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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaïs Goutier
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natürlichen Fluchtinstinkt rang, wurde mir von Minute zu Minute klarer bewusst, dass ich es tun wollte . Ich würde heute Abend über meinen eigenen Schatten springen müssen, aber ich tat es nicht für Ian allein, sondern ich tat es ebenso für mich. Es war gewissermaßen ein Geschenk an uns beide. Ich wollte nicht nur den Mann, den ich liebte, in all seinen Eigenschaften kennen und begreifen, sondern auch mich selbst.
    Dann endlich hörte ich das leise Klacken, mit dem eine Chipkarte in den Türöffner-Schlitz geschoben wurde.
    Eilig schälte ich mich aus dem kuscheligen Bademantel, stieg in meine extremen Londoner Manolos und wäre bei dem Spurt ins Schlafzimmer fast über meine eigenen Füße gestürzt.
    Keine Sekunde zu früh kniete ich mit leicht gespreizten Beinen, gesenktem Haupt und hinter dem Rücken verschränkten Armen auf dem weichen Velourteppich – ganz so, wie ich es in der einschlägigen Literatur immer wieder gelesen hatte.
    »Ann-Sophie.« Ians Stimme klang vollkommen überrascht, irritiert, fast konsterniert. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Happy Birthday, Mr. Reed«, sagte ich mit meiner verführerischsten Stimme, während ich den Blick noch immer gesenkt hielt.
    Trotzdem sah ich, wie Ian anmutig vor mir in die Hocke ging und mein Puls raste, als er seinen langen Zeigefinger unter mein Kinn legte, um meinen Kopf sanft anzuheben.
    »Sieh mich an«, raunte er zärtlich und doch klang es wie ein leiser Befehl.
    Zögernd hob ich den Blick und sah in diese unglaublichen Augen. Heute Abend funkelten Ians verboten schönen silberblauen Augen wie flüssiges Metall.
    »Du bist keine Sklavin, Ann-Sophie«, sagte er ernst.
    »Heute Nacht schon. Lass mich dir gehören, Ian.«
    Jetzt spielte ein feines Grinsen um seine Mundwinkel, obwohl er gleichzeitig die Stirn runzelte.
    »Ich fürchte, du weißt nicht, worauf du dich da einlässt, Liebste.«
    Wieder schwang ein Hauch von Strenge, fast eine unterschwellige Drohung in seiner schönen, schmeichelnden Stimme mit.
    »Doch. Ich glaube, das weiß ich. Ich möchte dein sein heute Nacht.«
    Ian zog geräuschvoll Luft zwischen den Zähnen ein und schien eine nicht eben einfache Entscheidung zu treffen, ehe er sich in einer einzigen eleganten Bewegung schwungvoll erhob.
    Ich wollte ebenfalls aufstehen.
    »Bleib so!« Die plötzliche Schärfe in seiner Stimme ließ mich zusammenzucken. »Du rührst dich erst, wenn ich es dir gestatte. Ist das klar?«
    »Ja.«
    Ich konnte förmlich dabei zusehen, wie sich sein Blick veränderte, dunkel und verschattet wurde und auch um seine Mundwinkel spielte jetzt ein strenger Zug.
    »Wie heißt das, Miss Lauenstein?«
    »Ja, Mr. Reed, Sir.«
    Das Spiel hatte begonnen.
    Der Puls pochte mir im Hals und meine Haut prickelte, als stände sie unter Hochspannung, während ich dahockte und abwartete.
    Ian bewegte sich mit langsamen Schritten durchs Zimmer, als inspiziere er es und wieder einmal war ich fasziniert von diesem gleichsam lässigen wie selbstbewussten Gang, den ich in dieser Ausprägung noch bei keinem anderen Mann beobachtet hatte. Er bewegte sich mit einer gemessenen Kraft, einer eleganten und doch durch und durch männlichen Anmut, die keinen Zweifel an seiner dominanten Wesensart ließ.
    Mittlerweile stand er vor dem Nachttisch, auf dem ich die beiden Schatullen arrangiert hatte. Er nahm eine der kleinen Schleifen heraus und probierte den Klemm-Mechanismus aus. Dann fiel sein Blick auf den Plug und er hob eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen, als er ihn mir hinhielt.
    »Bist du sicher, dass du diese Erfahrung machen möchtest, Ann-Sophie?« fragte er skeptisch und diesmal ließ seine schöne Stimme jeden Hauch von Sarkasmus oder Strenge vermissen.
    Ich zuckte wahrheitsgemäß mit den Schultern. Ich wusste es wirklich nicht. Aber wenn ich es ausprobieren würde, dann mit ihm.
    Ich hörte, wie Ian laut Luft holte, während er den Plug in seine Hosentasche steckte.
    Dann trat er an das Bett und nahm den Flogger in die Hand. Diesmal grinste er und entblößte dabei seine herrlich weißen Zähne.
    »Das ist ein wirklich exquisites Spielzeug.« Er ließ die weichen Lederriemen durch seine Finger gleiten. »Aber die Betonung liegt auf Spielzeug.«
    Er legte den Flogger zurück.
    »Ich will, dass du dich keinen Millimeter vom Fleck rührst«, wies er mich streng an und verließ im nächsten Moment den Raum, ohne mir zu sagen, wohin er ging.
    Ich wartete. Zwei Minuten, fünf Minuten, zehn Minuten. Was sollte das nun

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