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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Mann aus der Belegschaft, den Ellie vom Sehen kannte, stieß gegen sie. Er blutete stark an der Stirn. Er prallte mit seiner Schulter gegen Ellie und wirbelte sie herum. Beinahe hätte sie dadurch die Plastiktüte mit den gestohlenen Akten verloren. Sie presste die Tüte gegen ihre Brust. Die Kopflosigkeit der Menge übertrug sich auf sie und erschwerte das Denken.
    »Bing!« Sie rief seinen Namen, als sie einen Kopf sah, der alle anderen überragte, und schrie förmlich auf, als er sich tatsächlich umdrehte. Sie hüpfte auf und ab und versuchte, ihn so durch den Rauch und das Chaos im Blick zu behalten. Sie sah, wie er mit dem Arm in die Richtung weg von den Flammen zeigte und beeilte sich, ihm zu folgen. Sie konnte hören, wie hinter ihr etwas in dem Gebäude mit lautem Getöse einstürzte, aber als sich beide durch die panische Menge schoben, konzentrierte sie sich nur darauf, Bings dürren Hals und sein strubbeliges Haar nicht aus den Augen zu verlieren.
    »Ellie, Gott sei Dank!« Endlich schaffte es Bing, zu ihr durchzukommen. Er zog sie durch eine Gruppe von Frauen an sich heran. Sie stolperte über den Fuß von irgendjemandem und hörte die Schreie um sie herum. Ihre eigenen Schreie erstickte sie in dem verschwitzten T-Shirt ihres besten Freundes. Bing drückte sie fest an sich und quetschte sich mit ihr durch die Menge, bis er um die Ecke einen freien Platz fand. Keinervon ihnen sagte etwas. Sie umklammerten sich und schauten auf ihr brennendes Bürogebäude.
    »Hast du Big Martha gesehen?«, fragte Ellie. »Hat sie es nach draußen geschafft?«
    »Hast du sie nicht gesehen?« Bing rubbelte ihr über die Schulter. »Ich dachte, du wärst mit ihr herausgekommen. Scheiße Mann, Ellie, ich dachte, du wärst tot. Die gewaltige Explosion passierte oben, und als die Decke einbrach, konnte ich nichts anderes denken als: ›Wo ist Ellie?‹ Ich habe versucht, nach oben durchzukommen, aber dann strömten Rauch und Qualm nach unten. Wie bist du rausgekommen?«
    »Ich war gar nicht im Büro.«
    »Wie meinst du das?« Bing schaute auf sie herunter. »Wo warst du?«
    Bei seinem harten Tonfall kam ihre Panik, die langsam abgeebbt war, wieder auf.
    »Ich hatte einen Check-up. Ich war nur kurz draußen. Was ist? Wieso schaust du mich so an?«
    Bing kaute einen Moment lang auf seinen Lippen und ließ seinen Blick über die Feno-Sicherheitskräfte wandern, die gerade ankamen und das Gebiet absperrten. Als Krankenwagen langsam ihren Weg durch die Menschenmenge fanden, schepperten Befehle durch Megafone, dass die Leute an Ort und Stelle bleiben, sich ruhig verhalten und das Gebiet nicht verlassen sollten. Bing packte sie am Arm und zog sie an das äußerste Ende der Ansammlung, aber zwei Männer in roten T-Shirts schnitten ihnen mit gelbem Polizeiband den Weg ab und pferchten die verängstigten Menschen noch enger zusammen. Bing drückte Ellies Hand.
    »Hör mir zu.« Er fasste ihr ans Kinn und drehte ihr Gesicht seinem zu. »Du darfst niemandem sagen, dass du nicht in dem Gebäude warst, als die Bombe hochging.«
    »Aber so war es.« Ellie zitterte so heftig, dass sie kaum denken konnte. »Ich war bei einem Check-up. Sie werden es rausfinden. Es ist protokolliert. Außerdem, warum sollte ich lügen?«
    »Warum du lügen sollst? Ellie, du musst anfangen nachzudenken.«
    Bing starrte auf zwei junge Männer, die zu nah bei ihnen standen, und senkte seine Stimme. »Was glaubst du? Wie wird das aussehen, wenn sie herausfinden, dass du zufällig gerade dann nicht in dem Gebäude warst, als die Bombe in einem Bereich hochging, in dem du rumgeschnüffelt hast und dafür gemaßregelt worden bist?«
    »Cooper?« Ellie taumelte einen Schritt zurück.
    »Wer?«
    »Cooper. So heißt er.«
    Bing redete weiter, aber Ellie konnte nur an den jungen Wachmann denken, der sich so sehr angestrengt hatte, Haltung zu bewahren, als sie ihn mit allen nur erdenklichen Tricks zum Brechen bringen wollte. Er hatte Charakterstärke besessen. Das hatte sie bewundert.
    »Woher weißt du, dass er tot ist?«
    »Wie bitte?« Bing packte sie an der Schulter. »Ellie, hörst du mir überhaupt zu?«
    »Woher weißt du, dass Cooper tot ist?«
    Es fiel Bing schwer, die richtigen Worte zu finden. »Er … als die Decke einbrach …Er brannte. Wir konnten nichts …er schrie und dann …dann war er still. Du blutest.«
    Ellie schwankte. Sie wollte nicht hören, was ihr Freund sagte. Bing umfasste ihren Arm, an dem ein dünner Streifen Blut herunterlief. Sie hatte

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