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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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bin zu müde zum Streiten. Helfen Sie mir einfach mit den Rucksäcken."
    „Ich will nicht mit Ihnen auf einer Matratze schlafen", sagte sie. Aber stimmte das? Von der ersten Sekunde an hatte sie Jordan äußerst attraktiv gefunden. „Wenn Sie mich anfassen, werde ich ..."
    „Ich werde Sie nicht berühren, Emily." Er streckte sich. Obwohl er schmutzig war und Gefängniskleidung trug, wirkte er wie ein ehrenhafter Mann. Mit übertriebenem SüdstaatenAkzent sagte er: „Sie haben mein Wort als Gentleman."
    „Natürlich, Rhett Butler."
    Er zog den rechten Mundwinkel in die Höhe. „Zu Ihren Diensten, Miss Scarlett."
    Etwas von überheblichen Südstaatenmännern murmelnd, befestigte Emily die Schlafsäcke aneinander.
    „Legen Sie sich hinein", sagte Jordan.
    Sie krabbelte in den Schlafsack. Als Jordan zu ihr schlüpfte, war kaum noch Platz genug, um sich zu bewegen. Sie konnte also nicht einfach verschwinden, ohne dass er es bemerken würde. Aber sie wusste ja sowieso nicht, ob sie ihn verlassen wollte.
    Es war Jahre her, dass sie mit einem Mann zusammen gewesen war, sie hatte ganz vergessen, wie angenehm es sich anfühlte, eng neben einem großen, männlichen Körper zu liegen. Das Schicksal herausfordernd, schmiegte sie sich an ihn. Er atmete tief und langsam im Takt seines Herzschlags. „Jordan?"
    Er antwortete nicht. Er war bereits tief eingeschlafen. Er hatte sein Wort als Gentleman gehalten. Verdammt.

4. KAPITEL
    Die Kerze war heruntergebrannt und hatte die kleine Hütte in Dunkelheit getaucht. Als Jordan aufwachte, war er froh, dass es nicht hell war. Im Pitkin-County-Gefängnis war das Licht aus der Wachstube und von draußen in seine Zelle gefallen. Eingehüllt in die ruhige, tiefschwarze Nacht, fühlte er Frieden. In dieser Hütte in den Bergen war er ein freier Mann.
    Und nicht nur das, er lag auch neben einer bemerkenswert schönen Frau. Allerdings hatte er nicht vergessen, dass sie auch ziemlich eigensinnig war. Sie hatte ihm verboten, sie zu berühren.
    Trotzdem hatten sie sich im Schlaf eng aneinander geschmiegt. Sein verletzter rechter Arm ruhte leicht auf ihr, mit dem Rücken hatte sie sich an seine Brust gekuschelt. Ihr zerzaustes lockiges Haar kitzelte ihn am Kinn.
    Niemand konnte ihm einen Vorwurf aus dieser für ihn äußerst angenehmen Stellung machen. Es war nicht sein Fehler, dass sie sich einander genähert hatten. Emily konnte sich über seine unbeabsichtigte Umarmung nicht ärgern.
    Er rührte sich nicht, genoss nur die Nähe ihres fraulichen Körpers und ihre Zartheit. Es war zu dunkel, um sie zu sehen, aber er erinnerte sich gut an den goldenen Schimmer in ihrem Haar, an ihre rosigen Lippen und ihren schlanken Hals. Von ihrem Körper allerdings konnte er sich keine Vorstellung machen, nachdem er die ganze Zeit unter Rucksack, Jeans, mehreren Hemden und in klobigen Bergsstiefeln versteckt gewesen war. Aber er war sich ziemlich sicher, dass auch ihre Figur perfekt war.
    Ganz vorsichtig bewegte er die Finger und ertastete die Rundung ihrer Hüfte. Dann ließ er die Hand etwas tiefer rutschen und umfasste ihren Hintern. Ihr schlafender Körper war unglaublich verlockend, er spürte, wie er hart wurde. Er begehrte sie, wollte sich an sie pressen. Bei diesem Gedanken begann sich seine Erregung schmerzhaft gegen den Reißverschluss seiner Jeans zu drücken. Wenn Emily jetzt aufwachte, wäre sie zu Recht stinksauer.
    Vorsichtig, damit er sie nicht weckte, ergriff er ihr Handgelenk und hob es näher an sein Gesicht, um auf ihre Armbanduhr sehen zu können. Als sich die Muskeln seines Oberarms dabei anspannten, durchfuhr ihn ein heftiger Schmerz. Emily hatte behauptet, dass die Wunde gut verheilen würde, und er glaubte ihr. Er musste einfach das Beste hoffen. Eine Infektion würde seine Flucht immens erschweren.
    Die Armbanduhr direkt vor Augen, las er die in der Dunkelheit leuchtenden Ziffern ab.
    Halb fünf, kurz vor Tagesanbruch. Er bettete ihr Handgelenk behutsam in seine alte Lage zurück. Wenn er ein freier Mann bleiben wollte, musste er sich beeilen. Und er brauchte einen Plan. Gestern hatte er einfach nur gehofft, nicht erwischt zu werden. Ab jetzt musste er sich klüger verhalten.
    Zuallererst musste er sich angemessene Kleidung für die Berge besorgen. Eine Jacke mit Kapuze. Vielleicht ein Sweatshirt. Anständige Stiefel und warme Socken. Aber leider Gottes konnte er nicht einfach in den nächsten Laden marschieren und sich die nötige Ausstattung kaufen.
    Hätte er einen Computer mit

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