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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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es bis dahin schaffte ...
    „Ich gebe ihnen ein Zeichen", sagte Emily. „Mich werden sie nicht erschießen."
    „Seien Sie da mal nicht so sicher." Als er aus dem Flughafen geflohen war, war dem Kugelhagel nicht mal die Aufforderung, sich zu ergeben, vorausgegangen.
    Ein weiterer Schuss knallte. Neben Jordans Schulter zersplitterte ein Stein. Bevor er sich duckte, sah er, wie das Sonnenlicht auf dem Mammoth Rock auf Metall traf.
    Er kauerte sich neben Emily auf den Boden. „ Die schlechte Nachricht ist, dass wir hier festsitzen."
    „Und die gute?"
    „Ich glaube, er ist alleine", antwortete Jordan. Was allerdings nicht lange so bleiben würde.
    Selbst wenn der Mann nicht schon längst ihre Position weitergegeben hatte, würden die Schüsse die Suchtrupps auf sie aufmerksam machen. Jede Sekunde, die verging, verschlimmerte ihre Situation. „Ich versuche es. Sie bleiben hier, Emily."
    In ihren grünen Augen glänzte es verdächtig. Ihre Unterlippe zitterte.
    „Es tut mir so Leid, Jordan. Das ist alles meine Schuld."
    Er wollte ihr die Schuldgefühle nehmen, ihr sagen, dass er ohne sie die vergangene Nacht vermutlich gar nicht überlebt hätte. Er hätte ihr gern gestanden, wie sehr er ihre Fähigkeiten und ihren Charakter bewunderte. Aber er hatte keine Zeit. Er konnte jede Sekunde geschnappt werden.
    Er beugte sich nach vorne und streifte flüchtig ihre Lippen. „Auf Wiedersehen Emily."
    „Verlass mich nicht", flüsterte sie.
    „Liebling, ich würde nichts lieber tun, als zu bleiben." Wie gerne hätte er sie festgehalten, sie geküsst, bis sich ihre Tränen in süße Lust auflösten. Aber er war kein freier Mann. „Ich muss gehen."
    „Was hast du vor?"
    „Ich werde den Abhang hinunterspringen und hoffe, dass ich mich dann unter den Bäumen verbergen kann. Halt Pookie am Halsband fest, damit er nicht hinter mir herrennt."
    „Nein, Jordan. Er wird dich töten."
    „Ich schaffe es", sagte er mit fester Stimme.
    Aus der Hocke sprang Jordan blitzschnell ins Freie. Er warf sich über den Schotterweg die Böschung hinunter. Es waren nicht mehr als ein paar Meter bis zu den schützenden Bäumen.
    Die Sohlen seiner Turnschuhe rutschten unter ihm weg.
    Schüsse sausten ihm um die Ohren.
    Stolpernd und rutschend erreichte er den Wald.
    Emilys Herzschlag kam ihr lauter vor als das Gewehrfeuer. Sie hatte furchtbare Angst um Jordan, sie betete, dass ihm die Flucht gelang.
    Dann spähte sie vorsichtig aus ihrem Versteck. Auf dem gegenüberliegenden Berg trat der Scharfschütze hinter einem großen Felsblock hervor. Er trug Polizeiuniform. Hastig lief er zur Kante des Mammoth Rock, dessen Form an ein prähistorisches Mammut erinnerte. Er stand genau über der Stelle, wo das linke Auge gewesen wäre, und starrte auf die Bäume unter ihm.
    Sie konnte nicht zulassen, dass er erneut schoss, dass Jordan gejagt wurde wie ein Tier.
    Entgegen Jordans Warnungen sprang Emily auf die Füße. Zumindest konnte sie ihn ablenken. Mit über den Kopf erhobenen Armen winkte sie dem Polizisten zu. „Hilfe", schrie sie. „Sie da! Sie müssen mir helfen!"
    Pookie meldete sich ebenfalls. „Wuff. Kläffz. Kläffz."
    Der Polizist blickte zu ihr. Das Licht spiegelte sich auf seiner dunklen Sonnenbrille. Einen entsetzlichen Augenblick lang zielte er mit dem Gewehr direkt auf ihre Brust.
    „Nicht schießen!" kreischte Emily.
    Er ließ das lange zinnfarbene Gewehr wieder sinken. In der Absicht, Jordan nicht aus den Augen zu verlieren, ging er einen Schritt nach vorne. Und rutschte aus.
    Sie sah, wie der uniformierte Mann das Gleichgewicht verlor. Er stürzte. Das Gewehr fiel ihm aus den Händen und flog über den Felsrand in die darunter liegenden Baumwipfel. Er rutschte den Mammoth Rock hinunter. Verzweifelt versuchte er, Halt zu finden.
    „Benutzen Sie Ihre Stiefel", schrie Emily. Vielleicht gelang es ihm, sich irgendwie an dem Felsen festzuklammern. Wenn nicht, würde er über zehn Meter in die Tiefe fallen.
    Sie konnte nur hilflos dastehen und zusehen, wie der Mann hinabstürzte.
    „Sind Sie in Ordnung?" rief sie.
    Keine Antwort.
    „Hey, Deputy!" versuchte sie es erneut. „Können Sie mich hören? Ich helfe Ihnen."
    Noch immer Stille.
    Sie musste ihn finden. Mit den medizinischen Vorräten in ihrem Rucksack konnte sie ihm Erste Hilfe leisten, allerdings wusste sie nicht, wie sie ihn allein nach oben auf den Mammoth Rock bekommen sollte. Dazu brauchte man zwei Personen, abgesehen davon, dass sie sowieso keine Trage hatte.
    Mit der Hilfe

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