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Fluch, Der: Roman

Fluch, Der: Roman

Titel: Fluch, Der: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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mal wieder mein Fehler. Ich schiebe das auf meinen Mangel an Schlaf, genauso wie den anderen, aber vielleicht ist es tatsächlich schleichende Senilität. Sie waren immer noch in Spurtons Jackentasche. Ich hatte vergessen, sie rauszunehmen, bevor ich ihn zur Ruhe gebettet habe. Aber jetzt ...« Er griff in seine Jacke, holte ein Schlüsselbund mit dem knallgelben Hertz-Anhänger hervor und ließ es vor Billys Nase klingeln.
    » Ta-da ! «
    »Du bist zurückgefahren«, sagte Billy. Seine Stimme war etwas heiser. »Großer Gott, du bist zurückgefahren und hast ihn wieder ausgegraben, um an die Schlüssel heranzukommen. «
    »Also, früher oder später hätten die Murmeltiere oder die Bären ihn sowieso ausgebuddelt und in der Gegend herum-geschleift«, erklärte Ginelli sachlich. »Oder die Jäger hätten ihn gefunden. Höchstwahrscheinlich bei der Vogeljagd, wenn sie mit ihren Hunden unterwegs sind. Für die Hertz-Leute ist es jedenfalls nur ein kleineres Ärgernis, wenn sie einen Expreßbrief ohne die Schlüssel erhalten. Wie oft vergessen Leute, ihre Hotel- oder Mietwagenschlüssel abzugeben. Manchmal schicken sie sie zurück, meistens kümmern sie sich nicht drum. Dann wählt der Manager einfach eine achthunderter Nummer, liest die Seriennummer des betreffenden Wagens vor, und der Typ am anderen Ende – bei Ford oder GM oder Chrysler – gibt ihm das Muster des Schlüsselbartes durch. Presto! Schon hat er neue. Aber wenn jemand eine Leiche in eine Kiesgrube mit einer Stahlkugel im Kopf und einem Bund Hertz-Mietwagenschlüssel in der Jackentasche gefunden hätte, hätte die Spur leicht zu mir führen können ... nicht so gut. Im Gegenteil, sehr schlecht.
    Hast du kapiert?«
    »Ja.«
    »Übrigens mußte ich sowieso noch mal rausfahren«, sagte er leise. »Und diesmal konnte ich nicht den Nova nehmen.«
    »Wieso nicht? Den hatten sie doch nicht gesehen.«
    »Ich muß alles der Reihe nach erzählen, William. Magst du noch 'n Schuß?«
    Billy schüttelte den Kopf. Ginelli bediente sich.
    »In Ordnung. Dienstag früh die Hunde. Dienstag vormittag der Nova. Dienstag nacht der Großangriff. Mittwoch morgen, auch ziemlich früh, der zweite Mietwagen. Hast du alles mitgekriegt?«
    »Ich glaub' schon.«
    »Jetzt sprechen wir von einem Buick Sedan. Der Blöd-mann von Avis wollte mir einen Aries K andrehen. Hat behauptet, das wäre der einzige Wagen, den er noch übrig hätte; ich könne von Glück sagen, daß ich ihn überhaupt noch bekäme. Aber ein Aries K war nicht das richtige. Es mußte ein Sedan sein. Unauffällig, aber einigermaßen groß.
    Brauchte zwanzig Piepen, um seine Meinung zu ändern, aber schließlich habe ich den Wagen bekommen, den ich wollte. Ich fuhr zum Bar Harbor Motor Inn zurück, stellte ihn ab und telefonierte in der Gegend rum, um festzustellen, ob alles so lief, wie ich angekurbelt hatte. Hierher bin ich dann im Nova gefahren. Der gefällt mir einfach, William - sieht aus wie eine Promenadenmischung und stinkt innen nach Kuhscheiße, aber er hat Rückgrat.
    Ich bin also hierhergekommen und habe dich endlich beruhigen können. Doch war ich kurz vorm Zusammenbrechen, viel zu müde, um überhaupt nur daran zu denken, nach Bar Harbor zurückzufahren. Deshalb habe ich den ganzen Tag in deinem Bett verbracht.«
    »Du hättest ja mal anrufen können. Das hätte dir mindestens eine Fahrt erspart.«
    Ginelli lächelte ihn an. »Ich weiß, ich hätte dich anrufen können, aber scheiß drauf! Ein Telefonanruf hätte mir nicht gezeigt, wie's dir geht. Du warst nicht der einzige, der sich Sorgen gemacht hat, William.«
    Billy senkte den Kopf und schluckte. Er hatte schon wieder einen Kloß im Hals. In letzter Zeit hatte er, wie es schien, ständig sehr nah am Wasser gebaut.
    »So! Ginelli steht auf, erfrischt und ohne einen allzu großen Amphetaminkater. Er duscht, springt in den Nova, der nach einem Tag in der Sonne mehr denn je nach Kuhscheiße stinkt und fährt nach Bar Harbor zurück. Dort holt er die kleineren Koffer aus dem Nova und öffnet sie in seinem Zimmer. In einem befindet sich ein achtunddreißiger Woodsman-Colt mit Schulterhalfter. Was die beiden anderen enthalten, paßt gut in seine Jackentaschen. Er verläßt das Motel und tauscht den Nova gegen den Sedan ein. Eine Sekunde lang denkt er sich, wenn er zwei Personen wäre, brauchte er nicht soviel Zeit damit zu verschwenden, ständig wie der Parkplatzwächter eines protzigen Los-Angeles-Restaurants mit verschiedenen Wagen rumzufahren. Dann

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