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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Ein riesiger Mann mit einer ebenso riesigen Waffe zeigte mindestens hundert Zähne, so breit war das Grinsen, das er Rachel zuwarf. »Wie viele Tage noch? Du müsstest es bald hinter dir haben, nicht wahr?«
    »Morgen!« Rachel klatschte den Wachmann ab und winkte dann diversen anderen Wachmännern zu, die im Eingangsbereich postiert waren. »Natürlich vorausgesetzt, dass ich alle Auflagen erfülle und alle Tests bestehe.«
    »Du?«, witzelte der Riese. »Gibt es auch einen einzigen Test, den du bislang nicht bestanden hast?«
    »Nun ja«, Rachel grinste und zeigte ihre Zahnlücke zwischen den Vorderzähnen, »ich bin durch den zahnmedizinischen Test gefallen, wie man sieht.«
    Ein anderer, ebenfalls korpulenter Mann schaute dem ersten Wachmann über die Schulter. »Es ist dir gelungen, auch das gut aussehen zu lassen, Schätzchen.«
    »Danke, Len.« Sie deutete auf Ellie, die bis zu diesem Moment unsichtbar gewesen war. »Das ist meine Mitbewohnerin Ellie. Sie wollte dabei sein, wenn ich meine endgültigen Papiere abhole. Geht das in Ordnung?«
    »Natürlich, Herzchen. Geht einfach durch.« Die Wachen riefen kreuz und quer durcheinander, als sie den Summer betätigten und die beiden Frauen in den Sicherheitstrakt des Gebäudes ließen. Von allen Seiten wünschten sie Rachel viel Glück, und Rachel winkte ihnen noch einmal zu, bevor sie Ellie einen Korridor entlang führte. Ein Schild verkündete warnend: »Ab hier nur Zutritt für Patienten mit Begleitung.«
    Ellie schaute sich um und linste in die Zimmer, in denen Akten und medizinische Apparate aufbewahrt wurden. »Diese Regel gilt nicht für dich?«
    »Na ja, genau genommen bist du meine Begleitung.« Rachel nahm ihren Arm und ging mit ihr durch ein Labyrinth aus weißen Gängen. »Glaube mir, ich war so oft hier, die bemerken mich nicht einmal mehr.«
    »Oh, meine Liebe, ich denke, sie bemerken dich sehr wohl. Die Wachmänner auf alle Fälle.«
    Rachel kicherte. »Diese Typen flirten immer mit mir. Als ich hier noch gearbeitet habe … «
    Sie unterbrach sich mit einem kleinen Aufschrei. Eine Gruppe Krankenschwestern begrüßte sie mit Applaus.
    »Wenn man vom Teufel spricht …« Eine Frau in einem dunkelgrünen OP-Kittel kam hinter dem Empfangstresen der Station hervor. Sie hielt ein Paket in der Hand, das in Luftpolsterfolie eingeschlagen war.
    »Sieh nur, was gerade aus der Apotheke herüberkam.« Rachel hüpfte vor Freude auf und ab und wollte nach dem Paket greifen, aber die Frau zog es wieder zurück. »Nun, zuerst müssen wir sichergehen, dass es das richtige ist. Wir wollen ja jetzt nichts mehr vermasseln.« Rachel reichte ihr die Medizinmarke.
    »Weißt du, nach jeder Entgiftung schicken sie meine Blutprobe ins Labor«, erklärte Rachel Ellie. »Anhand der Ergebnisse bestimmen sie dann die nächste Dosis speziell für mich.«
    »Wenn wir ihr die Dosis eines anderen Patienten geben«, erklärte die grün gekleidete Krankenschwester, während sie auf den Scanner blickte, »dann muss sie zurück auf die Krankenstation und ich nehme ihr Ticket nach Las Vegas.«
    Rachel tat so, als sei sie bestürzt, und die komische Mimik brachte die anderen Frauen zum Lachen. Als der Scanner piepste, jubelten alle noch einmal. »Alles klar, Rachel. Bist du bereit?«
    »Ich bin bereit. Darf meine Mitbewohnerin mir während der letzten Runde Gesellschaft leisten?«
    Die Frau musterte Ellie, bevor sie zustimmend nickte. »Sie darf bei der Infusion dabei sein, aber ich glaube kaum, dass du sie beim Rest dabeihaben möchtest?« Rachel zog eine Grimasse und schüttelte den Kopf. »Also gut. Hier entlang.«
    Und wieder folgte Ellie Rachel und der anderen Frau über einen weiteren Flur. Unterwegs steckte Rachel ihren Kopf in verschiedene Zimmer und winkte den Leuten grüßend zu. »Gibt es hier irgendjemanden, den du nicht kennst, Rachel? Du bist bekannt wie eine Schönheitskönigin.«
    »Was ist falsch daran, freundlich zu sein?« An der vorletzten Tür des Flurs hielten sie an, und die Krankenschwester führte sie in einen kleinen, schmucklosen Raum, in dem sich eine Untersuchungsliege und ein Infusionsständer befanden. Rachel legte sich auf die Liege und hielt der Krankenschwester ihren linken Arm hin. Ellie setzte sich auf einen kleinen Hocker, die einzige Sitzgelegenheit in dem Raum, und beobachtete die Krankenschwester, wie sie routiniert in Rachels Arm stach und dann den Inhalt der Ampulle in den Tropf spritzte. Sie wartete ab, um sicherzugehen, dass die Infusion

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