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Flüstern in der Nacht

Flüstern in der Nacht

Titel: Flüstern in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Höschen zu zerren, zitterte, seine große Hand zitterte. Der Schweinehund hat Angst.
    Seine Augen schienen wie durch einen unsichtbaren Faden mit den ihren verbunden, einem kräftigen Faden, der nicht so leicht abreißen würde. Keiner von beiden konnte den Blick vom anderen abwenden.
    »Eine falsche Bewegung«, keuchte sie mit halberstickter Stimme, »und ich blase Ihnen die Eier weg.« Er blinzelte.
    »Verstanden?« fragte sie, schaffte es aber nicht, Kraft in ihre Stimme zu legen. Ihre Stimme klang röchelnd von der Anstrengung und atemlos vor Angst. Er leckte sich die Lippen. Blinzelte langsam. Wie eine gottverdammte Eidechse.
    »Ob Sie mich verstanden haben?« wiederholte sie, und diesmal lag Biß in ihrer Stimme. »Yeah.«
    »Sie können mich nicht mehr täuschen.« »Wie Sie meinen.«
    Seine Stimme wirkte tief und rauh wie anfangs, schwankte auch nicht mehr. Da lag nichts in seiner Stimme, seinen Augen oder seinem Gesicht, was darauf hindeutete, daß er etwas anderes sein könnte als ein harter Bursche mit Muskeln aus Stahl. Aber seine behandschuhte Hand zuckte noch immer nervös an ihren Schenkeln.
    »Okay«, meinte sie. »Ich möchte jetzt, daß Sie sich ganz langsam bewegen. Ganz, ganz langsam. Wenn ich es sage, dann rollen wir uns herum, bis Sie unten liegen und ich oben.« Sie fand das nicht im geringsten komisch, merkte aber, daß ihre Worte groteskerweise einem Vorschlag beim Liebesspiel sehr ähnelten.
    »Wenn ich es Ihnen sage, und keine Sekunde zu früh, wälzen Sie sich nach rechts«, drohte sie. »Okay.«
    »Und ich rolle mit.« »Sicher.«
    »Und ich lasse die Pistole da, wo sie ist.« Seine Augen wirkten immer noch hart und kalt, aber der Wahnsinn und die Wut darin schienen verblaßt zu sein. Der Gedanke, sie könnte ihm die Geschlechtsorgane abschießen, riß ihn jäh in die Wirklichkeit zurück – zumindest einen Augenblick lang.
    Sie stieß ihm die Pistolenmündung unsanft in seine Weichteile, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer schmerzerfüllten Grimasse.
    »Jetzt ganz vorsichtig wälzen«, befahl sie. Er tat genau, was sie gesagt hatte, bewegte sich fast übertrieben vorsichtig, rollte sich auf die Seite, den Rücken, ohne jedoch die Augen von ihr abzuwenden. Er zog die Hand unter ihrem Kleid hervor, als sie die Position wechselten, versuchte aber nicht, ihr die Pistole zu entreißen. Sie klammerte sich mit der linken Hand an ihm fest, während die rechte krampfhaft die Waffe hielt, und rollte sich mit ihm herum, den Lauf unverwandt auf sein Geschlechtsteil gerichtet. Schließlich lag sie auf ihm, einen Arm eingeklemmt, aber die .32er Automatik noch immer an derselben Stelle. Ihre rechte Hand fing an, taub zu werden, teils aufgrund der unnatürlichen Haltung, teils, weil sie den Kolben der Pistole mit all ihrer Kraft umklammerte, aus Angst, ihr Griff könnte sich lockern. Sie hielt die Waffe so beharrlich fest, daß ihre Finger und Armmuskeln bereits schmerzten. Sie fürchtete, er könnte irgendwie die zunehmende Schwäche ihrer Hand fühlen – oder sie würde, ohne es zu wollen, die Waffe tatsächlich loslassen, aufgrund der Gefühllosigkeit in ihren Fingern. »Okay«, meinte sie. »Nun werd' ich von Ihnen herunterrutschen, aber die Pistole dalassen, wo sie ist. Keine Bewegung. Nicht einmal blinzeln dürfen Sie.« Er starrte sie an. »Ist das klar?« fragte sie. »Yeah.«
    Die .32er geradewegs auf seinen Unterleib gerichtet, löste sie sich so vorsichtig von ihm, als würde sie sich aus einem Bett voll Nitroglycerin erheben. Ihre Bauchmuskeln schmerzten vor lauter Spannung und ein trockener, saurer Geschmack füllte ihren Mund. Ihr gehetzter Atem schien das ganze Schlafzimmer wie ein fauchender Wind zu erfüllen, und doch hörte sie alles deutlich, nahm sogar das leise Ticken ihrer Cartier-Armbanduhr wahr.
    Sie glitt zur Seite, ging auf die Knie, zögerte, richtete sich schließlich ganz auf und entfernte sich mit schlurfenden Schritten schnell rückwärts, ehe er sie wieder zu Fall bringen konnte.
    Er setzte sich auf. »Nein!« sagte sie hart. »Was?« »Hinlegen!« »Ich tu Ihnen nichts.« »Hinlegen!«
    »Beruhigen Sie sich doch.« »Hinlegen, hab ich gesagt!«
    Aber er gehorchte nicht, blieb einfach sitzen. »Und was passiert jetzt?«
    Sie fuchtelte mit der Waffe herum und drohte: »Ich hab gesagt, daß Sie sich hinlegen sollen, flach auf den Rücken. Tun Sie's! Jetzt gleich.«
    Seine Lippen verzogen sich zu jenem häßlichen Grinsen, das er so gut beherrschte. »Und ich hab'

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