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Fluchtpunkt Mosel

Titel: Fluchtpunkt Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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in einer Hütte in der Eifel lebt, passen doch keine Schönheitsoperationen, und billig war das Ganze auch nicht.«
    »Wie lange ist er schon tot?«, fragte Walde, der sich das zweite Brötchen einverleibte.
    »Mir fehlen noch die genauen Wetterdaten. Die Temperaturen lagen wahrscheinlich meist unter dem Gefrierpunkt, die Sonnenscheindauer spielt eine wichtige Rolle. Der Raum, in dem dieser Alfred …«
    »Mendig«, ergänzte Grabbe.
    »Dieser Raum hatte große Fensterflächen«, fuhr Hoffmann fort. »Er könnte sich bei Sonneneinstrahlung erwärmt haben. Zum jetzigen Zeitpunkt tippe ich auf etwa drei bis vier Wochen. Sobald ich die Daten vom Wetteramt habe, kann ich Ihnen mehr sagen.«
    »Hat er Krafttraining gemacht?«, fragte Grabbe und biss in ein Rosinenbrötchen.
    »Seine Physiognomie deutet auf Waldlauf und Gymnastik oder Gartenarbeit.«
    »Da seid ihr ja endlich«, begrüßte sie Gabi im Präsidium. Sie riss mehrere Haftnotizzettel vom Rand ihrer Tastatur ab. »Wart ihr in der Pathologie?«
    »Da kommen wir her«, sagte Grabbe.
    »Sieht man dir gar nicht an.« Gabi grinste. »Du hast ja noch Farbe im Gesicht.«
    »Was gibt’s sonst noch?«
    »Ein Dr. Rupprath oder so hat angerufen und Kollege Schäfer aus Daun, der hört sich viel versprechend an, beim nächsten Mal sollte ich mitfahren, wenn da oben was anliegt.« Über Gabis Gesicht huschte ihr spezielles Lächeln, bei dem sie die Augen weit aufriss.
    »Was wollte er?«, fragte Walde.
    »Keine Ahnung. Und Sattler hat was für dich.«
    »Grabbe, rufst du bei Schäfer in Daun an und kümmerst dich um den Tierarzt?« Walde warf seine Jacke über einen Stuhl und ging hoch zur Kriminaltechnik.
     
    Im Labor waren die Sonnenblenden heruntergelassen. Sattler saß im Halbdunkel über ein Mikroskop gebeugt.
    »Du wolltest mich sprechen?«, fragte Walde.
    »Ihr seid noch mal ins Haus zurückgefahren? Was war los?« Sattler hatte sich die Brille in die Haare geschoben.
    »Nichts, außer dass wir einen Malamute gefunden haben.« Walde betrachtete die Goldmünze auf dem Labortisch. Sie glänzte wie frisch geprägt.
    »Noch einen?«
    »Einen lebendigen!«
    »Höre ich da einen Vorwurf?« Sattler zog zwei Glasträger unter dem Mikroskop hervor, zwischen die ein winziger rötlicher Faden geklemmt war.
    Walde zuckte mit der Schulter. »Ich dachte, ihr kümmert euch um die Sicherung der Spuren.«
    »Wir haben das ganze Grundstück in Augenschein genommen. Wahrscheinlich hat das Tier dabei seinen Standort gewechselt und sich dort versteckt, wo wir schon waren.«
    »Der Hund war so entkräftet, der konnte sich nicht mehr bewegen.«
    »Wir sind zwar von der Spurensicherung, aber das ist nicht wörtlich zu nehmen, wir sind keine Trapper, die hinter irgendwelchen Tierfährten herjagen. Wo ist das Tier jetzt?«
    »Bei mir zu Hause im Garten.«
    »Wie bitte?«
    »Weshalb wolltest du mich sprechen?«, Walde wechselte das Thema und beugte sich über die Goldmünze.
    »Goldmünzen scheinen nicht allzu häufig gefunden zu werden.« Sattler tippte auf den Labortisch. »Ich hab das Landesmuseum angemailt, kein Geringerer als der Direktor scheint ziemlich heiß darauf zu sein, die Münze zu sehen.«
    »Ich kümmere mich darum.« Walde griff nach der Münze. »Oder wird sie hier noch benötigt?«
    »Nee, bisher haben wir nichts Besonderes gefunden. In den nächsten Tagen soll es laut Wettervorhersage wärmer werden. Sobald es taut, nehmen wir uns das Gelände gründlich vor.« Er wendete sich wieder dem Mikroskop zu. »Noch einen Hund werden wir vermutlich nicht mehr finden.«
    *
    Grabbe hatte Schwierigkeiten, sich auf seinen Bericht zu konzentrieren. Gabi führte am Schreibtisch nebenan ein Telefonat nach dem anderen. Eben hatte sie aufgelegt, als das Telefon wieder läutete.
    »Monika fragt, wann der Bericht fertig ist.« Gabi reckte den Kopf am Monitor vorbei, um ihren Kollegen zu sehen.
    »Falls ihr mich noch fünf Minuten in Ruhe lasst, habe ich es geschafft«, brummte Grabbe.
    »Sie möchte die Geschichte zusammen mit dem heutigen Polizeibericht an die Presse geben.«
    »Sollten wir nicht erst die Angehörigen informieren?«
    »Habe noch keinen ermitteln können«, sagte Gabi.
    »Dann sollten wir auch nichts an die Presse melden, oder wolltest du in der Zeitung lesen, dass dein Bruder ermordet wurde?«
    »Ich hab keinen Bruder.«
    »Dann eben dein Mann.«
    »Hab ich auch grad keinen.«
    Grabbe winkte ab und widmete sich wieder seiner Tastatur. Es war nur eine vorläufige

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