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Flirt mit der Unsterblichkeit

Flirt mit der Unsterblichkeit

Titel: Flirt mit der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raachel Caine
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haben uns geholfen«, flüsterte jemand aus der Dunkelheit. Eve drehte ihre Lampe auf maximale Helligkeit und das gedämpfte, kalte Licht drang schließlich weit genug in die Schatten vor, dass Leute zu erkennen waren, die zusammengekrümmt auf dem schmutzigen Boden lagen. Na ja, L eute mochte hier ein wenig irreführend sein, denn Claire erkannte, dass sie alle Vampire waren. Ihre Augen reflektierten das Licht. Doch sie kannte sie nicht. Und dann wurde ihr endlich klar, warum nicht. Es waren die Vampire von Blacke. Die kranken. Und es mussten mindestens zehn sein, zusätzlich zu zehn oder fünfzehn weiteren Vampiren aus Morleys Crew, die sich in das kleine Gebäude gezwängt hatten.
    »Wir haben sie uns einen nach dem anderen vorgeknöpft«, sagte Morley. »Wir sind schon seit Stunden dabei. Bei ein paar war es richtig lästig, sie herzuschaffen, ganz zu schweigen davon, sie zu kurieren. Aber dein Hexentrunk scheint zu funktionieren, kleine Claire. Wenn wir jetzt noch ein paar von deinen Kristallen in sie reinstopfen können, dann werden sie vernünftig genug, die Impfung zu akzeptieren.«
    Claire war sprachlos. Nachdem sie gesehen hatte, wie weit die Krankheit hier bei vielen fortgeschritten war, hatte sie irgendwie nicht erwartet, dass sie in der Lage sein würden, die Vampire von Blacke zu retten - aber da waren sie. Sie lagen erschöpft, zitternd und verwirrt auf dem Boden. Anders als die Vampire, mit denen es Claire in Morganville zu tun gehabt hatte, waren das hier Neulinge wie Michael. Erst waren sie gegen ihren Willen zu Vampiren gemacht worden und dann hatten sie sich gleichzeitig auch noch mit der Krankheit angesteckt. Aus irgendeinem Grund waren sie wohl anfälliger dafür, verrückt zu werden, als Michael. Vielleicht lag es daran, dass er aus Morganville stammte und eine bessere Immunabwehr hatte. Sie waren ganz bestimmt sehr viel rascher und schlimmer erkrankt als alle Vampire, die Claire je gesehen hatte. Folglich heilten sie auch viel langsamer.
    Nachdem sie in Morganville damals Bishop aus dem Weg geschafft hatten, waren Myrnin, Amelie und Oliver mit dem Heilmittel versorgt worden. Bei ihnen hatte die Heilung nicht sehr lange gedauert, aber sie waren auch sehr viel älter als die Vampire hier und hatten sich außerdem längst mit ihrer Verwandlung abgefunden.
    Claires Blick fiel auf einen Jungen in ihrem Alter. Er sah verängstigt und einsam aus, am Boden zerstört und schuldbewusst, als könnte er nicht vergessen, wie er die letzten paar Wochen überlebt und was er getan hatte.
    »Sie kommen zu sich«, fuhr Morley fort. »Aber je mehr wir von ihnen holen, desto verwundbarer werden wir. Sie können noch nicht aufstehen und kämpfen, selbst wenn wir ihnen trauen würden. Und die anderen da drüben haben uns verfolgt. Oliver hat sich tapfer geschlagen, aber die restlichen Kranken sind inzwischen zweifellos auf dem Weg zu uns.«
    »Oh, ich glaube, wir haben sie geradewegs hierher geführt«, sagte Eve. »Sorry. In der SMS stand nicht, dass wir heimlich kommen sollten.«
    »Ich hatte das stillschweigend vorausgesetzt«, fuhr Oliver sie an. »Ich hätte es besser wissen sollen.«
    »Und wo zum Teufel ist mein Bruder, du Volltrottel?«
    »Er hat einen Auftrag«, sagte Oliver. »Das ist alles, was du zu wissen brauchst.«
    »Kinder, Kinder, diese Streitereien führen zu nichts«, sagte Morley in gespielt mütterlichem Tonfall, »Es sind noch etwa fünfzehn Vampire übrig, die wir nicht fangen und heilen konnten, und leider haben wir inzwischen nicht mehr viel von dem Heilmittel übrig. Die, die wir nicht heilen können, müssen wir einsperren, bis wir aus Morganville mehr Medizin holen können.«
    Komisch, Claire hätte nie gedacht, dass Morley so ein Menschenfreund - oder Vampirfreund - sein konnte. Jedenfalls jemand, der es in erster Linie gut mit den anderen meinte. Aber aus Morganville - und von Amelie - wegzukommen, schien ihm gutzutun. Er wirkte fast fürsorglich. Fast.
    »Einsperren, nicht umbringen?«, sagte Oliver. Er drehte sich um und kam auf sie zu. Seine Augen waren wieder dunkel geworden und damit war die Gefahr gebannt, aber Claire merkte an seinen ruckartigen Bewegungen und der Anspannung seiner Muskeln, wie erschöpft und hungrig er war. »Und wie genau sollen wir das machen, Morley? Es war schon schwierig genug, diese Gestalten hier einzeln zu fangen und ruhigzustellen. Der Morgen ist nicht mehr weit und für den Fall, dass du das nicht bemerkt hast: Die Anzahl deiner Leute ist ziemlich

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