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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Angelegenheit.«
    »Das ist es auch.« Ellie verschränkte ihre Arme und blickte mürrisch drein. »Ich mag es nicht, wenn Leute hier hereinkommen und den starken Mann markieren. Mir war immer scheißegal, was in diesen Kisten steckt, und jetzt werde ich wie ein Sicherheitsrisiko behandelt.« Beinahe hätte sie ihren Plan, eine Aktenkiste zu klauen, preisgegeben. Aber selbst wenn sie bezweifelte, dass der Inhalt der Kisten es lohnte, sich Ärger einzuhandeln, wollte sie ihre Freunde heraushalten, falls man sie erwischen sollte. »Ich finde, wir sollten klarstellen, dass Fenos Autorität nur so stark ist wie ihr schwächster Magen.«
    »Was soll ich tun?«
    Ellie und Big Martha antworteten wie aus einem Mund. »Iss deine Suppe.«
    »Ich werde dieses Chili erhitzen und dann eine Runde Bauch-Reizen spielen gehen.«
    Ellie nahm eine Dose aus der Einkaufstüte in Bings Hand und ging in die kleine Küche, die sich außerhalb des Büros befand.
    Sie leerte den Doseninhalt in eine Jumbotasse ähnlich der Bings und wartete darauf, dass das Chili in der alten Mikrowelle warm genug werden würde, um seinen Geruch zu verbreiten. Es verstand sich von selbst, dass das Chili lange nicht so schlimm stinken würde wie die Suppe ihres Freundes, selbst wenn es ranzig wäre. Aber es wurde nur dünnflüssig, wenn es warm war.
    Sie hoffte, dass, sollte der Plan aufgehen, ihre Freunde lang genug vorne im Büro bleiben würden, damit sie die Kisten austauschen konnte. Von dem kleinen Alkoven aus sah man niemanden sonst im Büro. Ein Vorteil des zugestellten Büros war,dass man keine klare Sicht von einem Ende zum anderen hatte. Trotzdem würde sie sich beeilen müssen. Beinahe hätte sie die heiße Tasse mit Chili fallen gelassen, als sie sie aus der Mikrowelle nahm und Big Martha ihren Kopf in die kleine Küche steckte. »Alles fertig, Ellie?«
    Ellie hielt einen Löffel mit Chili hoch und ließ es dann wieder in die Tasse platschen. »Eigentlich ist es ja schade, das schöne gute Chili für diesen Typen zu verschwenden, aber ein Mädel muss tun, was ein Mädel tun muss.«
    »Wie wäre es mit einer kleinen Schadensversicherung?« Big Martha streckte Ellie ihre dicke Faust entgegen. »Ich weiß nicht, ob das etwas für dich ist, aber es ist ein Trick, den ich von Clancey unten in der Werkstatt gelernt habe. Ich muss dich warnen, schön ist es nicht, aber es ist neunundneunzig Komma neun neun Prozent effektiv, wenn oral angewendet.«
    Ellie nickte, und Big Martha öffnete ihre Hand und zeigte ihre todsichere Geheimwaffe. Allein der Anblick, und erst recht die Idee, ließen Ellie würgen. Sie stimmte sofort zu.
    »Martha, ich kenne niemanden, der kränker und verhaltensgestörter ist.«
    »Gern geschehen.«
    »Du wirst vielleicht Abstand halten wollen.«
    Ellie nahm die Tasse Chili und schlenderte zurück zu ihrem Schreibtisch. Sie musste sich auf das, was sie vorhatte, seelisch vorbereiten. Es wäre wirklich nicht sehr hilfreich, wenn sie auch brechen müsste. Einzig und allein sieben Jahre Verwahrungslager verliehen ihrem Magen die Stärke, das durchzuziehen.
    Der Geruch von Bings Suppe hing wie nuklearer Fallout in der Luft. Ellie sah, dass der junge Feno-Angestellte sich gewaltig anstrengte, um die Kontrolle über seinen Körper zu behalten. Viel Glück dabei, Kumpel, dachte sie und rührte ihrChili um, wobei sie stets Big Marthas darin schwimmende Geheimwaffe im Auge behielt. »Wie fühlen Sie sich?«, fragte Ellie. »Sie sehen noch immer nicht besser aus. Sind Sie sicher, dass Sie nichts Kaltes trinken möchten, oder so?« Der Wachmann schwieg. Er kniff lediglich seine Lippen zusammen und zwang sich, durch die Nase zu atmen. »Ach, besser, Sie atmen nicht zu tief ein. Mein Kumpel isst diese vergammelt stinkende Suppe. Können Sie das riechen? Es riecht wie verwesendes Menschenfleisch. So wie aufgedunsene, grüne Fäulnis, oder? Können Sie es riechen?«
    Sie rührte in ihrem Chili und produzierte laut glucksende Geräusche in der Tasse. »Und wissen Sie, deshalb esse ich dieses Chili. Ich hatte noch etwas von gestern Abend übrig. Es war im Kühlschrank. Möchten Sie probieren?«
    Sie hielt ihm die Tasse unter die Nase, damit er probierte, aber er lehnte ab. »Ich hoffe mal, dass sich niemand an dem Chili vergriffen hat. Sie wissen ja, wie das ist. Immer grabscht irgendjemand an anderer Leute Sachen rum.«
    Sie wünschte sich, dass der Junge jetzt schon brechen würde, damit sie nicht noch einen Gang zulegen musste, aber sie hatte ihm

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