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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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versenken oder eine Hafenstadt verwüsten.
    Admiral Yin hatte noch nie daran gedacht, diese Gefechtsköpfe einzusetzen, und dachte auch jetzt nicht daran.
    Zuvor hätte er das Gefecht abgebrochen und sich in den Schutz der Spratly – oder Paracel-Inseln geflüchtet – so widerwärtig ihm diese Vorstellung auch war. Der Nukleargefechtskopf konnte jedoch abgebaut und gegen eine fünfhundert Kilogramm schwere Hohlladung ausgetauscht werden. Die Fei Lung-9 war eine viel bessere Waffe: viel präziser, viel schneller und viel schwerer abzuschießen als die Fei Lung-7.
    Trotzdem befahl Yin nicht, die Nuklearsprengköpfe der Fei Lung-9 durch herkömmliche Gefechtsköpfe zu ersetzen. Er hatte noch zwei Fei Lung-7 und konnte die Feuerkraft seiner Begleitschiffe einsetzen. Außerdem war es für die Besatzung der Hong Lung nicht ganz ungefährlich, Lenkwaffen unter Einsatzbedingungen nachts aus ihren Behältern zu holen und hochexplosive Gefechtsköpfe auszutauschen – noch dazu zwei Nuklearsprengköpfe.
    »Status von Adler acht-eins?« fragte Yin.
    »Kampfbereit, Genosse Admiral«, meldete Kapitän Lubu, sobald er nachgefragt hatte. »Mit sechs Torpedos NTL-90 bewaffnet. Datenübertragung funktioniert weiter in allen Modi.
    Verweildauer … eine Stunde bei Rückkehr zu den Paracel-Inseln, eineinhalb Stunden bei einer Notlandung auf Spratly Island. Das Flugboot übermittelt weiter Zieldaten und wartet auf Ihren Befehl zum Wiederangriff.«
    Der Admiral nickte. Die gegen Schiffe und U-Boote bis in Tiefen von fünfhundert Metern einsetzbaren Mehrzwecktorpedos NTL-90 Murène waren gefährliche Waffen. Ihre Reichweite betrug achteinhalb Kilometer- mehr als die Schußweite der philippinischen Flak –, aber bei Angriffen auf Überwasserziele war ihre Treffsicherheit viel geringer, so daß die Shuihong-5 zum Abwurf auf vier bis fünf Kilometer hätte herangehen müssen. Yin zögerte, die Shuihong-5 erneut in den Schußbereich der feindlichen Flak zu schicken, denn falls das Flugboot abgeschossen wurde, mußte er mit seiner kostbaren Hong Lung näher an den Feind herangehen, um die restlichen Schiff-Schiff-Lenkwaffen einsetzen zu können. Aber er wußte, daß ihm kaum eine andere Wahl blieb.
    »Adler acht-eins soll die nördliche Fregatte mit Torpedos angreifen«, befahl er Kapitän Lubu. »Fordern Sie Zielinformationen über die südliche Fregatte an, und schießen Sie sofort unsere beiden letzten Fei Lung-7 auf sie ab.«
    »Die Wassertiefe in der Palawan-Passage reicht möglicherweise nicht für Torpedos aus, Genosse Admiral«, gab der Kapitän zu bedenken. »Die Aale tauchen fünfzehn Meter tief, bevor sie aufsteigen und dicht unter der Oberfläche weiterlaufen – und das könnte die Wassertiefe nicht zulassen.«
    »Dann soll das Flugboot seine Torpedos im Langsamflug abwerfen«, befahl Yin, »aber ich will, daß die nördliche Fregatte sofort angegriffen wird. Läuft der philippinische Verband durch die Passage, müssen wir die Verfolgung abbrechen, bevor Küstenverbände eingreifen können. Aber diese Feiglinge dürfen nicht entkommen, verstanden? Sie sollen eine Lektion erhalten – daß die Volksrepublik China ihr Territorium und ihre Grenzen mit allen Mitteln verteidigt. Für jedes versenkte eigene Schiff versenken wir zehn feindliche!
    Führen Sie jetzt meinen Befehl aus, Kapitän.«
High Technology Aerospace Weapons Center (HAWC)
zur selben Zeit
    In dem vom HAWC beanspruchten riesigen Wüstengebiet innerhalb des als Dreamland bezeichneten Sperrgebiets gab es ein Gebäude, das noch geheimer und unzugänglicher als die übrigen war: Building Twelve. Dort genügte es nicht, unten am Eingang seinen Dienstausweis vorzuzeigen, sondern man wurde beim Betreten jedes einzelnen Raums genauestens kontrolliert, ins Besucherbuch eingetragen und beim Verlassen des Raums wieder ausgetragen.
    In dem für das Projekt PACER SKY reservierten ersten Stock des Gebäudes war in einem elektronisch gesicherten Raum ein riesiger HDTV-Monitor aufgestellt worden.
    Zahlreiche Computer und Steuergeräte verarbeiteten die Satellitendaten, die von der zu Dreamland gehörenden großen Bodenstation auf dem Skull Mountain übertragen wurden. Die zu einem Mikroimpuls komprimierten digitalisierten Satellitendaten wurden entschlüsselt, aufbereitet und auf dem Großbildschirm dargestellt.
    Die vier Männer in diesem supergeheimen Raum konnten kaum glauben, was sie sahen: eine in Echtzeit übermittelte Aufnahme eines fast achtzehntausend Kilometer entfernten

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