Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6
beherrschen zu wollen.
»Du musst das nicht tun, Liebste«, presste er heißer hervor.
»Ich weiß. Aber ich will es so«, sagte ich und nahm ihn erneut in meinen Mund auf, während ich mit den Händen sanft seine Hoden massierte und sie gefühlvoll drückte.
Ich konnte spüren, wie er endlich losließ, wie sich alle Muskeln seines Körpers anspannten, jede Ader seines Leibes pulsierte. Und dann ergoss er sich in meinen Mund und er schmeckte köstlich.
Ian zog mich zu sich empor und in seine Arme. Eine Weile hielt er mich einfach so und ich genoss es, an seiner harten Brust zu liegen, die sich noch immer schwer hob und senkte.
»Das war unglaublich, Liebste. Du warst unglaublich. Warum hast du das für mich getan?«
»Weil deine Lust auch meine Lust ist, Ian.«
»Aber ein Blow Job ist erniedrigend und du hattest nichts davon.«
»Deshalb wolltest du nie, dass ich dich auf diese Weise verwöhne. Weil du es als demütigend und entwürdigend erlebt hast. Aber es ist etwas anderes, wenn man denjenigen liebt, Ian. Für mich ist es wie ein Geschenk, deine Lust so unmittelbar zu erleben. Weil du der Mann bist, den ich über alles liebe.«
»Nach all dem? Das hätte ich nicht zu hoffen gewagt, Ann-Sophie«, sagte er und dann lagen seine Lippen auf meinen.
Eigentlich waren wir an jenem Abend zu einer Ballett-Veranstaltung in der Alten Oper eingeladen, aber wir ließen die Karten verfallen und bemühten stattdessen den Zimmerservice.
Und doch sah Ians Vergangenheitsbewältigung ganz anders aus, als sie sich wohl bei den meisten anderen Menschen geäußert hätte. Er hatte mich ins Vertrauen gezogen, mir seine verwundbarste, seine verletzlichste Stelle offenbart, aber mein Mitleid wollte er nicht.
Stattdessen liebten wir uns in dieser Nacht immer und immer wieder, bis zur Erschöpfung und darüber hinaus. Erst unendlich zärtlich, dann voll urwüchsiger Leidenschaft und schließlich mit der rasenden Intensität der Verzweiflung nahm Ian meinen Körper und meinen Geist in Besitz, schien sich meiner immer wieder vergewissern zu müssen und trieb uns beide an den Rand der Entkräftung.
»Ich will, dass du mein bist, Ann-Sophie! Ich will, dass du mir ganz und gar gehörst!« forderte er mit rauer Stimme und fiebrigem Blick, während er sich mit solcher Wucht in mich trieb, dass ich das Gefühl hatte, er stieße bei jedem seiner gnadenlosen Stöße an meine Gebärmutter.
»Ich will, dass du mir für alle Zeiten angehörst! Gib dich mir ganz, Ann-Sophie!«
Und wie auf sein Kommando erbebte mein Körper in einem so heftigen Orgasmus, dass mir Tränen aus den Augen rannen. Keuchend und zitternd lag ich kraftlos und völlig ausgelaugt unter ihm, während auch Ian tief in meinem Inneren Erfüllung fand und seinen glühenden Samen in mich pumpte.
Doch dann änderte sich schlagartig der entrückte Ausdruck in seinen schönen Augen und machte tiefer Besorgnis Platz.
»Aber du weinst ja, Liebste. Bitte verzeih, ich wollte dir ganz gewiss nicht wehtun«, erklärte er mit heißerer Stimme, aber ich schüttelte nur schwach den Kopf und strich ihm eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht.
Ich fuhr mir mit der Zunge über die geschwollenen, wundgeküssten Lippen.
»Du hast mir nicht wehgetan, Ian. Es sind nur Tränen der Lust , wie du sie einmal genannt hast«, erwiderte ich lächelnd mit ebenso rauer Stimme.
Ohne ein weiteres Wort zog er meinen bebenden Körper in seine Arme und hielt mich ganz fest, bis das Zittern nachließ und ich in seiner Umarmung einschlief.
Ian hatte seine Maske abgelegt und mich hinter die Fassade blicken lassen, die ihn seit fünfzehn Jahren vor der Welt beschützte und die ihm seither zur zweiten Natur geworden war. Obwohl ich mir so sehr gewünscht hatte, dass er mir eines Tages genug vertrauen würde, um mir zu erzählen, was genau ihm in Argentinien widerfahren war, hatte ich mich auch vor diesem Moment gefürchtet. Ich hatte Angst davor gehabt, welche Art von Wunden es bei ihm aufbrechen würde, ob ich selbst richtig reagieren würde – richtig für ihn und richtig für mich – und davor, dass er es bereuen könnte, so offen mit mir gesprochen zu haben. Schließlich konnte zu viel oder gar erzwungenes Vertrauen auch in sein Gegenteil umschlagen und auch davor fürchtete ich mich. Aber nichts von alledem trat ein. So erschütternd die Wahrheit, so schockierend die Details auch waren, so wichtig war es doch für unsere Beziehung, dass sie nicht mehr als blinder Fleck zwischen uns
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