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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Körpers, die die Matratze berührte, wärmten und massierten. Meine Gedanken knüpften nahtlos dort an, wo sie in der Nacht zuvor aufgehört hatten. Ich war mir nicht sicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, doch ich war fest entschlossen, sie bis zum bitteren Ende zu tragen.
    Das sonderbare Schlafzimmer verfügte über ein angrenzendes Bad. Die glänzenden Duschhähne ließen sich leicht drehen, und blaue Wasserstrahlen trafen mich aus einer Vielzahl von Düsen. Das Wasser war heiß und dampfig. Ich benutzte ein himmelblaues Eisgel, um mir die Haare zu waschen. Es prickelte und roch nach Minze.
    Es gab keine Handtücher, aber als ich die Dusche ausstellte, schalteten sich mehrere Heißlüfter ein. Ich stand erschrocken da, fühlte mich wie ein alter Wagen in einer Autowaschanlage. Warme Luft trommelte von allen Seiten auf meinen Körper ein, und sobald ich die erste Überraschung überwunden hatte, genoss ich es sogar. Huch. Jetzt verstehe ich, warum Hunde den Kopf aus dem Autofenster stecken.
    Vollkommen trocken stieg ich aus der Dusche und versuchte, mir mit den Fingern durchs Haar zu fahren. Entsetzt stellte ich fest, dass es zu riesigen Wattebäuschen aufgeplustert war. Es würde eine Ewigkeit dauern, es auszukämmen, weshalb ich mich nicht weiter darum kümmerte und mir mit dem Göttlichen Tuch neue Kleidung fertigte. Dann machte ich mich auf die Suche nach anderen Menschen. Nun ja … wohl eher dem, was Menschen am nächsten kam. Schließlich fand ich meine Tiger, die mit dem Drachen frühstückten.
    »Mhm … riecht gut.«
    »Willst du dich nicht zu uns gesellen, meine Liebe?«, fragte der Drache höflich. Dann blickte er auf. »Du meine Güte, du siehst … flauschig aus.«
    Ich stöhnte und zog eine aufgeplusterte Haarsträhne über die Schulter, um sie mir anzusehen. Kishan sah auf und brach in schallendes Gelächter aus. Ich verengte die Augen zu Schlitzen. »Das ist nicht so lustig. Du hast wohl nicht zufällig einen Kamm oder eine Bürste dabei?«
    Kishan kicherte. »Nein. Tut mir leid, Kells.«
    »Yínbáilóng?«
    »Wir Drachen brauchen einen solchen Tand nicht.«
    Ich seufzte und setzte mich.
    »Ich habe einen«, sagte Ren leise von der anderen Seite des Tischs. Ich hatte jeglichen Augenkontakt mit ihm vermieden. Ihn zu ignorieren, hatte nicht wirklich funktioniert, da ich seine Gegenwart mit jeder Pore meines Körpers spürte, doch ich hatte mir die größte Mühe gegeben. Resigniert blickte ich auf, aber er hatte sich bereits abgewandt.
    Ren griff in seinen Beutel und zog einen goldenen Kamm heraus. Mit geschmeidiger Eleganz erhob er sich von seinem Platz, kam zu meiner Seite des Tischs und legte ihn neben meinen Teller, bevor er abrupt das Zimmer verließ. Ich hob das erlesene Kleinod auf und fragte mich, wie ich eine solch unbezahlbare Kostbarkeit benutzen sollte, um meine widerspenstige Mähne zu bändigen. Der Kamm war schmal, vielleicht so groß wie mein Handteller, mit langen Zinken. Der Griff war aus Perlmutt und zeigte einen Ritter zu Pferde, der irgendein wildes Tier besiegte.
    Kishan spießte ein Melonenstück auf und sagte mit einem Grinsen: »Irgendwie gefällt mir deine neue Frisur.«
    Nach dem Frühstück folgte ich Kishan und dem Drachen ins Wohnzimmer, wo Ren bereits auf uns wartete. Ich nahm den Kamm und bearbeitete mein Haar, während Yínbáilóng uns von den Eishöhlen und dem verborgenen Schlüssel erzählte, den wir bräuchten, um Zugang zur Siebten Pagode zu erhalten. Er sagte, der Schlüssel könnte allein von jemandem benutzt werden, in dessen Adern das Blut der Götter floss.
    Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Meine Aufmerksamkeit war abgelenkt, was kein gutes Zeichen war in Anbetracht des Umstands, dass es die geballte Kraft von uns dreien brauchen würde, um Durgas Perlenkette aufzuspüren und es lebendig zurück zum Schiff zu schaffen. Zum Glück schien Kishan konzentriert zu lauschen. Ich lächelte und gab mich ein wenig meinen Tagträumen hin, während ich methodisch mein widerspenstiges Haar kämmte.
    Meine Gedanken schweiften zurück zu einer milden Sommernacht in Indien, als Ren mir sanft das Haar gekämmt hatte. Meine Kopfhaut kribbelte auf einmal, und ich erbebte leicht, als ich mich an seine süße, zaghafte Berührung erinnerte. Ich hob den Blick und bemerkte, dass Ren mich eindringlich beäugte. Ich errötete und fragte mich verwundert, ob ihm derselbe Gedanke gekommen war. Rasch riss er den Blick von mir und richtete die Aufmerksamkeit

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