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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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mitnehmen lassen. Kurz vor Blackburn ist er mit einem Kesselflicker gereist. Sie haben unweit der Straße übernachtet. Mitten in der Nacht hörten sie, wie ein Einspänner an ihnen vorbeifuhr. Keine zwei Minuten später wurde der Wagen durch einen Schuß zum Halten gebracht. Sie schlichen sich näher heran und sahen, wie zwei Maskierte einen Mann aus dem Wagen zerrten", erzählte Ellen aufgeregt. "Joshua schreibt, weder der Kesselflicker, noch er dachten daran, daß sie ihr Leben riskierten, als sie sich auf die beiden Männer stürzten. Es gelang ihnen, sie zu überwältigen."
    "Sehr mutig von deinem Joshua und seinem Freund", meinte ihre Großmutter, "aber etwas anderes habe ich von ihm auch nicht erwartet."
    "Nein, ich auch nicht." Ellen nickte. "Wie es sich herausstellte, handelt es sich bei dem Mann, den sie gerettet haben, um einen Arthur McHatton, der auf dem Weg nach Schottland gewesen ist, wo er ein großes Anwesen besitzt. Er hat Joshua als Lehrer für seinen sechsjährigen Sohn Miles eingestellt."
    "Es gibt noch Gerechtigkeit auf Erden", sagte Lady Georgina aus tiefstem Herzen. "Wer hätte das gedacht?" Sie lachte leise. "Bei den McHattons handelt es sich um Nachbarn der McKinnons. Mary hat sie in einem der heimlichen Briefe, die ich von ihr erhalten habe, erwähnt."
    "Es wäre so schön, wenn ich zu Joshua fahren könnte." Ellen seufzte leise auf. "Ich habe keine Lust, noch weitere Bälle zu besuchen. Der einzige Mann, den ich stets lieben werde, ist Joshua. Er..." Sie bemerkte, die Erschöpfung im Gesicht ihrer Großmutter. "Es ist Zeit, daß du ruhst", meinte sie und half ihr, sich bequem hinzulegen. "Ich bleibe bei dir, bis deine Pflegerin zurückgekehrt ist."
    Als Ellen eine halbe Stunde später von ihrer Großmutter kam, wurde sie von Abigail Cooper empfangen, die ihr sagte, daß ihre Mutter sie in ihrem Salon zu sprechen wünschte. "Lady Victoria hat wundervolle Neuigkeiten für Sie, Lady Ellen", fügte sie hinzu.
    So wundervoll konnten die Neuigkeiten nicht sein! Ellen bemerkte den hämischen Gesichtsausdruck der Gesellschafterin. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, wie sich soviel Boshaftigkeit in einem einzigen Menschen befinden konnte. "Ich werde sofort zu ihr gehen, Mrs. Cooper", antwortete sie. "Danke."
    Die Duchess of Rowland saß mit einer Handarbeit in ihrem Lieblingssessel. Als ihre Tochter in den Salon trat, legte sie die Decke, an der sie stickte, beiseite. "Ich nehme an, du bist bei Lady Georgina gewesen", meinte sie.
    "Ja, Mutter." Ellen schloß die Tür hinter sich. "Du hast mich rufen lassen?"
    "Bitte, setz dich." Lady Victoria wies auf den Sessel, der ihrem gegenüberstand. "Du hast bei deinem ersten Ball großen Eindruck gemacht, Ellen", sagte sie, nachdem ihre Tochter Platz genommen hatte. "Dein Vater und ich sind sehr stolz auf dich. Dir ist sicher nicht entgangen, daß du das Herz von Lord Gladstone im Sturm erobert hast."
    "Lord Gladstone und ich haben uns sehr nett unterhalten", erwiderte das junge Mädchen. "Ich mag ihn. Er ist geistreich und charmant."
    Die Herzogin nickte zufrieden. "Also wird es dich freuen, daß er heute nachmittag auf Rowland Manor gewesen ist, um uns seine Referenz zu erweisen. Er hat deinen Vater gebeten, dir den Hof machen zu dürfen."
    Ellen erschrak zutiefst. "Das möchte ich nicht", sagte sie. "So nett Lord Gladstone auch ist, ich werde ihn niemals heiraten."
    "Kaum glaube ich, du seist endlich zur Vernunft gekommen, beweist du mir das Gegenteil, Ellen", antwortete ihre Mutter erregt. "Vergiß endlich Joshua Bradley. Dein Vater und ich würden dir niemals erlauben, einen Mann zu heiraten, dessen Vater Gärtner ist und der es nur durch die Güte seines Herrn geschafft hatte, in der Dorfschule zu unterrichten. Du bist eine Lady Ashburn, werde dir endlich dieses Namens bewußt."
    "Wie kann ich einen Mann heiraten, den ich nicht liebe, Mutter? Warum willst du mich nicht verstehen?" Ellen beugte sich leicht vor. "Hast du denn Vater nicht geliebt, als ihr euch einander versprochen habt?"
    "Liebe ist eine sehr flüchtige Angelegenheit", erklärte Lady Victoria. "Es wäre sehr töricht aus Liebe zu heiraten. Liebe vergeht schneller, als ein Windhauch. Dein Vater und ich kannten uns kaum. Wir vertrauten unseren Familien. Es erfüllte mich mit Stolz, einen Mann wie ihn heiraten zu dürfen. Ich habe diesen Schritt niemals bereut."
    Ellen antwortete ihr nicht. Sie dachte an die schönen Stunden, die sie mit Joshua verbracht hatte, all die Liebe, die sie

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