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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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gesichert, ehe sie mich hineinließen.«
    »Wissen Sie, wie der Mann ums Leben gekommen ist?«
    »Ich habe zwar nichts sehen können, aber soweit ich verstanden habe, ist er mit einem Messer angegriffen worden.«
    »Dann war es vielleicht nur eine ganz gewöhnliche Auseinandersetzung«, sagte Kate. »Jedenfalls hat es nichts mit uns und unseren Nachforschungen zu tun. Und mit Donna wahrscheinlich auch nicht.«
    »Bestimmt eine Drogenangelegenheit«, warf Roz ein. »Heißt es nicht, dass heutzutage die meisten Verbrechen irgendwie mit Drogen zu tun haben?«
    »Glauben wir eigentlich wirklich, was wir da von uns geben?«, fragte Kate ihre Mutter.
    »Ich fürchte nein«, antwortete Roz. »In diesem Dorf tun sich wahre Abgründe an heftigen Gefühlen und mörderischen Affekten auf.«
    »Das finde ich zwar etwas stark formuliert«, erklärte Kate, »trotzdem stimme ich mit dir überein, dass der Tote wahrscheinlich mit dem Dorf und möglicherweise auch mit Donna zu tun hatte.«
    »Aber warum kennt den Mann dann niemand?«, wandte Tim ein. »Angeblich ist er hier noch nie gesehen worden. Sie haben sämtliche Bewohner des Mietshauses verhört – ohne Erfolg. Auch sonst hat sich niemand in Broombanks gemeldet und in ihm einen Bekannten oder Freund erkannt. Deshalb hat man mich geholt.«
    »Wenn es sich um einen Streit oder eine Prügelei handelte, stellt sich aber das gleiche Problem wie bei Donna: Was hat er hier zu suchen gehabt?«
    »Wie ist er nach Gatt’s Hill gekommen? Wurde ein Auto gefunden? Oder wenigstens ein Fahrrad?«
    »Nichts. Absolut nichts.« Tim schüttelte den Kopf. »Die Polizisten haben sich ebenfalls darüber unterhalten.«
    »Wen wollte er in Gatt’s Hill besuchen?«, überlegte Kate. »Man kommt nicht einfach so nach Gatt’s Hill. Abgesehen von der schönen Aussicht gibt es doch hier nichts, oder?«
    »Wenn er aber jemanden besuchen wollte, wieso melden die Leute sich dann nicht?«, forschte Roz.
    »Möglicherweise haben sie etwas zu verbergen«, sagte Tim.
    »Wo ist die nächstgelegene Bushaltestelle?«, fragte Kate.
    »In fünf Kilometern Entfernung«, gab Tim zur Antwort.
    »Das ist machbar«, stellte Kate fest. »Ein junger Mann schafft den Weg in weniger als einer Stunde.«
    »Machbar ist es schon«, wandte Roz ein, »aber es ist keine Antwort auf die Frage nach dem Warum. Man muss schon einen guten Grund haben, um von Oxford aus den Bus zu nehmen – ich bin ziemlich sicher, dass die Busse nicht gerade häufig fahren – und dann auch noch fast eine Stunde zu laufen. Immer bergauf, nicht zu vergessen! Warum sollte jemand so etwas tun? Was ist so wichtig in Gatt’s Hill? Was haben wir übersehen? Es muss dort etwas Besonderes geben – etwas, was uns bisher entgangen ist!«
    »Erzählen Sie uns etwas über sein Aussehen. Was für eine Art Mensch war er?«, wandte sich Kate an Tim.
    »Wartet mal!«, rief Roz plötzlich.
    »Was ist denn?«
    »Wir wissen jetzt, dass es sich nicht um Graham handelt. Könnt ihr mir sagen, warum wir uns für diesen Fall interessieren? Warum sitzen wir hier und kauen die Sache durch?«
    »Ich finde es natürlich, dass wir uns dafür interessieren«, antwortete Kate. »Jemand wurde ermordet, und wir möchten wissen, wie, warum und von wem.«
    »Mir macht der Tod eines Menschen immer zu schaffen«, äußerte Tim. »Schließlich sind alle Menschen Geschöpfe Gottes.«
    »Das ist zwar ein netter und sehr frommer Gedanke«, sagte Roz, »trotzdem wissen wir rein gar nichts über diesen Mann. Wir wissen noch nicht einmal, wer er ist. Ich gebe zu, dass es traurig ist, wenn jemand stirbt. Vor allem ist es schockierend, wenn es auf diese Weise geschieht, weil man in einem verschlafenen Nest wie Gatt’s Hill nicht damit rechnet. Aber was hat es mit uns zu tun? Die Polizei wird die Spuren verfolgen und irgendwann wissen, wer der Mann war und was er hier wollte. Wahrscheinlich führt sie diese Erkenntnis weiter zum Motiv und möglicherweise sogar zum Mörder.«
    »Aber wir glauben nicht wirklich, dass die ganze Sache nichts mit Donnas Tod zu tun hat, oder?«, insistierte Kate. »Stellt euch nur vor, dieser Mann wäre der Rabe. Bisher sind wir davon ausgegangen, dass der Rabe auch ihr Mörder war. Aber vielleicht sind beide von einer dritten Person ermordet worden, die sie aus dem Weg schaffen wollte.«
    »Was glauben Sie, wie lange der Mann schon tot war, Tim?«, fragte Roz. »Könnte es zum Beispiel sein, dass sie gleichzeitig getötet, aber an unterschiedlichen Stellen

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