Flitterwochen zu dritt
sie konnte es nicht.
Die Sekunden verstrichen. Schließlich sagte Ben: “Er hat auf mich gespuckt, aber jetzt schläft er.”
Julia nickte. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Bens Stimme war rau, und Zärtlichkeit lag in seinen Augen, als er einen Blick auf das Kind warf, und Julia wusste, dass die Gefühle, die sich auf seinem Gesicht widergespiegelt hatten, als er seinen Sohn zum ersten Mal in den Armen hielt, in den letzten Stunden noch stärker geworden waren. Er liebte sein Baby. Er würde ihr nie mehr ganz allein gehören.
“Hast du mich gesucht, Julia?” fragte er und kam auf sie zu.
“Nein.”
“Möchtest du irgendetwas?” Er zuckte die Schultern. Es war nur eine kleine Bewegung, aber sie genügte, um dem Baby ein entrüstetes Quäken zu entlocken. “Der Kühlschrank ist leer, ich kann dir keine heiße Milch anbieten. Aber im Schrank ist Brandy, wenn du etwas brauchst, um schlafen zu können.”
Ein ganzes Meer von Brandy hätte sie nicht zum Schlafen gebracht! Und selbst wenn, dachte er etwa, dass sie nur darüber schlafen müsste, und morgen früh würde die Welt schon ganz anders aussehen.
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“Du kannst nichts für mich tun!” stieß Julia über die Schulter hervor und lief zurück zu ihrem Schlafzimmer. Ihr Bademantel umwehte ihre Knöchel.
Ben schlief kurz nach Mitternacht ein, doch eine Stunde später weckte ihn das Baby. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen, nahm das Kind aus der Schublade, die er als behelfsmäßige Wiege aufgestellt hatte, und legte es auf das Bett, um ihm die Windel zu wechseln.
Eine schwierige Aufgabe, an die er sich erst gewöhnen müsste. Egal, wie sehr er aufpasste oder welchen Teil er zuerst in Angriff nahm, irgendetwas lief immer aus oder fiel aus der Windel.
Zu allem Unglück schien das Baby auch noch zu wissen, dass er keine Erfahrung hatte. Sobald sein Popo der frischen Luft ausgesetzt war, fing es an zu zappeln. Und was das Entleeren anging … Seine tödliche Waffe und der ständige Nachschub an neuer Munition war geradezu erstaunlich für ein so kleines Ding!
“Halt durch, Kindchen!” sagte Ben leise. Er versuchte, die Klebestellen der Windel zu fixieren, als das Kind gekränkt zu schreien anfing und wild strampelte. “Ich kümmere mich um das andere Ende, sobald ich hier unten fertig bin.”
Er vermutete, dass das Kind wieder Hunger hatte. Aber verdammt, was wusste er eigentlich?
“Hör auf, Kleiner”, bat er. Er schob die kleinen Beinchen in den Strampler zurück - eine schier unmögliche Aufgabe, denn sobald er einen Fuß drin hatte, war der andere wieder draußen.
“Ich hol dir die Flasche, sobald ich kann.”
Er konnte selbst eine Flasche gebrauchen - vorzugsweise eine mit Whisky. Ben nahm das Kind auf den Arm, ging zum Kühlschrank und nahm eine der Flaschen mit Milch heraus, die er in Marians Tasche gefunden hatte. “Hier”, sagte er und schob dem Baby den Sauger in den Mund.
Einen Augenblick lang herrschte friedliche Stille - und dann ertönte wieder Gebrüll. Milch lief dem Baby aus den Mundwinkeln, es stieß die Flasche zurück und erfüllte die Nacht erneut mit Wutgeschrei.
Hilflos blickte Ben auf den kleinen Tyrannen in seinen Armen. “Nun gut, was möchtest du dann?”
Ben ergriff die Gelegenheit und steckte den Sauger noch einmal in den weit geöffneten Mund. Er zog ihn schnell wieder zurück, als das Baby heftig zu würgen begann.
“Mist!” fluchte er. “Ich brauche Hilfe. Jetzt gleich!”
Jemand erhörte ihn. Nicht Gott, den er gemeint hatte, sondern Julia. Sie trat aus dem Dunkel. Sie hielt ihr filmreifes Negligee sittsam zusammen. Ihr dunkles Haar umrahmte weich ihr Gesicht, und er dachte, dass sie das schönste Wesen war, das er je erblickt hatte. “He.” Er versuchte, das Geschrei zu übertönen.
“Haben wir dich geweckt?”
Was für eine blöde Frage! Wahrscheinlich war die gesamte Nachbarschaft mittlerweile wach.
“Ich habe nicht geschlafen.”
Er lächelte schwach. “Wir haben wohl auch nicht unsere beste Nacht.”
Ihr Blick glitt zum Baby, dann schnell wieder weg. “Er klingt missmutig.”
Nur für den Fall, dass jemand etwas anderes behaupten, wollte, stieß das Baby einen neuen Schrei aus. Die Augen waren fest zusammengekniffen, und der Mund war verzerrt.
“Ich dachte, er hätte Hunger, aber er will die Flasche nicht.
Immer, wenn ich sie ihm gebe, spuckt er den Sauger aus und brüllt.”
“Vielleicht hast du sie zu heiß gemacht.”
“Heiß?”
“Als du sie aufgewärmt hast.”
Er
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