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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Pflicht für die Mannschaft der WITCH BURNING
    übrig, von der manche meinten, man sollte sie nach dem
    Kommandowechsel in ONE-EYED SORCERER umbenennen.
    Sie mussten ihre Kapitänin an der Küste bei Vigo absetzen. Das verteilte Gold und die Aussicht auf noch mehr von diesem edlen Metall hatte die Stimmung der Männer deutlich gehoben.
    "Viele von uns werden dich vermissen, Jeannet", drang Ben Riders Stimme in ihr Bewusstsein. "Es wird nicht leicht für mich sein, deine Nachfolge anzutreten!"
    "Oh, es wird leichter sein, als du denkst, Ben!"
    "So?"
    "Die Karten, die Lord Cooper uns besorgte, sind goldwert. Wir kennen jetzt die Passage, die die Spanier nehmen und..."
    "Du hast wir gesagt", unterbrach Rider sie. Ein beinahe mildes Lächeln umspielte das Gesicht des einäugigen Ersten Offiziers der WITCH BURNING.
    Jeannet musste ebenfalls lächeln.
    "Ja, das stimmt. Ich hätte es gar nicht bemerkt." Ein bisschen Wehmut war schon in ihr, wenn sie daran dachte, nicht mehr täglich den frischen Wind der See um die Nase herum zu spüren, den Geruch von Seetang und die salzige Gischt im Gesicht, wenn man sich dem Bug zu sehr näherte.
    *
    Bevor das Beiboot zu Wasser gelassen wurde, versammelte sich die Mannschaft der WITCH BURNING auf dem Achterdeck.
    Jeannet wurde gebeten, noch ein paar Worte zu jenen Männern zu sagen, die mit ihr durch die Hölle gegangen waren, um paradisischen Reichtum zu erringen.
    "Ich wünsche euch allen viel Glück und allzeit ein spanisches Schiff vor dem Bugspriet!", rief sie den Männern zu.
    Sie schwenkten ihre Degen und Entermesser.
    Hier und da wurden Musketen zum Salut abgefeuert.
    Eine Ehrenbezeugung, die nicht gerade jener militärischen Etikette entprach, die Marschall Rider vielleicht in seinen königstreuen Zeiten gewohnt gewesen war. Aber sie kam von Herzen, das spürte Jeannet. Sie trug an diesem Tag enganliegende Hosen, ein Männerhemd und darüber ein ärmelloses Lederwams. Außerdem hatte sie einen weiten Umhang bei sich, den sie jetzt noch über die Reling gelegt hatte. Am Gürtel trug sie als einzige Waffe einen kurzen Dolch, der ihr auch als Essbesteck dienen würde, wenn sie in einem Gasthaus einzukehren gedachte. Außerdem befand sich an ihrer Taille noch ein Beutel mit ein paar Goldstücken.
    Spanische Münzen waren es.
    Geraubt von jener Galeone, mit der Prinzessin Carla versucht hatte, sich dem Zugriff ihres Vaters zu entziehen. Manchmal , so ging es ihr durch den Kopf, ging das Schicksal reichlich verworrene Wege, um an ein vermeintliches Ziel zu kommen.
    "Von dem Gold, das in der Grotte auf New Antikythera eingelagert wurde, will ich nichts. Es ist euer Gold. Denn ihr habt es errungen. Euer neuer Kapitän Ben Rider mag damit verfahren, wie er möchte. Er wird sicher dafür sorgen, dass jeder von euch seinen gerechten Anteil bekommt."
    "Und du willst in Zukunft nur von Luft und Liebe leben?", rief Joao der Portugiese.
    Gelächter ertönte.
    "Genau das habe ich vor!", rief Jeannet. "Im Ernst: Niemand braucht sich um meine Zukunft irgendwelche Sorgen zu machen!" Sie deutete auf Ben Rider. "Folgt eurem neuen Kapitän, wie ihr mir gefolgt seid und ihr werdet es nicht bereuen! Auf das immer reichlich spanische Schiffe euren Kurs kreuzen!"
    Die Männer johlten.
    Ben Rider raunte Jeannet zu: "Wir nehmen zurzeit ja auch englische Schiffe! Schließlich konnte dein feiner Lord ja nicht Wort halten, was den Handel mit England angeht!"
    "Nicht er hat sein Wort gebrochen, sondern seine Königin. Und dafür kann er nichts!", entgegnete Jeannet.
    "Oh, natürlich musst du ihn verteidigen, Jeannet. Ich hoffe nur, dass Lord Cooper Euch gegenüber sein Wort nicht brechen wird!", raunte er ihr zu. Die anderen bekam davon im allgemeinen Tumult nichts mit.
    "Das wird er nicht. Da bin ich mir sicher!"
    "Wir werden uns nie wiedersehen, nicht wahr?"
    "Nein."
    "Leb wohl, Jeannet!"
    "Adios!", erwiderte Jeannet mit Blick auf die Küste Spaniens. Wenig später saß sie im Beiboot.
    Einige ihrer Männer ruderten sie an Land.
    Als das Boot im seichten Wasser auf dem feinen Sand auf Grund lief, sprang Jeannet heraus. Bis zu den Knien reichte ihr das Wasser. Den Umhang hatte sie gerafft.
    "Lebt wohl!", rief sie den Männern zu.
    Joao, der Portugiese war unter ihnen.
    "Noch könntet Ihr zurück, Kapitän!", rief er.
    Aber Jeannet schüttelte den Kopf. "Glaubt Ihr wirklich, dass Ben Rider mir das Kommando so einfach zurückgeben würde? Ich will es auch nicht!"
    Jeannet sah zu, wie die Männer das Boot

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