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Flurfunk (German Edition)

Flurfunk (German Edition)

Titel: Flurfunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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life.« Dabei ließ ich wie zufällig den Blick schweifen, sah Justus direkt in die Augen, lächelte und drehte den Kopf wieder weg.
    »Und, wie hat er reagiert?«, rief Tim gegen die Musik an.
    »Woher soll ich das wissen? Ich sollte doch sofort wieder wegschauen. Ich dachte, darauf achtest du.«
    »Noch mal, Lotte, noch mal!«
    »See that girl, watch that scene.« Blick hinüberwandern lassen. Lächeln.
    Justus schaute mich direkt an, schüttelte ungläubig den Kopf und grinste fröhlich zurück. Das warf mich so aus der Bahn, dass ich einen kurzen Moment meine Rolle als Dancing Queen vergaß und kurz innehielt. Ich lächelte ihn weiter an, und so tanzten wir schließlich wenige Meter voneinander und strahlten beide über das ganze Gesicht. Mein Herz raste, und ich hätte nie gedacht, dass ich mich das je fragen würde, aber gab es wohl eine Maxi-Version von Dancing Queen ?
    »Siehste, Abba funktioniert immer!« Tim tanzte nun wieder ganz in meiner Nähe.
    »Okay! Ich geb’s zu! Aber überleg mal, wie übel, wenn unser Lied ausgerechnet Dancing Queen würde. Das kannste doch niemandem erzählen!«
    Tim, der um einiges souveräner war als ich, sah mich tadelnd an. »Lotte, du musst dir dringend abgewöhnen, dein Leben danach auszurichten, was angeblich cool und uncool ist!«
    Plötzlich beobachtete ich, wie Annabelle Justus antanzte. Sie hatte bei Dancing Queen zuerst demonstrativ die Tanzfläche verlassen, was ich gut verstehen konnte, doch manchmal zahlte sich Mut eben aus. Er ließ sich von ihrer lasziven Haarnummer, die nun folgte, nicht wirklich beeindrucken, außerdem hatte ich Tim, den besten Coach überhaupt.
    Der Song war fast zu Ende, als Justus sich zu mir durch die Menge drückte.
    Er kam ganz nah an mich heran und flüsterte: »Flirtest du etwa mit mir, Charlotte?«
    »Also ich versuch’s zumindest und bin froh, dass du es als flirten identifizieren konntest und es nicht nach einer verzweifelten Biene-Maja-Imitation aussieht.«
    Er lachte wieder sein unverschämtes Grübchenlachen. Ich war verloren!
    »Das wundert mich allerdings! Neulich hast du mir doch deutlich gezeigt, dass du kein Interesse hast«, sagte Justus sichtlich erstaunt.
    Was hatte ich?! Wo war meine illegitime Doppelgängerin, die so viel Mist baute? »Ich versteh nicht? Was hab ich?«
    »Na, nach dem Interview bist du doch gleich abgerauscht, und als ich Ulli bat, deine Nummer zu besorgen, kam sie zurück und meinte, sie hätte die Nummer nicht bekommen.«
    Ungläubig sah ich ihn an.
    »Das stimmt nicht! Mich hat niemand gefragt. Ich hätte dir jede Nummer gegeben! Wer ist denn Ulli?«
    »Meine Agentin.«
    Konnte man bitte seiner Agentin einen Auftrag bei der Mafia als verdeckte Ermittlerin geben, von dem sie nie wieder zurückkehrte, diese 000!
    »Ist ja auch egal. Kommst du mit an die Bar?«
    Machte er Witze? Natürlich kam ich mit an die Bar und bis Timbuktu, falls erwünscht.
    »Was nimmst du?«
    Wäre es wohl sehr albern, »Dich ohne Eis und ungerührt!« zu antworten? »Einen Mojito, bitte.« Zum Glück hatte ich vorhin auf Tim gehört und noch etwas gegessen.
    Gerade als Justus und ich anstießen, gesellte sich Ulli, die Triplenull zu uns und sprach hektisch auf Justus ein.
    Da die Musik sehr laut war, verstand ich nur Wortfetzen.
    »Ja, jetzt gleich … das ist superwichtig … Annabelle auch …«
    Justus beugte sich zu mir herüber.
    »Das Schicksal meint es nicht gut mit uns. Ich muss leider zusammen mit Annabelle ein Interview zu unseren gemeinsamen Dreharbeiten geben. Ulli meint, das ist sehr wichtig.«
    Hatte Ulli Justus eigentlich gekauft? Hätte es ein Meerschweinchen nicht auch getan? Warum gerade jetzt!
    Ich wollte, dass er blieb und mich weiter mit diesen bambusgrünen Augen ansah und wie zufällig berührte.
    »Geh nicht weg, hörst du? Ich bin gleich wieder da.«
    Er eilte voraus, Triplenull alias Ulli wollte hinterher. Waren es die vielen Mojitos, die mich ritten, oder die Wut, dass sie schon wieder Justus von mir fern hielt. Auf alle Fälle tippte ich ihr auf die Schulter und rief beherzt: »Was ich Sie noch fragen wollte … Was sollte eigentlich die Nummer mit meiner Nummer?«
    Die Nummer mit meiner Nummer? Wie peinlich, dabei hatte ich doch ganz souverän wirken wollen. Na ja, jetzt hatte sie wenigstens einen wirklichen Grund, mich doof zu finden.
    Sie drehte sich um und musterte mich kühl. »Mädel, ich habe wirklich Wichtigeres zu tun, als mich mit deinen Backfischallüren zu beschäftigen. Wenn du ein

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