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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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ziehen sich überall Frauen aus, wo ich hinschaue?«
    »Wovon redest du, Maurer?«
    »Das Badezimmer ist ein Gemeinschaftsraum. Da drin sind Männer
und
Frauen.«
    »Bei Groks Bart!«, entfuhr es Sarah. »Gibt es in dieser Stadt denn keinen Anstand?«
    Alek lächelte. Er war froh, dass er nicht als Einziger Schwierigkeiten hatte, mit dem Leben fernab von Bartambuckel zurechtzukommen. »Entspann dich. Es gibt zumindest Vorhänge. Obwohl ich der Einzige war, der einen benutzt hat.«
    Sarah steuerte an ihm vorbei auf die Tür zu. Im Vorbeigehen bedachte sie ihn mit einem ausgiebigen Blick und starrte auf seine Brust und seinen Bauch. »Die Woche, die du mit Marschieren verbracht hast, macht sich bemerkbar. Also, ich würde sagen, du hast mindestens zehn Pfund abgenommen.« Lächelnd verließ sie das Zimmer.
    Alek blickte an sich hinab. Er hatte noch nicht darüber nachgedacht, aber er hatte tatsächlich einiges an Fett um den Bauch verloren. Sein Wanst hatte ihm nie übermäßig Kopfzerbrechen bereitet, doch zu sehen, dass er geschrumpft war, erfreute ihn trotzdem. Allerdings hatte er noch einen weiten Weg vor sich, wenn er je so wie Kraig aussehen wollte. Was er nicht tat. Nicht wirklich.
    Alek zog seine Unterwäsche an und kroch in sein Bett. Es war noch früher Abend, aber nach allem, was er in letzter Zeit durchgemacht hatte, bot es durchaus seinen Reiz, sich früh schlafen zu legen. Die Matratze erwies sich als etwas klumpig, doch nach einer Woche in der Wildnis wähnte er sich dennoch im behaglichsten Bett, in dem er je geschlummert hatte. Es dauerte nicht lange, bis ihm die Augen zufielen, und er in tiefen, traumlosen Schlaf sank.
    Die Nacht brach herein, und allmählich machte sich Enttäuschung in Michael breit. Die Dinge liefen nicht nach Plan. Während der vergangenen Stunden war er durch die Straßen der Stadt gelaufen und hatte die Häuser seiner alten Gefährten aufgesucht. Oder besser gesagt, ihre ehemaligen Häuser.
    Manchmal vergesse ich, wie die Zeit vergeht.
    Über zwanzig Jahre lag es zurück, dass er zuletzt in Bordonstett gewesen war und Charnak Grad und Bekka du Raven gesehen hatte. Die beiden Willformer waren schon damals greis gewesen; hätte Michael darüber nachgedacht, wäre ihm wohl klar geworden, dass sie längst verstorben sein mussten. Maddok war noch jung genug gewesen, doch in Anbetracht seines kriegerischen Lebenswandels verwunderte es nicht, dass auch er dahingeschieden war. Somit blieb Michael nur noch eine Hoffnung – eine kleine. Shad Flynt war zwar erst um die vierzig gewesen, als Michael ihn zuletzt gesehen hatte, doch eingedenk seines gefährlichen Berufs bezweifelte der Einsiedler, dass ausgerechnet er überlebt haben würde. Und falls doch, schmorte er im Augenblick wahrscheinlich im Verlies eines Adeligen. Shad war ein berüchtigter Dieb. In seiner Blütezeit hatte er einem Schatten geglichen und war in der Lage gewesen, sich in eine bewachte Festung einzuschleichen und mit den Reichtümern, die er dort fand, zu flüchten. Gleichermaßen geschickt war er darin, anständigen Frauen die Unschuld zu rauben.
    Ein ungewöhnlicher, aber nützlicher Verbündeter. Wäre er noch in der Gegend, könnte er die Kinder zweifellos hinführen, wohin sie mussten. Und Michael könnte zu seinem Leben der Abgeschiedenheit zurückkehren.
    Aber warum?
, dachte der Einsiedler, als er die breite, gepflasterte Straße überquerte.
Warum gehe ich nicht mit ihnen? Ich habe etwas begonnen und sollte es zu Ende bringen. Früher einmal hätte ich das getan, ohne darüber nachzudenken.
    Dann jedoch schüttelte er den Kopf und schalt sich einen Narren.
So bin ich nicht mehr. Müsste ich mich Salin noch einmal stellen, ich würde auf die Knie sinken und vor Grauen zittern. Selbst für ein Kind wie Tor bin ich kein Gegner mehr.
    Was aber, wenn Shad tot, im Kerker oder einfach verschwunden sein sollte? Würde er die Kinder sich selbst überlassen? Michael beschloss, nicht darüber nachzudenken, bis es keine anderen Möglichkeiten mehr gäbe. Stattdessen eilte er ins östliche Viertel der Stadt, wo die Armen und das Gesindel wohnten.
    Michael verspürte Unruhe, als er die Straße überquerte, die das östliche Viertel von der inneren Stadt abgrenzte. Beinah schlagartig fühlte er sich von düsteren Augen beobachtet. Die Dunkelheit hatte Einzug in Bordonstett gehalten, eine gefährliche Zeit, um sich in diesem Teil der Stadt aufzuhalten. Der Einsiedler legte die Hand auf den Schwertgriff und bemühte sich, so

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