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Formbar. Begabt

Formbar. Begabt

Titel: Formbar. Begabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juna Benett
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erhalten hat und nun halluziniert. Doch auf jeden Fall würde ich mir ihren Bericht anhören und aufmerksam bei einer Demonstration zuschauen.
    Genau wie Viv. Ich kann ihr wegen ihrer Reaktion keine Vorwürfe machen. Die einzige Möglichkeit, die ich habe, ist das Trainieren des Flaschentricks, um zu beweisen, dass ich nicht des Wahnsinns fette Beute bin.
    Ich schlage einen betont lockeren Ton an: »Na gut, dann eben keine weitere Flaschenmagie. Kannst du dir irgendeinen Grund vorstellen, warum Jan mich dermaßen finster mustert?«
    Das war definitiv die eleganteste Überleitung der Woche, ach was, des Jahres! Viv scheint das anders zu sehen und schaut mich irritiert an.
    »Hannah, alles in Ordnung mit dir? Irgendwie wirkst du verwirrt. Sollte die Sache mit der Flasche jetzt ein Witz sein? Und wieso willst du plötzlich doch über Jan sprechen?«
    »Entschuldige. Im Moment fühle ich mich einfach total überfordert und so extrem hin- und hergerissen. Einerseits will ich Jan treffen, mich mit ihm unterhalten und ihn kennenlernen, auf der anderen Seite ist jedes Treffen schlimmer als das vorhergehende. Er scheint mich zu verachten, und ich habe nicht die geringste Ahnung, warum. Ist es denn schlimm, wenn ich ihn anschaue? Es ist ja nicht so als würde ich ihm hinterherschleichen. Er ist doch derjenige, der ständig in meiner Nähe auftaucht. Bisher ist er jedes Mal nach mir eingetroffen. Wie kann er mir das übel nehmen? Ich verstehe es einfach nicht.«
    Atemlos lasse ich mich nach hinten auf die Decke fallen, schaue in den Himmel und beobachte die vorbeitreibenden Wolken. Viv streicht mir mitfühlend über den Arm.
    »Ich kann mir vorstellen, dass es für dich schrecklich ist. Aber ganz ehrlich: Ich denke, dass Jans ständiges Auftauchen in deiner Nähe kein Zufall ist, denn dazu geschieht es viel zu häufig. Klar wäre denkbar, dass er hinter einer von uns anderen her ist, aber die Blicke, die er dir zuwirft, sprechen eine andere Sprache.«
    »Ja, sie teilen mir mit: Hannah, stirb!«
    Viv lacht. »Auch wenn er dich böse mustert, wichtig ist nur, dass er dich anschaut. Du bist ihm nicht egal, das ist doch was.«
    Sie ist einfach eine hoffnungslose Optimistin. Kein Wunder. Die Beziehung zu Till entwickelt sich bilderbuchreif, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die beiden ein Paar sind. Bei mir ist es eher so: Ich finde Jan toll, er findet mich schrecklich und nach meinen peinlichen Aktionen sind wir uns einig, dass man mich erwürgen sollte. Aber genug des Selbstmitleids. Jan steht auf meiner Problemliste ausnahmsweise nicht an erster Stelle.
    Schweigend liegen Viv und ich nebeneinander auf der Decke und hängen unseren Gedanken nach. Scheinbar müssen wir beide eingedämmert sein, denn als ich die Augen öffne, steht die Sonne wesentlich tiefer als zuvor. Meine Armbanduhr bestätigt den Verdacht. Es ist kurz vor sechs, und die anderen werden sich fragen, wo wir abgeblieben sind. Schnell wecke ich Viv, die unserem gemütlichen Plätzchen einen bedauernden Blick schenkt, dann jedoch mit der zusammengerollten Decke unter dem Arm hinter mir hertrottet. Scheinbar war die Nacht im Zelt für keinen von uns beiden erholsam.
    Am Zelt angekommen, erwarten uns Laro und Jasmin mit einem amüsierten Grinsen. »Na ihr zwei Langschläfer, habt ihr schon einen steifen Nacken vom harten Seeufer? Wir haben einige entzückende Bilder von euch schlummernden Grazien geschossen.«
    Sie haben also Fotos gemacht statt uns zu wecken. Ich bin nicht sicher, ob das jetzt als Freundschaftsdienst zu werten ist, zumal Laros vergnügte Miene eher auf pure Gemeinheit schließen lässt. Immerhin konnten wir uns erholen, sodass wir dank des Mittagsschlafes den Abend in bester Stimmung verbringen. Zumindest Viv und ich.
    Laro und Jasmin scheinen sich ohne ihre neuesten Bekanntschaften, mit denen sie den Nachmittag verbracht haben, ein wenig einsam zu fühlen. Die beiden Jungs mussten am frühen Abend gezwungenermaßen abreisen, da sich Jan strikt weigerte, eine weitere Nacht auf dem Zeltplatz zu verbringen. Selbst schuld, wenn man sich von einer solch wankelmütigen Person herumkutschieren lässt! Ich für meinen Teil bin froh, dass ich ihn heute nicht mehr gesehen habe. Ganz ehrlich, ich bin auch ohne Medusa nervlich am Limit.
    Nach dem Abendessen sitzen wir noch ein wenig zusammen. Dann verabschieden sich Laro und Jasmin, denen man die Müdigkeit deutlich ansieht.
    Viv und ich hingegen verweilen gut gelaunt am Feuer, lassen die Weinflasche

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