Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6
Mal. Ich musste mein Hemd ausziehen und Raúl, einer seiner beiden Handlanger, fesselte meine Handgelenke mit einem Strick, der durch eine Öse in der Decke gezogen wurde. Dann schlug Diego mich mit seinem Gürtel, wieder und wieder und mit so unglaublicher Wucht, dass mich der beißende Schmerz taumeln ließ. Anschließend fuhr er mit fast zärtlichen Fingerspitzen die blutigen Schwielen in meinem Rücken nach. Dabei trat er ganz dicht hinter mich und flüsterte mir mit seiner schrecklich nasalen Stimme ins Ohr: »Valentina hat recht, du bist wirklich ein attraktiver Mann. Dein athletischer Körperbau beeindruckt mich. Man hat das Gefühl, du hast jeden einzelnen deiner Muskeln unter Kontrolle. Und du hast nicht geschrien. Dazu gehört eine Menge Selbstdisziplin – und Stolz. Aber den werde ich dir schon auszutreiben wissen.«
Er war mir so nah, dass ich seine Härte in meinem Rücken spüren konnte und mir wurde bewusst, wie sehr ihn das Schauspiel erregt hatte. In den nächsten Tagen ließ Diego keine Gelegenheit aus, mich für irgendwelche Vergehen zu bestrafen, die er meist selbst erfand. Ebenso ließ er sich keine Gelegenheit entgehen, mich dabei so nackt wie möglich zu sehen und so oft als irgend möglich zu berühren. Diego genoss es, mich leiden zu sehen und mir gegenüber machte er auch keinen Hehl aus seinen Neigungen.
»Dein Körper ist geschunden, aber du weckst noch immer mein Begehren. Unter der schwieligen Haut fühle ich deine eindrucksvollen Muskeln«, flüsterte er verträumt in gebrochenem Englisch, weil seine Kumpane die Sprache nicht verstanden, und ließ seine Fingerspitzen über meinen Bauch bis zum Bund meiner Jeans hinab gleiten. Die Fesseln ließen es nicht zu, ihn zu erwürgen, aber es gelang mir, ihm erneut mitten ins Gesicht zu spucken.
»Verschone mich mit deinen Perversitäten, Diego«, knurrte ich.
In einer allzu affektierten Geste wischte er sich meinen Speichel von der Wange, dann schlug er mir ins Gesicht. Aber solange seine Kumpane dabei waren oder nebenan warteten, wagte er es nicht weiterzugehen. Nach einem missglückten Fluchtversuch ließ Diego mich nackt und geknebelt an einen Stuhl fesseln, dem die Sitzfläche fehlte und verabreichte mir mit seinem Ledergürtel Schläge auf Gesäß und Hoden. Diese Schmerzen werde ich nie vergessen.« Ian schluckte hart.
Ich hatte atemlos an seinen Lippen gehangen und seinen Worten mit zunehmender Fassungslosigkeit gelauscht. Während sein Bericht anfangs so neutral und distanziert geklungen hatte, wirkte er jetzt aufgewühlt.
»Ich hatte ja keine Vorstellung davon, was du durchgemacht hast«, sagte ich mit belegter Stimme.
Ian schien jetzt völlig in seine eigene Geschichte vertieft zu sein. Ich ahnte, dass die Ohnmacht und der unbändige Zorn auf Diego und Mycroft Baine für ihn wieder ganz lebendig geworden waren und ich fürchtete, dass die schrecklichen Erinnerungen ganz von ihm Besitz ergriffen haben könnten. Ich überlegte, wie ich ihn sanft ins Hier und Jetzt zurückholen könnte, doch gleichzeitig schien es ihm auf eigenartige Art gut zu tun, all das loszuwerden.
»Obwohl die sexuelle Konnotation der Folter unübersehbar war, blieben mir handfeste sexuelle Übergriffe erspart, solange Diego als El Comandante sein Gesicht zu wahren bestrebt war.
Aber dann bekam ich mit, wie die Unruhe in der Gruppe von Tag zu Tag wuchs, weil das Geld für meine Exekution noch immer nicht vollständig bezahlt worden war und man diskutierte heftig darüber, ob es nicht sicherer sei, meine Hinrichtung endlich zu vollziehen.
Nachdem mein letzter Fluchtversuch so kläglich gescheitert und so grausam bestraft worden war und ich mich außerdem von Tag zu Tag schwächer fühlte, musste ich mir einen anderen Ausweg einfallen lassen und ich entschied, mich Diego anzubieten.«
Ich nahm die ungewohnte Fahrigkeit wahr, mit der Ian sich Whiskey nachschenkte und das gut gefüllte Glas in einem einzigen Zug leerte.
»Diego sorgte dafür, dass wir zum ersten Mal allein in der Hütte waren und genau darin bestand mein Plan. Ich hätte es niemals mit allen dreien aufnehmen können, aber Diego allein, der mir in Statur und Körpergröße ähnlich war, traute ich mir zu, obwohl meine einzige Waffe eine Sprungfeder aus der durchgelegenen Matratze meiner Pritsche war. Natürlich misstraute er mir und fesselte mich streng, ehe er mir die Hose herunter zerrte, seinen stinkenden Speichel auf meinen Anus spuckte und mich zum ersten Mal von hinten nahm.«
Ich
Weitere Kostenlose Bücher