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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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anderen. Irgendwann schlief ich erschöpft ein. Als ich aufwachte, hatte ich genug von diesen Spielereien. Ich wollte ihn endlich wirklich in mir spüren, wirklich seine Frau sein, so wie er es mir in der Nacht zuvor prophezeit hatte. Und so nahm er mich, obwohl er eigentlich noch ein wenig hatte warten wollen. Erst als ich in diesen Dingen mehr Erfahrung besaß, konnte ich einschätzen, wie sehr er sich auch da noch zurückgehalten hat. Er glitt in mich, und ich dachte, es würde mich zerreißen, doch ich wollte den Schmerz, wollte ihn, wollte nicht aufhören, wollte ihn in mir haben, so tief wie nur irgend möglich. Meine Welt fiel auseinander und fügte sich zu einem neuen, funkelndem Ganzen. Es war einfach unbeschreiblich.“ Sie seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich darf nicht daran denken, sonst fängt mein Körper vor Verlangen an zu glühen.“
„Streichelst du dich?“ Die Frage rutschte Kate heraus, ehe sie darüber nachdenken konnte, ob das nicht doch zu weit ging.
„Ja, beinahe jede Nacht. Ich schließe die Augen und sehe Will vor mir. Es sind seine Hände, sein Mund, sein heißes hartes Glied, das sich in mich bohrt.“ Sie verzog abfällig den Mund. „Und nicht der Stiel meiner Haarbürste.“
„Hast du nie daran gedacht, dir einen Liebhaber zu nehmen?“, wagte Kate einen weiteren Vorstoß.
Serena lachte bitter. „Hier? Wo jeder jeden kennt? Wo man mich von Anfang misstrauisch beäugt hat, weil Will sich keine der Töchter aus dem hiesigen Landadel genommen hatte, sondern sich eine Frau aus der Stadt mitbrachte? Eine, die nicht nur viel zu jung war, sondern die auch schöne Kleider mehr liebte als Pferde und die Jagd?“
Daran hatte Kate nicht gedacht. Natürlich war die Gesellschaft hier relativ geschlossen und als alleinstehende Witwe war Serena vermutlich nicht daran interessiert, alle gegen sich aufzubringen.
„In letzter Zeit dachte ich oft daran, nach London zu gehen, aber alleine macht das keine Freude. Meine ältere Schwester hat nach Edinburgh geheiratet, und mein Bruder ist bei der königlichen Marine. Meine Eltern verbringen den Großteil des Jahres in Bath, sie vertragen das Londoner Klima nicht so recht.“ Nachdenklich sah sie Kate an. „Aber jetzt habe ich ja dich. Dir würde es auch gut tun, von hier wegzukommen, zumindest für ein paar Wochen. Was hältst du davon, wenn wir beide für die nächste Saison nach London fahren? Wills Stadthaus gehört mir, ebenso wie Fulton Hall, auch wenn seiner Familie das ganz und gar nicht recht war. Ich habe Geld genug, damit wir uns jeglichen Putz und Luxus leisten können, den wir wollen. Wir könnten Gesellschaften geben, ins Theater gehen, Bälle besuchen, mit Männern flirten …“
London. Der Name leuchtete in allen Regenbogenfarben vor Kates geistigem Auge auf. Und der Name, der ihm auf dem Fuße folgte, lautete Justin.
„Wir geben dich als ebenfalls als Witwe aus. So hast du alle Freiheiten, die auch ich habe.“ Serena ergriff Kates Hände. „Ab sofort bist du Lady Katherine Dowbridge aus Denbighshire in Nordwales. Dort gibt es so viele kleine Landsitze, da fällt einer mehr oder weniger gar nicht auf. Dein Mann starb vor ein paar Jahren an Lungenentzündung, und da er dir nichts hinterließ, verdingtest du dich als meine Gesellschafterin.“ Serena strahlte übers ganze Gesicht. „Das ist nur eine kleine Modifikation der Wahrheit.“
„Eine sehr kleine Modifikation“, warf Kate trocken ein.
„Die niemandem schadet. Komm, lass uns alles vorbereiten.“

18

Drei Wochen später trafen Serena und Kate in London ein. Die Dienstboten waren schon einige Tage zuvor vorausgefahren, um das Haus bereit zu machen.
Das Stadthaus in der St. James Street war kleiner als Fulton Hall und sehr modern eingerichtet. Kate fühlte sich auf Anhieb wohl. Sie war froh, Cornwall verlassen zu haben, denn in den letzten Tagen hatte Serena zunehmend bedrückt gewirkt. Ohne Genaueres zu wissen, nahm Kate an, dass ihre Weigerung, Sir Vaughn zu ehelichen, irgendwie damit in Zusammenhang stand. Zwar war er nicht wieder aufgetaucht, aber dass er so einfach aufgab, hatte Kate nicht glauben können. Und als dann eines Morgens eine tote Katze auf der Türschwelle von Fulton Hall gelegen hatte, zweifelte Kate nicht länger daran, dass man Serena unter Druck setzte.
Der Verwalter in Cornwall hatte versprochen, sich um alles zu kümmern und Lady Dexter brieflich über alle Vorkommnisse zu informieren. Serena würde in London auf andere Gedanken

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