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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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chinesischen Streitkräfte – und was hatte der Präsident der Vereinigten Staaten ihm gegeben ?
    Zwei Trägerkampfgruppen und die STRATFOR.
    Noch schlimmer war, daß der Präsident später ihn und die Vereinten Stabschefs isoliert hatte, indem er darauf bestanden hatte, daß Admiral Stoval, der für den Einsatz im Südchinesischen Meer zuständige Oberbefehlshaber des Pacific Command, dem National Security Council und damit Verteidigungsminister Preston direkt unterstellt wurde.
    Rodgers schaltete auf eine Karte des Südchinesischen Meeres um und holte die Spratly-Inseln näher heran.
    »Die Chinesen verlegen ihre halbe Flotte in dieses Seegebiet«, stellte Curtis ziemlich besorgt fest. Die anderen murmelten zustimmend. »Kapitän, ich möchte wissen, welche Einheiten sie dorthin verlegen und warum. Und das Außenministerium soll uns schriftlich erläutern, was die philippinische Regierung der chinesischen Kriegsmarine alles gestattet hat. Dieser Aufmarsch wird mir allmählich unbehaglich.«
    »Kein Wunder«, knurrte Randolph Cunningham, der Chief of Naval Operations. »Wir haben dort drüben nichts stehen – und das wissen die verdammten Chinesen ganz genau. Sie zünden einen Atomsprengkörper und rücken dann vor, um eine angebliche Bedrohung ihrer Souveränität abzuwehren.
    Und während sie das Südchinesische Meer unter ihre Kontrolle bringen, sitzen wir hier untätig herum. Das kann nicht gutgehen!«
    Er hatte natürlich recht – aber was konnte Curtis dagegen tun ?
    Die Antwort auf diese Frage erhielt er, als er eine halbe Stunde später wieder in seinem Dienstzimmer saß. Oberst Andrew Wyatt, sein Adjutant, kam herein und meldete: »Sir, ein Anruf für Sie von General Tyler, dem SAC-Oberbefehlshaber – eine Konferenzschaltung.«
    »Konferenz? Mit wem?«
    »General Elliott und einem Dr. Jon Masters … «
    Elliott? Curtis mußte unwillkürlich lächeln. Er hatte Elliott schon seit Monaten nicht mehr gesehen, obwohl der General zu seinen Favoriten gehörte. Elliott hatte eine recht bewegte Karriere hinter sich: Stellvertreter des SAC-Oberbefehlshabers, dann HAWC-Direktor, danach Chef der staatlichen Grenzschutztruppe Border Security und seit seinem Rausschmiß wieder HAWC-Direktor.
    Und Masters? … Von der Firma Sky Masters, Inc.? Die mit den NIRTSats?
    Curtis ließ sich verbinden. Nach kurzer Begrüßung kam Tyler gleich zur Sache: »General Curtis, wir möchten Ihr Einverständnis zu etwas einholen, das wir voraussichtlich im Südchinesischen Meer brauchen werden.«
    General Curtis horchte auf. »Bitte weiter … «
    »Wir möchten das von Dr. Masters entwickelte NIRTSat-Aufklärungssystem in einige meiner Begleitbomber EB-52 Megafortress einbauen, die im Augenblick im Strategie Warfare Center üben. Und wir möchten einige RC-135 der STRATFOR damit ausrüsten. Aber dafür brauchen wir Ihre Genehmigung.«
    Curtis dachte an die Besprechung, aus der er gerade kam.
    Zwei Flugzeugträger zur Abwehr einer möglichen chinesischen Invasion … Der Präsident hatte der Entsendung der STRATFOR nach Guam zugestimmt. Aber sie mußte die bestmögliche Ausrüstung mitbekommen. »Dr. Masters«, fragte Curtis, »können Sie dieses Aufklärungssystem wirklich in taktische Flugzeuge einbauen?«
    »Kein Problem, General«, versicherte Masters ihm selbstbewußt. »Wir können die Megafortress zur tollsten High-Tech-Flugmaschine diesseits von Krieg der Sterne machen.«
    »Außerdem habe ich einen Bomber B-2 Black Knight, der auch so, aber mit noch mehr Überraschungen ausgerüstet ist«,sagte Elliott. »Bei Übungen in Jarrels SWC haben sie mit der Air Battle Force mehrmals Katz und Maus gespielt, und falls wir auf den Philippinen gegen die Chinesen antreten müssen, können Sie sie bestimmt brauchen.«
    Curtis grinste. »Einverstanden, altes Schlachtroß. Damit ist für mich der Tag gerettet.«
Präsidentenpalast, Manila Donnerstag, 29. September 1994, 32.12 Uhr Ortszeit
    Daniel Teguina wurde von einem Offizier der Präsidentengarde bis vor die Tür von Mikasos Amtszimmer begleitet. Dort rückte Teguina seine Krawatte zurecht, nahm die Schultern zurück, räusperte sich halblaut und klopfte an.
    Auf ein knappes »Herein!« betrat er den Raum.
    Teguina baute sich vor dem Schreibtisch in der Raummitte auf und wartete ungeduldig, während Mikaso weiterarbeitete.
    Alles in dem luftigen, fast saalgroßen Raum war bäurischschlicht – der Präsident begnügte sich mit handgewebten Wandteppichen, einfachen Holzmöbeln und

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