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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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erwarte selbstverständlich nicht, dass du der Einzige bist, der etwas opfert. Als Gegenleistung werde ich versuchen, dein Verlangen nach meinem Blut zu akzeptieren.«
    Da war es, das Angebot. Der Seelengefährte brach in einen Freudentaumel aus – und der Dämon erhob sich hungrig und unersättlich und riss ihn fast um mit seinem heftigen, besitzergreifenden Verlangen. Heiß rauschte das Blut durch seine Adern und pochte in seinen Lenden. Wenn sie es versprach und er akzeptierte, würde – und konnte – sie ihr Wort nicht brechen.
    Der Dämon, der arrogante, dominante Jäger in Nicolas, jubelte; der Seelengefährte trat zurück und schätzte die Lage ab. Lara war blass, zitterte und rang die Hände. Der Preis war für beide zu hoch, und endlich gab es etwas, was er für sie tun konnte.
    Nicolas holte tief Luft und ließ sie langsam wieder entweichen, legte seine Hände an Laras Wangen und schüttelte den Kopf. »Nicht so. Ich will keine ... Absprache zwischen uns, wenn allein schon der Gedanke daran dir zuwider ist und dich verängstigt. Wenn ich dein Blut nehme, Lara, wird es ein Ausdruck unserer Liebe sein, ein Ritual zwischen Mann und Frau, das so alt ist wie die Zeit. Und wenn ich dich nicht dazu bewegen kann, mir so weit zu vertrauen, dass du aus freiem Willen diese heilige Verbindung annimmst, verdiene ich dich nicht als Seelengefährtin.« Er hob die Hand, um ihrer Antwort zuvorzukommen. »Das bedeutet nicht, dass ich nicht darauf bestehen werde, dass du mein Blut annimmst, und wenn ein Austausch nötig sein sollte, werde ich es dir sagen. Du hast allerdings die Möglichkeit, dein Bewusstsein in jenen wenigen Momenten von mir manipulieren zu lassen, damit du keine Furcht empfindest.«
    Laras Finger schlossen sich um ihr Handgelenk. »Und was ist, wenn ich es nicht kann?«
    »Dann muss ich dir helfen.«
    »Und die Höhle?«
    Das war sein Geschenk an sie, das einzige, das er zu geben hatte – obwohl alles in ihm rebellierte und sein Magen sich zusammenkrampfte. »Ich werde dich in die Höhle bringen.«
    Ein kurzes Schweigen entstand, während sie ihm prüfend in die Augen schaute und die Wahrheit suchte. Er konnte spüren, wie sie sich durch seinen Geist bewegte. Die Musik spielte weiter, die Brise fächelte die Bäume, und die Sternendrachen tanzten über ihnen.
    »Meinst du das ernst?«
    »Ich bin dein Seelengefährte. Such die Antwort in meinem Geist.«
    Ohne den Blick von seinen Augen abzuwenden, legte sie ihren Kopf ein wenig schief. So, wie er ihr früheres Leben miterlebt hatte und nun endlich verstand, wie es war, sich hilflos, verwundbar und gedemütigt zu fühlen, war auch sie geistig mit ihm verbunden und begann zu verstehen: Er hatte Jahrhunderte damit zugebracht, alle um ihn herum zu beschützen. Es lag in seiner Natur. Und ihr zu erlauben, sich in Gefahr zu begeben, war ein enormes Zugeständnis – und mehr noch, da es allem widersprach, woran er je geglaubt hatte und wofür er eingetreten war.
    »Du bist ein erstaunlicher Mann, Nicolas.«
    »Sag das nicht, bevor ich dich nicht an einem Stück aus dieser Höhle herausgebracht habe. Wir werden sehr sorgfältig für jede Art von Notfall vorausplanen müssen. Und du wirst tun, was ich dir sage. Ich habe unseren Feind lange gejagt, und obwohl du die Höhlen kennst und gesehen hast, wie brutal er ist, hast du noch nie gegen ihn gekämpft.«
    Lara nickte. »Ich habe nicht die Absicht, etwas anderes zu tun«, versicherte sie ihm. Zu müde, um zu sitzen, ließ sie sich wieder in die Kissen sinken. »Tu es jetzt, solange die Musik spielt und ich die Sterne anschauen kann. Denn andernfalls werde ich gleich ohnmächtig.«
    Er hatte schon fast darauf gewartet, dass sie das Bewusstsein verlor oder zumindest wieder in diesen halb wachen, halb schlafenden Zustand zurückfiel. Sie sollte ihn nicht fürchten, nicht jetzt, nachdem er endlich ein paar Fortschritte gemacht hatte. Sie begann ihm schon ein wenig zu vertrauen, kam ihm entgegen, ja machte vielleicht sogar bereits ein paar kleine Schritte, um ihm irgendwo in der Mitte zu begegnen.
    Das Problem war, dass es keine Mitte für ihn gab und er nicht wusste, wie man Kompromisse schloss. Er konnte nur hoffen, dass sein Wunsch, sie zu verstehen und glücklich zu machen, ihm helfen würde, sein Bedürfnis nach Dominanz zu überwinden. Nicolas verstand jetzt, warum die rituellen Worte nur dem Manne abverlangt wurden. Die Frau versprach nicht, ihren Seelengefährten zu ehren und sein Glück über das ihre zu

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