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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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betrachtete die beschlagene Flasche. “Sie ist kalt”, sagte er.
    Julia sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Sie trat auf ihn zu und nahm ihm die Flasche ab. So nah war sie ihm nicht mehr gekommen, seit sie zugelassen hatte, dass er sie von der Feier zu der Limousine geleitete. “Kein Wunder, dass er nicht zufrieden ist!”
    “Aber auf dem Zettel stand, dass ich die Milch im Kühlschrank aufbewahren soll!”
    “Oh.” Sie nahm den Sauger ab und stellte die Flasche in die Mikrowelle. “So ausführlich waren also Marians Hinweise? Ist ihr nicht eingefallen, dass vollständige Anweisungen sinnvoll wären?”
    Er wollte nicht über Marian reden. Er wollte über sie beide reden, über Julia und ihn und wie sie ihre Beziehung wieder ins richtige Gleis bringen konnten. Es war sicherlich nicht der romantischste Augenblick, aber er versuchte es. “Du siehst wunderbar aus, Julia. Wie ein Engel.”
    Die Mikrowelle klingelte. “Hier”, sagte Julia und hielt ihm die Flasche hin. “Versuch es noch mal.”
    Okay, das war nicht der richtige Moment für Komplimente.
    Er würde es anders versuchen. “Ich bin darin nicht so gut. Du scheinst zu wissen, was man tun muss.” Ben hielt ihr das Baby hin. “Möchtest du ihn füttern?”
    Julia erstarrte, und er wusste, dass er wieder ins Fettnäpfchen getreten war.
    “Entschuldige”, sagte er, “ich habe mein Glück wohl zu sehr herausgefordert.”
    “Ja”, erwiderte sie. “Ich denke, das kann man so sagen.”
    Das Baby sog an der Flasche, als wäre es tagelang nicht gefüttert worden. Für einige Sekunden hörte man nur das Gluckern der Milch und die gelegentlichen Grunzer eines zufriedenen Kindes.
    Ben lehnte sich an die Anrichte und sah seine Frau an. “Du bist aufgebracht, ich weiß. Jeder kann das sehen, und nur ein Idiot würde behaupten, du hättest nicht das Recht dazu. Aber du musst wissen, dass das alles nicht meine Absicht war. Dich zu verletzen ist das Letzte, was ich wollte.”
    “Es scheint, dass Marian das Letzte ist, was du wolltest”, sagte sie.
    “Solche Bemerkungen helfen uns nicht weiter, Julia. Das ist eine billige Antwort, wie ich sie von deiner Mutter erwarten würde, nicht von dir.”
    “Nun, heißt es nicht, dass ein Mann sich die Mutter der Frau ansehen soll, die er heiraten will, um zu wissen, was ihn erwartet? Wenn du von dem Ergebnis enttäuscht bist, dann kannst du dich zumindest damit trösten, dass du nicht mit leeren Händen dastehst. Du hast ein Baby - und das ist, verdammt noch mal, mehr als ich habe.”
    “Du hast mich”, sagte er und verbarg seinen Ärger. Sie waren beide erschöpft, körperlich und geistig. Er hätte dieses Gespräch nie beginnen sollen. “Du wirst mich immer haben.”
    “Ich bin mir nicht sicher, dass ich dich will”, antwortete sie.
    “Julia…”
    Aber sie war schon fort, barfuß war sie über das Eichenparkett gehuscht!
    Als würde es nur ungern nicht im Mittelpunkt stehen, wählte das Baby genau diesen Moment, um aufzustoßen.
    “Verdammt…” Ben verdrehte verzweifelt die Augen und säuberte sein Hemd mit einem Stück Küchenrolle. “Ich weiß nicht, wer gesagt hat, dass Schönes in kleinen Päckchen kommt, Kleiner, aber ganz offensichtlich hat derjenige dich nicht gekannt.”

4. KAPITEL
    Am nächsten Morgen erwachte Julia vom Plätschern eines Springbrunnens unter ihrem Fenster. Sonnenstrahlen huschten über die Decke. Sie fragte sich, wo sie war, warum sie allein war, warum keine Laken auf dem Bett waren und sie nur mit ihrem Morgenmantel zugedeckt war.
    Doch schnell fiel ihr die Antwort auf all diese Fragen ein, und sie erinnerte sich mit erstaunlicher Deutlichkeit an die Ereignisse des vergangenen Tages. Die Konfrontation mit Ben, sein Geständnis, das kaum verhohlene Frohlocken ihrer Eltern, dass er nicht einmal ihren geringsten Erwartungen entsprochen hatte. Und dazu noch die Neugier der Hochzeitsgäste und ihre geflüsterten Spekulationen …
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, setzte sich auf und sah sich um. Sie suchte nach Beweisen, dass es sich nur um einen schlechten Traum handelte. Aber als sie ihr Hochzeitskleid in einem Häufchen am Boden liegen sah, wo sie es hatte fallen lassen, da wusste sie, dass der gestrige Tag Wirklichkeit gewesen war.
    Das Bild von Marian Dawes hatte sie verfolgt. Klein, hilflos, mit tränennassen, großen blauen Augen, war sie eine Frau, die Männer anzog. Bei Frauen wie Marian fühlten Männer sich als starke Beschützer.
    Vielleicht ist

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