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Fluch des Piraten

Fluch des Piraten

Titel: Fluch des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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fassen, das sich aus eigener Kraft seinen Fingern entzog. Wasser drang in seine Kleidung. An den Beinen und an den Armen stach es, was krabbelte da auf seinen Haaren? Mit der linken Hand griff er hin und fasste in ein großes Insekt. Eine Spinne. Angeekelt warf er sie von sich. Sie fiel auf einen Ast. Mit blitzschnellen Bewegungen ruckte sie an sein Ende und kauerte sich in eine Öffnung, die einem Rattenloch glich. Justus entdeckte mit Schrecken, dass fast der ganze Raum über ihm voll von Spinnweben war, sofern er sie nicht mit sich heruntergerissen hatte. Etwas krabbelte hinter seinem Ohr. »Verdammt! Hilfe!« Das schlangenartige Vieh, das sich sein Hosenbein hochwand, blieb zwischen Bein und der oben eng sitzenden Jeans stecken. Justus schluckte faulig schmeckendes Wasser. Das war schlimmer als in jedem Horrorfilm. »Holt mich hier raus!« Mit der rechten Hand wischte er ein Büschel Grasschlieren und tote Insekten zur Seite. Endlich hatten seine Füße Boden gefunden. Es stank entsetzlich. Er würgte. Über ihm erschienen die erschrockenen Gesichter von Bob und Peter. Bobs Baseballkappe kam ihm entgegengeflogen. Peter streckte eine Hand aus.
    »Komm schon, Erster, fass an!«
    Im dritten Versuch gelang es Justus, die Hand zu greifen. Peter zog an, doch den schwergewichtigen Justus Jonas konnte er unmöglich zu sich ziehen. Der Boden unter Peters Füßen gab nach, und eine fette Ladung Erde landete auf Justus’ Gesicht. Dann endlich fanden Justus’ Füße festen Halt. Peter half mit, so gut er konnte. Schließlich gelangte Justus an den Rand der Grube. Bob fasste Justus’ andere Hand, und gemeinsam gelang es Peter und Bob, ihren Freund zurück auf die Wiese zu ziehen.
    Justus triefte und stank nach Moder. Er rülpste, spukte aus und hielt sich den Rücken. Mit einem gezielten Griff entfernte Bob zwei Spinnen aus seinem Nacken. Justus deutete auf sein Bein.
    »Gebrochen?«, fragte Bob entsetzt.
    »Da steckt was drin!«
    Jetzt sahen es Peter und Bob: Auf den Jeans bildete sich ein dicker, sich langsam schlängelnder Wulst ab.
    Bob deutete mit dem Finger darauf, ihm fehlten die Worte.
    »Vorsicht! Vorsicht! Könnte giftig sein«, winselte Justus.
    Da Justus zu nichts mehr in der Lage schien, öffnete Bob vorsichtig den Gürtel und knöpfte Justus’ Jeans auf. Peter setzte sich an Justus’ Füße und zog mit aller gebotenen Achtsamkeit von unten die Jeans an den Hosenbeinen zu sich. Justus rot-weiß gestreifte Unterhose erschien, dann der Ansatz seiner prallen Beine. Plötzlich glitt etwas Grünes, Schlangenartiges aus dem Bund, fiel von seiner Hüfte ins Gras und schlängelte sich blitzschnell davon.
    Justus schnappte nach Luft und fiel flach auf den Rücken.
    »Mist! Er ist gebissen worden!«, rief Peter. »Er stirbt!«
    »Ich glaube eher an eine Ohnmacht«, gab Bob zurück. Er schob Justus einen Rucksack unter die Beine und murmelte: »Ich bringe ihn in die Schocklage. Das habe ich mal in einem Schulkurs gelernt. So, jetzt liegen die Beine erhöht und das Blut kann wieder in Richtung Kopf fließen.«
    Nach wenigen Augenblicken kam Justus wieder zu sich. Er sah aus, als wäre er aus einem schlimmen Albtraum erwacht. Noch mehr schien ihm zu schaffen zu machen, dass er in den vergangenen Minuten komplett die Kontrolle über sich verloren hatte. »Was ist mit mir geschehen, Kollegen?«
    Peter klärte ihn auf. »Du bist in eine Fallgrube gestürzt! Dich hat es ganz schön erwischt!«
    Langsam fiel Justus wieder ein, was passiert war. Er zog seine Kleidung aus, untersuchte sie nach irgendwelchen Tieren und legte die Jeans zum Trocknen ins Gras. Als alles notdürftig gereinigt war, blickten die drei ??? noch einmal in die Grube. Sie war knapp zwei Meter tief und musste bereits vor längerer Zeit angelegt worden sein, sodass sich Wasser gesammelt hatte und die Tiere sich ansiedeln konnten. Die Ränder und der Grund waren zugewachsen. Die Dachkonstruktion bestand aus brüchigen Ästen, die im Laufe der Zeit von einem Geflecht aus Gras und kleinen Büschen überwachsen worden war, was wiederum zur Stabilität der Decke beigetragen hatte. Aber einem Justus Jonas hatte die Konstruktion nicht standhalten können. Sie wandten sich von dem unappetitlichem Anblick ab und der Frage zu, wieso überhaupt eine solche Grube auf der Insel existierte. Da Justus noch nicht ganz beieinander wirkte – so böse hatte es ihn selten erwischt –, übernahm Bob die Aufgabe, Rückschlüsse zu ziehen. Es musste eine Fallgrube für Wild

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