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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Bodens, ein paar hundert Yards entfernt. Drei Jahre zuvor war die kleine Stadt der westlichste Außenposten des Territoriums von Roum gewesen, eine Provinzstadt am Rand des Großen Walds, ein verschlafener Vorposten, zu dem die wohlhabenden Familien der Roum flüchteten, um der Hitze des Sommers zu entfliehen und Schwefelbäder zu nehmen. Neben dem Ort, an dem die Pulverfabriken und eine kleine Mine das mittlerweile kostbare Quecksilber herstellten, um den enormen Bedarf der Armee an Quecksilber für Zündhütchen zu decken. Ihre Villen waren hauptsächlich südlich der Stadt gelegen, in dem halbmondförmigen Tal unterhalb, wo der Boden fruchtbar war und einige der besten Weintrauben Roums angebaut wurden.
    Der Krieg hatte all das geändert. Er hatte es immer faszinierend gefunden, wie durch einfache Faktoren von Geographie, Geologie und zufälligen Ereignissen eine Stadt oder ein Dorf eingenommen werden und in Kriegszeiten zum Knotenpunkt des Kampfs gemacht werden konnte. Es hatte begonnen, als die Eisenbahnlinie hier zuerst in das Territorium von Roum eingedrungen war und beschlossen wurde, dass dies der Standort einer Eisenbahnwartungswerkstatt sein würde. Das hatte tausend Arbeiter hergebracht. Eine neue Stadt war über Nacht außerhalb der Stadtmauern aus dem Boden gewachsen, der Rangierbahnhof, die Maschinenschuppen, die Schmieden, die Lagerhäuser und die Hütten der Arbeiter, umgeben von einem irdenen Wall. Dies war die erste Stelle, wo die Kultur der Rus und der Roum sich wirklich vermischt hatte. Rus-Architektur war deutlich in der neuen Stadt aus Blockhäusern erkennbar, geschmückt mit den üblichen Holzschnitzereien und leuchtend bunten Türen, Fensterläden und Dächern. Durch die rasche Erweiterung der Quecksilbermine, die Aufbereitungsanlage und die Mühle zum Herstellen von Zündhütchen war auf der nördlichen Seite eine weitere Stadt über Nacht aus dem Boden gestampft worden. Die meisten Arbeiter in dieser neuen Industrie waren die frisch befreiten Roum.
    Zwanzig feilen nördlich, im Wald, war die Pulvermühle, errichtet nahe den Schwefelquellen, und direkt östlich davon waren die Aerodampfer-Werke, beide im Wald untergebracht, um sie vor Merki-Luftschiffen zu verbergen. Eine weitere neue Stadt war um diese Fabriken über Nacht entstanden, eintausendzweihundert Arbeiter und ihre Familien, die in den Wäldern lebten. Und zwei Meilen östlich der Aerodampfer-Fabrik wurde noch ein anderes Projekt durchgeführt, ein über das einzig Chuck und eine kleine Anzahl seiner Mitarbeiter vollständig Bescheid wussten.
    Die in Hispania gesprochene Sprache war jetzt eine seltsame Polyglotte aus altem Rus, englischer technischer Terminologie und dem seltsamen, vulgären Latein von Roum. Gates, der Zeitungsherausgeber, hatte sogar einen Artikel in seiner Wochenzeitung darüber veröffentlicht, inwieweit die Sprachen eventuell zu einer gemeinsamen Sprache des Handels, der Eisenbahnen und der Diplomatie verschmelzen würden. Andrew hatte Gates’ Zeitung eine hohe Priorität während der Evakuierung eingeräumt, in dem Glauben, dass sie wesentlich zur Erhaltung der Moral beitrug. Gates’ Druckerei und sein Verlag waren in einem Büro im alten Teil von Hispania untergebracht.
    Der Seekrieg des Vorjahres und die Hetze, Roum zu befreien, hatten diese Stadt zum zentralen Versorgungslager der Armee während dieses Feldzugs gemacht, und von ihr aus war der Wiederaufbau der zerstörten Eisenbahnlinien nach dem Sieg über den Verräter Cromwell geleitet worden. Mehr Lagerhäuser, mehr Hütten waren entstanden. Dann wurde die Spurstrecke nordwärts geführt, in den Wald zur neuen Pulvermühle und der Aerodampfer-Werft sowie zu den Sägewerken, die vorgefertigte Teile für Brücken und Bahnschwellen herstellten und jetzt das Holz, um noch mehr Fabriken und Lagerhäuser zu bauen. Mehr Gleise waren abgebaut worden, und noch mehr Arbeiter, hauptsächlich frühere Roum-Sklaven, waren gekommen, um neue Fertigkeiten zu erlernen und hier zu leben.
    Wenn doch nur Bill Webster und seinen kapitalistischen Freunden gestattet worden wäre, hier in Immobilien zu investieren, dachte er mit einem Lächeln, hätten sie einen Mordsreibach gemacht. Aber während dieses Ausnahmezustands waren Immobiliengeschäfte ruinös, da das Land einfach von den Senatoren beschlagnahmt worden war, die gegen Marcus rebelliert hatten.
    Und jetzt der neue Ausnahmezustand. Einige der Fabriken -die Kanonenwerke, die Eisen-, Stahl-, Bronze- und

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