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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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fassungslos noch auf irgendeine Weise verschämt. »Weshalb?«
    Sie atmete scharf ein. »Weil dies meine Burg ist, FitzRoger, und weil er mir eine Nachricht bringt.«
    »Nein, das ist nicht richtig. Er brachte mir eine Botschaft, und zwar die Bitte, die arme, in Not geratene Maid zu retten. Der Bote kam nur deshalb hierher, weil er erfahren hatte, dass ich bereits in Carrisford bin.«
    »Oh.« Imogen sah sich mit einem Schlag ihrer großen Vorstellungen beraubt. Aber schließlich und endlich war dies immer noch ihre Burg. »Ich möchte trotzdem mit ihm sprechen.«
    »Er ist mit seiner Eskorte leider schon wieder fort, um Warbrick die Nachricht zu überbringen, dass er vor Gericht erscheinen muss.«
    »Na, das wird ja viel ausrichten!«, schnaubte Imogen.
    »Wir wissen alle, dass es nicht viel bringt«, entgegnete er geduldig. »Aber die Form muss nun einmal gewahrt bleiben.«
    Imogen starrte ihn wütend an. Sie hatte das Gefühl, ignoriert und außen vor gelassen zu werden, und sie wusste nicht, was sie dagegen tun konnte. Vielleicht würde sie letzten Endes besser beraten sein, doch den schon etwas langsamen Grafen von Lancaster zu heiraten; mit ihm würde sie wenigstens leicht fertig werden.
    »Der König kommt also zu Besuch«, stellte sie gedankenvoll fest.
    »Ja. Er sollte morgen eintreffen. Dann kann er gleich Trauzeuge werden.«
    »So überstürzt will ich nicht heiraten«, erklärte Imogen. Sie war definitiv noch nicht bereit, sich so schnell festzulegen.
    »Welchen Sinn hat es, die Sache hinauszuzögern? Das könnte höchstens einen anderen Mann auf den Gedanken bringen, sich Eurer zu bemächtigen.«
    Imogen lächelte. »Ihr habt offenbar nicht viel Vertrauen in Eure Fähigkeit, mich zu beschützen, Lord FitzRoger, nicht wahr?«
    Er trat nahe an das Bett, wieder über sie gebeugt. »Das kann ich sehr wohl, Imogen, keine Angst. Aber sobald die Möglichkeit besteht, dass Ihr mein Kind unter dem Herzen tragt, seid Ihr für andere nicht mehr so attraktiv. Ihr selbst habt diese Tatsache zu Eurem eigenen Schutz eingesetzt, wisst Ihr es nicht mehr?«
    »Ja«, antwortete Imogen und hasste sich für ihr Erröten.
    »Also, sobald wir verheiratet sind, ist es nicht mehr so wichtig, dass ich ständig an Eurer Seite bin. Das ist doch eine Erleichterung, nicht wahr?«
    »Ja«, wiederholte Imogen. Was konnte sie sonst sagen?
    »Und wenn wir vor dem König und den großen Lords des Landes heiraten, dann hat ein Räuber keine Hoffnung darauf, die Gültigkeit unserer Verbindung anfechten zu können, nicht wahr?«
    Sie wich seinem herausfordernden Blick aus. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Also wäre es das Beste, wenn wir gleich morgen heiraten, nicht wahr?«
    Imogen kämpfte dagegen an, doch am Ende seufzte sie und sagte: »Ja.« Wieder kam sie sich wie ein absoluter Dummkopf vor.
    Sie blickte verärgert auf.
    Er lächelte, beinahe freundlich, und ergriff eine Strähne ihres Haars. Sie schlug nach seiner Hand, doch dieses Mal ließ er nicht los, und so bekam sie ein kräftiges Ziehen ab.
    »Au! Lasst mich. Noch bin ich nicht Euer Besitz, mit dem Ihr machen könnt, was Ihr wollt!«
    »Soll das heißen«, murmelte er und rieb ihre Haare zwischen seinen langen Fingern, »dass ich morgen Nacht mit Eurer süßen Ergebenheit rechnen kann?«
    Imogen hatte sich sehr bemüht, über solche Dinge nicht nachzudenken … morgen Nacht! »Falls ich Euch heirate«, antwortete sie mit schwacher Stimme, »werde ich versuchen, Euch eine gehorsame Gemahlin zu sein.«
    »Falls?« Es hörte sich an wie ein Peitschenknall.
    Sie zwang sich, seinem kühlen Blick zu begegnen, aber ihre Kehle war wie ausgedörrt, und ihr Herz raste in der Brust wie ein wildes Pferd.
    »Wir haben eine Abmachung, Ginger«, sagte er ruhig.
    »Dann hört auf, mich zu traktieren, FitzRoger, bis ich mich damit abgefunden habe.«
    Er ließ ihre Haare los und trat zurück. Imogen wusste nicht, weshalb sie diese Dinge sagte. Sie waren sinnlos und verschafften ihr keine Erleichterung. Stattdessen lastete dadurch das Elend wie ein Stein auf ihrer Brust, der sie zu ersticken drohte.
    Er musterte sie nüchtern, doch plötzlich lächelte er. »Ich glaube, Ihr werdet Euch wesentlich besser fühlen, sobald Ihr aufstehen und gegen mich antreten könnt.«
    »Aber ich werde dennoch verlieren – das habt Ihr zumindest gesagt.«
    »Im Krieg ist nie etwas gewiss. Ihr verfügt über einige gefährliche Waffen, meine Braut. Aber jetzt würde ich mich an Eurer Stelle erst einmal ausruhen, damit

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