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Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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öffnete, galt Susan – sein zweiter mir. Entsetzen spiegelte sich in seinem Gesicht, als er zu ihr hinüberlief. Ich schwieg und ließ die beiden allein. Anscheinend dachte er, ich hätte sie k. o. geschlagen – oder Schlimmeres. Dass ich mit Engelszungen auf Susan eingeredet hatte, um ihr Gewissen zu beruhigen, und das erschöpfte Mädchen ins Bett gesteckt hatte, schien wohl außerhalb meiner Fähigkeiten zu liegen.
    Ich verkrümelte mich hinter der Mauer am See. Es war gut, dass Aron sich endlich um Susan kümmerte. Sie benötigte seinen Beistand dringender als ich. Mein Problem konnte warten. Und vielleicht fand ich auch ohne Arons Hilfe heraus, warum es in meinem Kopf schon wieder pochte – er schied als Eindringling inzwischen ja wohl aus.
    Ich kam nicht dahinter. Schließlich gab ich auf und suchte Schutz im Baumkreis der Linden. Meine Kopfschmerzen verschwanden sofort. Müde legte ich mich unter einen der Baumriesen, schloss die Augen und schlief augenblicklich ein. Glücklicherweise spürte Aron mich auf. Der Traum von Christopher in Sanctifers Gewalt war beängstigend real.
    »Ich wollte mich bei dir entschuldigen«, begann Aron und setzte sich neben mir ins Gras.
    »Es tut gut, nicht die Einzige zu sein, die Fehler macht. Wer verliebt ist, handelt selten objektiv.«
    »Wie meinst du das?«, hakte Aron nach, während er ein wenig auf Abstand ging.
    »Ich kann vielleicht nicht in die Seelen anderer Engel schauen, aber blind bin ich trotzdem nicht. Du liebst sie, nicht wahr?«
    »Susan ist ein sehr junger Engel, der sich in seinem neuen Leben erst noch zurechtfinden muss«, wich Aron meiner Frage aus. »Ihre Suche nach Liebe ist verständlich, und genau deshalb werde ich nicht zulassen, dass sie eine überstürzte Entscheidung trifft.«
    »So wie ich? Komisch, dass du bei mir keine Bedenken hattest.«
    »Die hatte ich. Und wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass Christopher dich liebt, hätte ich dir damals bestimmt nicht geholfen, ihn zurückzuholen.«
    »Was im Umkehrschluss heißt, dass du nicht weißt, wie du zu Susan stehst.«
    »Oder ich mir im Moment solche Gefühle nicht leisten kann.« Aron wechselte schneller das Thema, als ich Wie bitte?! fragen konnte. »Und jetzt lass mich deinen Rücken sehen. Engelswaffen hinterlassen selten nur Kratzer.«
    »Du … woher weißt du …« Ich brach ab, bevor ich noch verriet, was Susan getan hatte.
    »Woher ich weiß, dass Susan dich verletzt hat?« Aron schüttelte den Kopf. »Keinen Engel lässt es kalt, wenn er zum ersten Mal eine Waffe aus Himmelslichtern webt. Meistens vergeht der Rauschzustand recht schnell wieder. Doch als ich Susan bei der Kapelle am See fand, wurde mir schnell klar, dass sie besonders heftig unter den Nebenwirkungen litt. Sie war völlig aufgelöst und fest davon überzeugt, dich getötet zu haben – was nicht sein konnte, da du gerade dabei warst, den See zu umrunden. Reicht das als Erklärung, um mir deinen Rücken zu zeigen?«
    »Nur wenn du versprichst, dass Susan nicht dafür bestraft wird.«
    Arons Blick wurde weich. »Wenn das dein Wunsch ist, werde ich ihn respektieren«, antwortete er mit einem sanften Unterton – der sich veränderte, als er meinen Rücken begutachtete. »Du hast die Wunde mit Wasser gesäubert. Keine besonders schonende Methode.Außer dir ein wenig Schlaf zu gönnen, gibt es nichts, was ich noch für dich tun könnte. Warum bist du nicht zu mir gekommen? Hast du noch immer so wenig Vertrauen zu mir?«
    »Nein, ich … es war eher Dummheit.«
    »Und das Bedürfnis, eine ehemalige Freundin zurückzugewinnen«, ergänzte Aron. »Was hat sie eigentlich gegen dich?«
    »Hilfst du mir, Frieden mit ihr zu schließen, wenn ich es dir erzähle?« Die Chance, Aron die Abiballeinladung für Susan abzuschwatzen, würde so schnell nicht wiederkommen.
    »Du arbeitest also mit Erpressung«, stellte Aron mit einem amüsierten Funkeln in den Augen fest. »Wenn du mir erzählst, was du vorhast, werde ich darüber nachdenken.«
    Aron hörte sich geduldig an, warum ich Susan mit ins Internat nehmen wollte. Erst als ich auf die Details zu sprechen kam, wie ich sie beim Abiball einschleusen wollte, unterbrach er mich.
    »Und wie stellst du dir das mit der verschleierten Identität vor?«
    »Mit einer Maske, wie Raffael sie trägt.«
    Arons Miene verhärtete sich. »Du willst Susans Gesicht mit Engelsmagie entstellen? Weißt du, wie schmerzhaft das Anlegen sein kann?«
    »Nein«, gab ich zu.
    »Gut, sonst hätte ich

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