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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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hochblickt. Ich schiebe seine Beine ein Stück weg und setze mich zu ihm auf die Matratze.
    »Nein, zum Glück ist nichts gebrochen.« Ich erzähle ihm, dass Willa sich die Schulter ausgerenkt hatte.
    »Ja. Tiff hat gesagt, dass Loch ausgerastet ist und Willa vom Schrank runtergezerrt hat.« Sein Gesicht verfinstert sich.
    Ich ziehe meine Knie ganz nah zu mir heran und hole tief Luft. »Du weißt, dass das ein Unfall war, Kit«, sage ich dann. »Du wirst doch nicht behaupten wollen, dass Lochan das extra gemacht hat, oder?« Ich frage das ganz im Ernst, und weiß eigentlich Kits Antwort, und Kit weiß, dass ich sie weiß, aber ich möchte, dass er einen Moment ehrlich ist und es auch zugibt.
    Kit will schon zu einer sarkastischen Antwort ansetzen, zögert dann jedoch, als er meinen Blick spürt. »Nein, behaupte ich nicht«, sagt er schließlich.
    »Ich weiß, dass du total wütend bist, Kit«, sage ich. »Auf tausend Sachen. Darauf, wie es zwischen Mum und Dad gelaufen ist, auf Lochan und mich, weil wir immer zusammenhalten und sagen, wo’s langgeht … Und ich versteh das ja sogar … Aber du musst dir immer klarmachen, was die Alternative wäre.«
    Er schielt wieder zu seinem Gameboy, die Wendung, die unser Gespräch genommen hat, scheint ihm nicht besonders zu gefallen.
    »Wenn das Jugendamt herausfindet, dass Mum nicht mehr hier bei uns wohnt und dass wir uns selbst überlassen sind, dann –«
    »Ja, ja, ich weiß schon«, unterbricht er mich und fingert mit denDaumen bereits wieder auf dem Gameboy herum. »Dann würden sie unsere Vormundschaft übernehmen, wir könnten nicht länger zusammenbleiben und blablabla.« Er klingt total angenervt, aber ich kann auch Angst heraushören.
    »Das wird nicht passieren, Kit«, versichere ich ihm schnell. »Lochan und ich werden dafür sorgen, dass das nicht passiert. Das verspreche ich dir. Aber wir müssen höllisch aufpassen, wirklich höllisch, was wir anderen Leuten sagen. Selbst wenn es nur irgendein Klassenkamerad ist. Er braucht es nur seinen Eltern erzählen oder einem anderen Freund … und wenn dann irgendjemand auf die Idee kommt, die Schule oder direkt das Jugendamt zu informieren, dann –«
    »Ich hab’s kapiert, Maya.« Er hört auf, die Daumen über die Tasten wandern zu lassen, und blickt mit finsterer Miene zu mir hoch. Plötzlich wirkt er viel älter als seine dreizehn Jahre. »Ich werde niemandem was von Willas Arm erzählen – oder irgendwas anderes, das uns in Schwierigkeiten bringen könnte, okay? Ich versprech es dir.«

Einundzwanzigstes Kapitel
    Lochan
    Wir schicken Willa den Rest der Woche nicht in die Schule, um unangenehmen Fragen von vornherein auszuweichen, und ich schreibe mir auch eine Entschuldigung und bleibe mit ihr zu Hause. Aber bis zum Montag hat sie genug davon, ihr ist langweilig, sie mag den Arm nicht mehr in der Schlinge tragen und will endlich wieder mit ihren Freundinnen zusammen sein. Mum kehrt aus Devon zurück. Als ich sie endlich bei Dave erwische und von ihr das Haushaltsgeld verlange, interessiert sie sich kaum für Willas verletzte Schulter.
    Ich habe wieder Schlafprobleme. Wenn ich Willa frage, wie es ihr geht, blickt sie mich mit ernsten, traurigen Augen an und sagt jedes Mal, dass sie »schon fast nichts mehr merkt«. Ich weiß, dass sie mein Schuldgefühl spürt und alles nicht noch schlimmer machen will. Aber genau das ist der Fall.
    Die Leuchtziffern auf meinem Digitalwecker zeigen 02:43, als ich aufstehe und mich hinaus auf den Gang schleiche. Als ich in meinem dünnen T-Shirt und den Boxershorts zu zittern anfange, wird mir erst bewusst, wie kalt es ist. Die Tür zu Mayas Zimmer quietscht, als ich sie vorsichtig öffne. Maya bewegt sich, und ich halte einen Augenblick inne, weil ich sie nicht aufwecken will. Dann schließe ich die Tür, gehe auf Zehenspitzen ein paar Schritte in das Zimmer hinein und lasse michmit dem Rücken an der Wand entlang auf den Boden gleiten. Ich sitze gegenüber von ihrem Bett. Silbernes Mondlicht erfüllt den Raum. Maya wälzt sich im Schlaf auf die andere Seite, drückt den Kopf gegen das Kissen, stützt sich dann auf einmal auf ihren Ellenbogen und streicht sich ihre langen Haare zurück.
    »Lochie, bist du das?«, flüstert sie unsicher.
    »Ja … ich bin’s … schlaf weiter!«
    Sie setzt sich auf, reibt sich den Schlaf aus den Augen. Dann sieht sie mich in der Kälte sitzen, sie fröstelt und zieht sich die Bettdecke bis zum Hals hoch. »Willst du mich zu Tode

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