Jahren nicht mehr gespürt hatte.
    Langsam betrat er Elenas Schlafzimmer, als begäbe er sich auf verbotenes Terrain. Hier war alles – abgesehen vom Bett – genauso ordentlich aufgeräumt wie im Rest des Hauses. Wahrscheinlich hingen ihre Blusen und spießigen Hosenanzüge nach Farbnuancen sortiert im Kleiderschrank. Trotzdem war dieses Zimmer mehr Elena als der ganze Rest des Hauses zusammen. Auf dem Fenstersims standen Duftkerzen, auf dem Nachttisch lag ein aufgeschlagener Roman und in der Ecke stand ein alter Schaukelstuhl mit bunten Kissen.
    Als Vierjähriger hatte er mit angesehen, wie sein drogensüchtiger Vater durch ein SWAT-Team festgenommen worden war, nachdem er mehrere Menschen für den nächsten Schuss getötet hatte. Damals hatte er gelernt, dass das Leben nicht nur Sonnenseiten hat.
    Erst die Familie, die seine Mutter und Ed zusammen schufen, weckte in ihm den Wunsch, ebenfalls so eine wundervolle Familie zu gründen. Bis zu Ninas Tod. Dem Tod, den er verschuldet hatte. Für den er die Verantwortung trug.
    Damals hatte er gedacht, sein Herz würde zerreißen, er würde das niemals überleben. Doch er überstand es – wieder mit der Hilfe seiner Familie und der seines Freundes Steve. Er war fest entschlossen, niemals wieder jemanden nahe genug an sich heranzulassen, um so verletzbar zu werden. Denn eines wusste er

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