Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
meine Liebe.«
»Äh, okay.« Nicht vergessen: Das nächste Mal, wenn ich bei einem weißen Drachen am Meeresboden rumhänge, besser aufpassen!
Kishan benutzte das Tuch, um mir einen knöchellangen Parka und Schneekleidung zu fertigen. Er legte mir den Mantel über Arme und Schultern und reichte mir ein Paar Handschuhe, die so dick waren, dass meine Finger völlig unbrauchbar wurden. Dann wickelte er mir einen Schal um den Hals und vervollständigte mein Outfit nicht nur mit einer, sondern zwei Mützen.
»Findest du nicht, dass du ein bisschen übertrieben hast? Ich komme mir wie ein Schneemann vor.«
»Auf unserem Weg wird es kalt werden«, erklärte Kishan. »Und …«
»Tretet zurück«, unterbrach ihn der Drache. »Ich muss meine natürliche Gestalt annehmen, um die Türen zu öffnen.«
Ich sah keine weitere Tür, außer der, durch die wir gekommen waren, doch Kishan drückte mich gegen die Wand, während ich vorgab, die hungrigen Fische mit riesigen Zähnen nicht zu bemerken, die sinnlos gegen das Eis klopften und versuchten, uns anzuknabbern. Yínbáilóng barst und zersplitterte in tausend Teile, die funkelten und sich auflösten, während sich ein glitzernder weißer Körper auf den spiegelglatten Boden ergoss. Seine Drachenkrallen waren blau, ebenso wie seine Augen. Die Unterseite seines Bauchs schimmerte hell wie das Polarlicht. Die Schuppen auf seinem Rücken glichen weißen Diamanten und funkelten bei jeder Bewegung.
Das lange Gesicht des weißen Drachen drehte sich lächelnd zu mir um, und seine gespaltene blaue Zunge schnalzte aus seinem Mund, während ich sein Kichern in meinem Bewusstsein vernahm. Die zwei Hörner auf dem hinteren Teil seines Kopfs sahen aus wie lange Eiszapfen, und er besaß weitere solcher Hörner am Ende seines Schwanzes. Eine weiße Mähne wallte vom Scheitel seines vornehmen Kopfes bis zu seinem Rücken hinab.
Ich zog einen Handschuh aus und streichelte dem Drachen die Nase, die glatt und warm war, kein bisschen kalt. »Du bist wunderschön!«
Vielen Dank, meine Liebe. Und jetzt einen Schritt zurück, damit ich die Tür öffnen kann.
Yínbáilóng wandte den Kopf zur Wand. Sein Mund klaffte auf und enthüllte lange Reihen spitzer Zähne. Sein Körper leuchtete immer heller und heller, bis ich wegsehen musste. Das Licht schien sich auf seinen Kopf zuzubewegen, bis es sich in seinem Auge sammelte. Blaues Licht schoss aus seinem Augapfel und durchdrang die Wand. Eine Schicht dickes Eis nach der anderen schälte sich ab, als würde es schmelzen. Nachdem der Drache endlich zufrieden war, schlurfte er zurück, gab ein eisiges Schnauben von sich und verwandelte sich wieder in seine menschliche Gestalt.
»Es ist vollbracht. Hinter dieser Tür liegt ein Pfad, der euch geradewegs zum Ozean der Milch führen wird. Sobald ihr ihn betreten und die Wächterin gefunden habt, wird sie euch zum Schlüssel und der Siebten Pagode bringen. Folgt ihren Anweisungen genau. Soll ich euch beim Einspannen helfen?«
»Das ist eine gute Idee«, sagte Kishan.
Genau in dem Moment, als ich fragen wollte, wovon alle sprachen, führte mich Kishan durch die Tür zu einem Schlitten. Rasch breitete er mehrere dicke Decken über mir aus und schnallte mich an.
»Wir nehmen den Schlitten«, erklärte Kishan.
»Ja. Das sehe ich. Wo sind die Hunde?«
Der Drache tätschelte mir den Kopf und antwortete: »Deine jungen Männer werden den Schlitten ziehen.«
»Was? Wie? Sie werden erfrieren.«
»Ihnen wird wohlig warm sein. Gentlemen?«
Ren fiel das Haar über die Wange, als er sich herabbeugte, um seinen Beutel an den Schlitten zu binden. Er war so nah, dass sich sein warmer Sandelholzduft wie eine Seifenblase um mich legte. Es juckte mich in den Fingern, ihm das Haar aus dem Gesicht zu streichen, doch er erhob sich, ohne mich anzusehen, nickte, und er und Kishan nahmen ihre Tigergestalt an. Ich beobachtete entsetzt, wie der Drache ihnen das Schlittengeschirr anlegte.
»Sie müssen mich nicht ziehen«, stammelte ich. »Ich kann zu Fuß gehen.«
Der Drache verwarf sofort meinen Vorschlag. »So geht es viel schneller. Außerdem ist es besser, nicht zu lange hinter dem Eis zu verweilen. Die Fische hier unten sind sehr hungrig. Die Wände sind dick, aber man weiß nie, wann die Tiere durchbrechen.«
»Und mit ›durchbrechen‹ meinst du … durchs Eis brechen?«
»Ja. Erst kürzlich habe ich die Tunnel verstärkt, allerdings herrscht in diesem Teil des Meeres ein solcher Druck … Aber keine Sorge, ihr
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