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Fluch, Der: Roman

Fluch, Der: Roman

Titel: Fluch, Der: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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einen scharfen Blick zu, aber Ginelli setzte seinen Bericht ungerührt fort.
    Er war wieder Richtung Bar Harbor gefahren, hatte die Stadt aber links liegenlassen und war gleich auf die 37-A abgebogen und zum Lager hinausgefahren. Unterwegs hatte er nur ganz kurz gehalten, um einen Mann anzurufen, den er Billy gegenüber nur als ›Geschäftsfreund‹ bezeichnen wollte. Diesem ›Geschäftsfreund‹ hatte er gesagt, daß er sich um halb zwölf an einer bestimmten Telefonzelle neben einem Kiosk in New Yorks Innenstadt einfinden sollte – dies war eine Zelle, die Ginelli häufig benutzte und die auf Grund seines Einflusses nur selten kaputt war. Eine der ganz wenigen in New York.
    Er fuhr am Lager vorbei, entdeckte Anzeichen von fieberhafter Aktivität, kehrte zirka eine Meile hinter dem Lager um und fuhr noch mal zurück. Ein provisorischer Weg führte von der 37-A durch ein Heufeld zum Lager hinunter. Von dort kam ein Wagen heraufgefahren.
    »Ein Porsche Turbo«, sagte Ginelli. »Spielzeug für reicher Leute Kinder. Der Aufkleber in der Heckscheibe sagt: Brown University. Zwei Kinder auf den Vordersitzen, drei weitere hinten. Ich warte, bis der Wagen auf der Straße ist und frage den Jungen, der fährt, ob das da unten wirklich Zigeuner seien, wie ich es gehört hätte. Er sagt, ja, es seien welche, aber wenn ich meine Zukunft wissen wolle, hätte ich kein Glück. Sie wären hinuntergefahren, um sich die Karten lesen zu lassen, wären aber ziemlich schnell abgewimmelt worden. Die Zigeuner waren am Packen. Nach den Pitt-Bulls hat mich das nicht sonderlich überrascht.
    Ich bin zurück nach Bar Harbor und zunächst mal zu einer Tankstelle gefahren – der Nova frißt Benzin, William, unglaublich! Aber er marschiert los, wenn man das Gaspedal bis zur Matte durchtritt. Dort hab ich mir erst mal 'ne Cola und ein paar Amphetamintabletten reingezogen, denn ich fing langsam an, mich etwas erschöpft zu fühlen.«
    Ginelli hatte mit seinem ›Geschäftsfreund‹ vereinbart, sich abends um fünf auf dem Bar-Harbor-Flugplatz mit ihm zu treffen. Danach war er in die Innenstadt gefahren, hatte den Wagen auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt und war ein wenig durch die Stadt geschlendert. Er hatte den Mann gesucht.
    »Welchen Mann?« fragte Billy.
    »Den Mann«, wiederholte Ginelli mit geduldiger Miene, als spräche er zu einem Idioten. »Diesen Mann eben, William. Du erkennst ihn sofort, wenn du ihn siehst. Er sieht aus wie alle anderen Sommerfrischler, so, als ob er dich im nächsten Augenblick zu einer Ausfahrt auf Daddys Jacht einladen oder dir zehn Gramm reinstes Kokain zustecken würde; oder ab ob er ganz spontan beschließen könnte, der Bar-Harbor-Szene den Rücken zu kehren und mit dem nächsten Jet nach Aspen zu den Sommerfestspielen zu düsen. Aber er ist nicht so wie sie. Es gibt zwei Möglichkeiten, das ganz schnell herauszufinden. Die eine ist, dir seine Schuhe anzuschauen. Dieser Kerl trägt billige Schuhe. Sie sind auf Hochglanz geputzt, aber sie sind billig. Sie haben einfach keine Klasse, und wenn er geht, kannst du sehen, daß sie ihm an den Füßen weh tun. Dann siehst du ihm in die Augen. Das ist die zweite Möglichkeit. Diese Kerle scheinen niemals Ferrari-Sonnenbrillen zu tragen, und man kann ihre Augen immer sehen. Es sind die Typen, die immer vor sich hertragen müssen, wer sie sind. Sie erledigen krumme Jobs und rennen hinterher zu den Bullen und legen ein Geständnis ab. Ihre Augen sagen dir: ›Wo kriege ich meine nächste Mahlzeit her?‹ – ›Wo kriege ich den nächsten Joint her?‹ – »Und wo ist der Kerl, mit dem ich hier Kontakt aufnehmen sollte?‹ Verstehst du, was ich meine?«
    »Ja, ich glaube.«
    »Aber vor allem stellen diese Augen dir eine Frage: ›Wie schneide ich ab?‹ Wie, sagtest du, hat der Barkeeper in Old Orchard die Dealer und die Typen, die schneller mal einen Dollar verdienen wollen, genannt?«
    »Treibgut«, antwortete Billy.
    »Jaaa!« freute Ginelli sich. Das Licht in seinen Augen sprühte. »Treibgut. Das ist gut. Das ist sehr gut! Dieser Mann, den ich gesucht habe, ist Erste-Klassetreibgut. Er treibt sich in Ferienorten herum wie eine Hure auf der Suche nach einem festen Kunden. Ihm fällt selten was Großes in die Hände. Er ist ständig in Bewegung und ziemlich chic angezogen ... bis auf die Schuhe. Er trägt ein J.-Press-Oberhemd, ein Paul-Stuart-Sportjackett und modische Jeans.
    Aber dann guckst du auf seine Füße, und seine Schuhe sagen dir: Caldor's,

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