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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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denkt, unsere Leute gemeinsam mit dem Lumpengesindel der WITCH BURNING auf die Jagd oder auf Wassersuche zu schicken."
    Cooper schüttelte energisch den Kopf.
    "Nein, da könnt Ihr ganz beruhigt sein. Beide Gruppen werden getrennte Wege gehen. Die Einzelheiten werde ich mit dem Kapitän der anderen Seite besprechen!"
    "Dann werdet Ihr Eure Beratungen ja zwangsläufig fortsetzen müssen, Captain!", sagte Naismith süffisant.
    "Ihr sagt es", zischte Cooper auf eine Weise zwischen den Zähnen hindurch, die den Zweiten Offizier der SWORD FISH unwillkürlich erbleichen ließ.
    Er wusste, dass er zu weit gegangen war.
    Cooper war ein geduldiger Mann, aber niemand durfte den Fehler begehen, ihn zu sehr zu reizen.
    Geoffrey Naismith wusste dies nur zu gut.
    Und er war klug genug, um zu erkennen, dass es jetzt besser war zu schweigen.
    Lord Cooper wandte sich unterdessen Jeannet zu, trat ihr entgegen und blickte ihr direkt ins Gesicht.
    "Die Stimmung wird sich schon bessern, wenn es erst frisches Fleisch und Süßwasser gibt", war Cooper überzeugt.
    "Ihr seid ein Optimist, Mylord!"
    "Ihr nicht?"
    "Auf gewisse Weise schon..."
    "Diesen Eindruck hatte ich bei unseren bisherigen Beratungen durchaus auch, Jeannet Witch!"
    "Ach, ja?"
    "Ja."
    "Hört mir zu: Lasst Eure Männer nach Nordwesten und meine nach Südwesten gehen, dann werden sie sich weder bei der Jagd noch bei der Wassersuche begegnen!"
    "Eine gute Lösung!"
    "Und noch einen Hinweis, Mylord! Es gibt in diesen Wäldern entsetzlich viele Insekten, die einen bei lebendigem Leib aufzufressen versuchen."
    "Wie schrecklich!"
    "Aber des Nachts ist die Plage weit weniger schlimm." Sie trat plötzlich noch etwas näher an ihn heran.
    Jeannet Witch streckte ihren Arm aus. "Seht Ihr die Halbinsel dort hinten?"
    "Gewiss"
    Wie ein heller Strich zog sich diese Landzunge in das Meer hinein. Jeannets folgende Worte waren nur gflüstert.
    "Ich erwarte Euch dort. Heute nacht."
    Ehe Donald in der Lage gewesen wäre nachzufragen, hatte sie auch schon einen Schritt zur Seite gemacht und damit begonnen, ihren Leuten lauthals Anweisungen zu erteilen.
    *
    Die Nacht war hereingebrochen. Sterne funkelten am Himmel. Der Mond stand als großes, helles Oval über den Wäldern und wirkte wie ein überdimensionales Auge. Sein Licht spiegelte sich in der leicht gekräuselten See.
    Jeannet glitt beinahe lautlos durch das Wasser. Schon seit frühester Jugend konnte sie schwimmen wie ein Fisch. Für sie war es kein Problem gewesen, von der WITCH BURNING zur Halbinsel zu
    gelangen. Die angenehme Kühle des Wassers erfrischte sie. Endlich spürte sie nun wieder festen Grund unter den Füßen. Ein paar Züge noch und sie erreichte den Strand.
    Ihr eigener Körper erschien ihr seltsam schwer und unbeholfen, als sie das Wasser verließ und ohne dessen Auftrieb auskommen musste, an den man sich allzu leicht gewöhnte.
    Jeannet ging an Land.
    Die Kleider klebten ihr am Leib.
    Stiefel trug sie allerdings nicht, nur die enganliegenden Hosen und das weiße Männerhemd. Bewaffnet war sie nur mit einem Entermesser, dass ihr hinter dem breiten Gürtel steckte.
    Man konnte ja nie wissen.
    Jeannet strich sich das Haar zurück und blickte hinaus zu den Schiffen, die im Mondlicht friedlich dalagen. Die Ankerketten hingen schlaff herab. Immer noch herrschte Flaute. Kein Lüftchen wehte. Sie blickte zur SWORD FISH hinüber und fragte sich, ob es Donald wohl genauso leicht fiel wie ihr, sich von Bord zu stehlen. Zwar patrouillierte an Deck der WITCH BURNING eine Wache, aber Jeannet hatte keine Schwierigkeit gehabt, sich unbemerkt von Bord zu begeben, ins Wasser zu gleiten und loszuschwimmen. Ihre Männer glaubten jetzt, dass sie in ihrer Kajüte lag und schlief. Aber diese Nacht war nicht zum schlafen da. Sie war für etwas anderes geschaffen. Vielleicht bestand in dieser Nacht die letzte Chance für sie, ihren geliebten Donald ungestört treffen zu können.
    Sie setzte sich in den weichen, trockenen Sand
    Obwohl jetzt die Sonne nicht mehr in all ihrer Unbarmherzigkeit vom Himmel schien, war es noch immer sehr warm.
    Jeannet wartete ab.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich etwas tat.
    Und das, was dann geschah, hatte die junge Frau keineswegs erwartet. Sie glaubte durch das Geplätscher der seichten Wellen ein Geräusch hören zu können, das dem Schlagen von Ruderblättern sehr ähnlich war. Wenig später hatte sie dann Gewissheit.
    Eine Barkasse verließ die Schattenzone der SWORD FISH und wurde für einige Augenblicke

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