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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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wovon du redest?« Olivia wandte sich an Annabeth. »Mir bleiben nur fünfzehn Minuten, dann muss ich zurück. Sie haben den Zeitplan nach vorne verschoben. Sie geben bald eine Mitteilung über die Freilassung heraus. Es handelt sich um die Es, genau wie ich dachte.«
    Annabeth verschränkte ihre Arme. Eine Sorgenfalte erschien auf ihrer Stirn. »Ist es möglich, dass wir uns täuschen? Wenn es tatsächlich die Es sind, dann sind das ganz schön viele Leute.«
    Olivia nickte. »Fünfundsechzig Prozent aller Einheimischen. Achtundneunzig Prozent der Feno-Angestellten. Da bleiben nicht viele übrig. Ich denke, dass wir von Anfang an richtig lagen.«
    Rachel trat näher an Olivia heran. »Redet ihr über QEH? Die Aktencodes? Ich bin Q, was bedeutet das?«
    Olivia und Annabeth tauschten einen besorgten Blick aus. »Es bedeutet, dass du hier bleibst, mit dem Rest von uns. Angeblich wird Feno am Samstag jeden mit einem E als gesund entlassen.«
    Bings Augen weiteten sich, während Olivia sprach. »Du sagtest, ›mit einem E‹. Was heißt das?«
    »Programm E. E für Equilibrium, Gleichgewicht. So heißt die dritte Phase der medikamentösen Behandlung. Logischerweise war das die erfolgreichste.« Sie blickte Rachel an. »Dubist auf Quantum, so wie ungefähr sechzehn Prozent von uns, darunter ich, Annabeth und Matt. Es gibt nur wenige Hs.«
    »So wie ich, ja?« fragte Ellie. Olivia nickte. »Lass mich raten. Horizont.«
    »Woher weißt du das?«
    Ellie schielte zu Bing hinüber. »Eine sehr verlässliche Quelle hat mir das gesagt. Er hat auch erwähnt, dass morgen irgendetwas passiert. Nicht am Samstag.«
    »Die Pressekonferenz.« Annabeth schaute auf einen Kalender, der an der Wand hing. »In den Reinräumen. Sie karren die überregionale Presse an. Jetzt wissen wir auch, warum. Um die Freilassung der Es zu verkünden.«
    »Nun, laut meiner Quelle wird irgendetwas am Donnerstag passieren, und es klang ernster als eine Pressekonferenz. Und es klang danach, als hätte es etwas mit mir zu tun. Warum sollte Horizont separiert werden?«
    Olivia holte ihr Mobiltelefon hervor und begann eine SMS zu schreiben, während sie sprach. »Ich komme zu spät. Ich muss Bescheid geben. Du musst mir alles erzählen, was du über das morgige Geschehen gehört hast, und ich sage dir, so viel ich kann.« Sie ließ das Telefon zurück in ihre Tasche gleiten und stellte sich vor die zweite Notizwand. Sie zog eine Kiste aus einem Stapel hervor und wühlte in ihr nach einem Ordner.
    »Wie viel wisst ihr über die BTM-Skala?«
    »Ich bin eine zwei«, sagte Rachel und Olivia lächelte zum ersten Mal.
    »Warum überrascht mich das nicht? Was ist mit dir?«
    Bing antwortete unverzüglich. »Vier.«
    »Ich auch.«
    Ellie schaute sich fragend in der Gruppe um. »Was bin ich?«
    Olivia blickte sie ungläubig an. Rachel schüttelte ihren Kopf. »Ellie passt nie auf.«
    »Nun, dann passe jetzt gut auf.« Olivia öffnete den Ordner.»Du bist eine sechs auf der BTM-Skala, Ellie. Das ist eine Skala von eins bis sieben. Keiner von uns verstand genau, was das hieß, als man uns einteilte, und wir haben immer noch nicht den Gesamtüberblick. Sie dient der psychologischen Profilbildung und wurde nach Byrd, Tabor und Marcum benannt, den drei Ärzten, die Feno hierherbrachte, als die Quarantäne langfristig wurde.«
    »Es geht darum, Menschen gemäß ihres psychologischen Profils zu kategorisieren«, erklärte Bing. »So etwas passiert bei Geiselnahmen oder Verhören von Kriegsgefangenen. Ich habe darüber gelesen.«
    »Stimmt genau.« Olivia blätterte suchend durch den Ordner. »Es schien zuerst nicht so bedeutend. Verdammt noch mal, sie haben vierzig Tests in der Woche mit uns veranstaltet. Welchen Unterschied machte noch ein weiterer? Die Ärzte arbeiteten verdeckt, als Laboranten und Büroangestellte, und mischten sich unter die Bevölkerung. Aber plötzlich änderte Dr. Tabor seine Meinung über das Programm und versuchte, die Bundesregierung einzuschalten. Er sagte, dass die Methoden und Ergebnisse unethisch seien, und forderte eine Untersuchung im großen Stil.«
    Sie zog ein Foto aus dem Ordner. »Leider wartete er zu lange mit diesem Antrag. Als er ihn schließlich stellte, war die Zensur schon verhängt worden, und die Beschwerde erreichte nie ihr Ziel. Und selbst wenn sie durchgekommen wäre, man hätte sie verschwinden lassen. Er wusste, dass man ihn entdeckt hatte und begann, Laborantinnen wie mir und Marianne Informationen zuzuschmuggeln. Es war

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