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Flutgrab

Flutgrab

Titel: Flutgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meister Derek
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noch Männerschwanz reinschneiden.«
    »Bedaure. Damit kann ich nicht dienen.«
    »Hab ich mir gedacht.« Sie lachte, sagte dann ernst: »Es ist für die Wunden. Ich komme gut klar.«
    »Gut, du hättest sonst nur fragen müssen. Das weißt du. Bei uns ist immer ein Platz für dich, wenn … du Hunger hast.«
    Sie unterbrach ihn, indem sie ihm einen Strohsack zuwarf. »Das ist nett von dir. Ich würde nicht zögern, darauf zurückzukommen, Rungholt. Leg dich drauf, Kopf nach unten. Und zieh deinen Tappert hoch. Ist die Wunde am Rücken tief?«
    Rungholt sah kurz ihre schweren Brüste im Teufelsfenster des Kleides. Die Ärmel waren weit ausgeschnitten, so als wolle Sinje allen zeigen, was sie zu bieten hatte. Noch immer kam er mit ihrer offenen Art nicht zurecht.
    »Woher weißt du davon?«
    »So steif, wie du gehst, muss dir der Rücken schmerzen. Und du hast einen Verband um. Er zeichnet sich durch den Tappert ab.«
    »Aha …«
    »Sie ist vereitert, und mein Braumeister meint, sie wachse wohl nicht zu.«
    »Dein Braumeister?« Erneut musste sie lachen. »Wer sonst! … Für jemand, der so an seinem Bier hängt, macht es natürlich Sinn, seinen Braumeister zu Rate zu ziehen, wenn ihm was fehlt.«
    Rungholt zog sich den Tappert über den Kopf. Er konnte nicht sehen, wie sie behände zwei löffelartige Metallspatel in die Glut stach. Halbherzig versuchte er, sich hinzuknien, doch es gelang ihm wegen seines Gewichts nicht freihändig. Er musste warten, bis sie ein bisschen Reisig vor seinen Füßen verteilt hatte und ihn stützte.
    Die Stöckchen stachen durch seine Beinlinge. Er legte sich mit dem Bauch auf den Sack und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
    »Rück näher ans Feuer … Damit ich besser sehen kann.«
    Ihre Hände, die sie langsam über seinen Rücken streichen ließ, fühlten sich gut an. Die Berührungen ihrer schlanken Finger erregten ihn.
    »Wer hat dir den Verband …? Sag nichts! Wieder der Braumeister.«
    Er nickte und schrie im nächsten Moment auf, weil sie den festgetrockneten Stoff mit einem Ruck abriss. Brummend schloss er die Augen.
    »Einstich?«, fragte sie.
    »In Butter gefallen.«
    »Butter … Das sieht nicht gut aus, Rungholt. Das sieht mir nicht wie ein reinigender Eiter aus. Warte.« Sie stand auf und holte einen angeschärften Löffel. »Ich kratz die Wunde aus. Wird etwas zwicken.«
    Sehr fürsorglich begann sie mit ihrer Arbeit, und er spürte ihre prallen Brüste auf seinem Hintern und Rücken reiben, als sie sich vorlehnte. Die Warzen waren hart und stachen durch ihr Surkot.
    Ich komme hierher, dachte er, um eine Trauernachricht zu überbringen, und giere nach ihren Brüsten. Wenn sie so weitermacht, kann ich nicht aufstehen, weil meine Bruche reißt. Wir Männer sind wahrlich kurios gestrickt.
    Seine Wangen wurden heiß. Er spürte die Säfte … Nein. Lieber zählte er sinnlos die Reisigzweiglein vor seiner Nase, bloß nicht an ihr Fußkettchen, ihre Brüste und an ihren schönen Mund denken …
    »Ich werde etwas Salbe drauftun. Das kann aber leicht brennen.« Sie zog hinter seinem Rücken eins der Eisen aus der Glut.
    »Ich bin hart im Nehmen.«
    »Gut. Bist du bereit?«
    »Warum fragen mich in den letzten Tagen alle, ob ich bereit bin? Ich …«
    Da senkte sie das glühende Metall in seine Wunde. Es zischte kaum, etwas Dampf stieg auf. Der Geruch von verbrannter Haut und Fleisch vermischte sich mit dem Gestank von Sinjes Hexentrank. Sie hatte das Eisen bereits einen Atemzug lang herabgedrückt, bevor Rungholts Nerven begriffen, wie ihnen geschah.
    Mit einem entsetzlichen Aufschrei wollte er hochkommen, ihren Arm packen, sie prügeln, sie treten und … Aber er konnte nicht, denn ihr rechter Fuß stand jetzt auf seinem Nacken und hielt ihn brutal nieder.
    »Noch einen Moment. Ssssssshhhht … Ist gleich vorbei… Hier noch ein bisschen verschmoren … Und hier …«
    Rungholt keuchte, ihm wurde schwarz vor Augen. Seine Pranken versuchten vergeblich, etwas auf dem Boden zu greifen, um sie zu schlagen, und krallten sich in das Reisig. Am liebsten hätte er es sich in den Mund gestopft.
    »Hör auf! Es reicht! Hör …« Er konnte nicht sprechen.
    Da ließ sie ihn endlich los, hob den Fuß und warf das Eisen zurück ins Feuer. Zitternd und benommen wälzte sich Rungholt herum, wollte sie anschreien, wollte sie irgendwie packen und seine Wut an ihr auslassen, seinen Schmerz in ihren Leib prügeln, aber …
    … Er blickte in ein unrasiertes Männergesicht. Schwarze, krause

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