Flitterwochen auf Dream Island
so an ihn geklammert hatte wie ein verliebter Teenager. Das war wieder typisch, dachte Isabel verzweifelt. Sie schämte sich für ihr Verhalten.
Rafe hatte Recht. Es war höchste Zeit, dass sie etwas anderes unternahmen, als Sex zu haben. Sie war nämlich drauf und dran, wieder denselben Fehler zu begehen.
Isabel seufzte. Wenn Rafe doch nur nicht so ein fantastischer Liebhaber wäre. Er wusste genau, wie er ihr Verlangen wecken konnte. Sie hatte geglaubt, sie würde den Ton angeben, wenn sie zusammen im Bett waren. So war es bei Luke manchmal gewesen. Doch innerhalb kürzester Zeit hatte Rafe die Kontrolle übernommen, und sie hatte sich ihm willenlos unterworfen, fast wie eine Sexsklavin.
Beim Gedanken daran, dass sie sich von Rafe hatte an die Hängematte fesseln lassen, errötete Isabel heftig. Doch es war unglaublich erregend und spannend gewesen. Und eigentlich hatte sie keine Sekunde lang Angst gehabt. Es war nur ein erotisches Spiel – genau wie der gemeinsame Urlaub auf Dream Island. Das wusste Isabel genauso gut wie Rafe. Warum also vergaß sie es immer wieder?
Von jetzt an behalte ich es in Erinnerung, schwor Isabel sich insgeheim. Sie würde sich in Zukunft an die Regeln halten. Und was ihre alberne Hoffnung anging, Rafe nach dem Urlaub dann und wann wiederzusehen – das würde sie sich ein für alle Mal aus dem Kopf schlagen. Aus Erfahrung wusste sie, dass sie dann Gefahr liefe, sich in Rafe zu verlieben. Und das war ihr schon zu oft passiert. Diesmal werde ich aus meinen Fehlern lernen, dachte sie entschlossen.
Als Rafe aus dem Badezimmer kam, hatte Isabel sich wieder gefangen. Mit einem leuchtend orangefarbenen Handtuch rieb er sich das braune Haar trocken. Ein knallgrünes hatte er sich locker um die Hüften geschlungen.
Sehnsüchtig ließ Isabel den Blick über ihn gleiten. Rafe sah einfach fantastisch aus. Die sonnengebräunte Haut machte ihn noch attraktiver. Isabel fand den muskulösen Oberkörper, die breiten Schultern und die schmalen Hüften einfach unwiderstehlich – ebenso wie den kleinen, festen Po. Dieser war zwar gerade nicht zu sehen, doch sie konnte sich noch sehr gut an ihn erinnern.
“Zeit zum Aufstehen, Darling”, sagte Rafe und strich sich durchs Haar. “Es ist schon fünf Uhr. Um sechs sollten wir uns spätestens auf den Weg machen.”
“Einverstanden. Ich habe nur darauf gewartet, dass du fertig bist”, erwiderte Isabel und setzte sich auf. Dann zögerte sie. In ihrer Nähe gab es nichts, was sie hätte anziehen können. Isabel war den ganzen Tag nackt gewesen. Das Letzte, was sie getragen hatte, war der Seidensarong – und der war noch immer an der Hängematte festgebunden. Alle anderen Kleidungsstücke befanden sich im Schrank, und bis dahin war es weiter als bis zum Badezimmer.
Es kam Isabel albern vor, sich vor Rafe zu schämen. Schließlich hatte er sie schon nackt gesehen und am ganzen Körper berührt. Sie nahm all ihren Mut zusammen, stand auf und ging zur Tür.
In der Dusche seifte sie sich energisch ein, als wollte sie jede Erinnerung an das Verlangen wegwaschen, das Rafe in ihr auslöste. Ich sollte mich in seiner Gegenwart künftig lieber etwas zurückhalten, dachte sie. Doch sofort fiel ihr ein, dass sie ausschließlich erotische, verführerische Outfits mit nach Dream Island gebracht hatte, die sowohl Rafe als auch sie selbst erregten.
Isabel überlegte, welches wohl am wenigsten aufreizend wirkte. Wie wäre es mit dem kurzen schwarzen Kleid? Nein, es war eindeutig
zu
kurz und außerdem hauteng. Noch dazu war es rückenfrei, so dass sie keinen BH darunter tragen könnte. Auch das Petticoatkleid aus blauer Seide schied aus. Unter dem dünnen Stoff würden sich leider ihre ständig vor Erregung festen Brustspitzen allzu deutlich abzeichnen.
Also musste Isabel wohl oder übel den Hosenanzug in Gold und Smaragdgrün anziehen. Zumindest würde sie darunter eine Art BH tragen können. Aber dafür bot das Outfit andere Fallstricke, denn es erinnerte Isabel an ihren Jugendtraum, wie eine Haremsdame auszusehen. Die Hose war sehr weit und aus transparentem smaragdgrünen Stoff, mit Goldfäden durchwirkt. Die Hose wurde bis zu den Oberschenkeln von einer Jacke überdeckt. Als BH gehörte eine trägerlose Korsage dazu, die mit grünen und goldenen Perlen bestickt war und sogar aus der kleinsten Oberweite ein ansprechendes Dekolletee zauberte. Isabels Brüste waren nicht auffallend groß, aber auch alles andere als klein, so dass der Effekt atemberaubend
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