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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ließ sich das durch den Kopf gehen und meinte
dann: »Man hat mir aufgetragen, Sie mitzubringen, Dr.
Seldon.«
    »Dann ist also sonst niemand erwähnt worden, so oder so
nicht, stimmt’s?«
    Eine Pause. Und dann: »Nein.«
    »Man hat Ihnen nicht gesagt, daß Sie Dr. Venabili
mitnehmen sollen, aber Ihnen auch nicht gesagt, daß sie sie nicht mitnehmen dürfen. Stimmt das?«
    Wieder eine Pause. »Ja.«
    »Dann können Sie sie entweder mitnehmen oder sie nicht
mitnehmen, ganz wie es Ihnen beliebt?«
    Eine lange Pause. »Ja, ich glaube schon.«
    »Nun gut. Und hier ist Raych, der junge Bursche, der eine
Neuronenpeitsche auf Sie gerichtet hat. Ihre Neuronenpeitsche,
vergessen Sie das nicht – und er ist scharf darauf, sie zu
benutzen.«
    »Und wie!« schrie Raych.
    »Noch nicht, Raych!« bremste ihn Seldon. »Und hier
ist Dr. Venabili mit zwei Messern, mit denen sie sehr geschickt
umgehen kann, und ich, der ihnen, wenn man mir Gelegenheit dazu gibt,
mit einer Hand den Kehlkopf brechen kann, so daß Sie nie mehr
anders als im Flüsterton reden können. Wie ist es also,
wollen Sie Dr. Venabili mitnehmen oder nicht? Ihre Anweisungen
erlauben Ihnen beides.«
    Und jetzt endlich stieß der Sergeant mit bedrückter
Stimme hervor: »Ich werde die Frau mitnehmen.«
    »Und den Jungen, Raych.«
    »Und den Jungen.«
    »Gut. Habe ich Ihr Ehrenwort – Ihr Ehrenwort als Soldat,
daß Sie das tun werden, das Sie gerade gesagt haben…
ehrlich?«
    »Mein Ehrenwort als Soldat«, erklärte der
Sergeant.
    »Gut. Raych, gib ihm die Peitsche zurück! – Jetzt
sofort – laß mich nicht warten!«
    Raych, dessen Gesicht sich zu einer verdrießlichen Grimasse
verzogen hatte, sah zu Dors hinüber, die etwas zögerte und
dann langsam nickte. Ihr Gesicht wirkte ebenso unzufrieden wie das
von Raych.
    Raych hielt dem Sergeanten die Neuronenpeitsche hin und sagte:
»Die zwingen mich, Sie großer…« was er
dann noch sagte, blieb unverständlich.
    »Stecken Sie Ihre Messer weg!« sagte Seldon.
    Dors schüttelte den Kopf, steckte sie aber weg.
    »Und jetzt, Sergeant?« sagte Seldon.
    Der Sergeant sah zuerst die Neuronenpeitsche, dann Seldon an.
Schließlich meinte er: »Sie sind ein Ehrenmann, Dr.
Seldon, und mein Ehrenwort gilt.« Damit steckte er mit einer
entschlossenen Bewegung die Neuronenpeitsche ins Halfter
zurück.
    Seldon drehte sich zu Davan um und sagte: »Davan, bitte
vergessen Sie, was Sie hier gerade gesehen haben. Wir drei gehen
freiwillig mit Sergeant Thalus. Sagen Sie Yugo Amaryl, wenn Sie ihn
zu sehen bekommen, daß ich ihn nicht vergessen werde. Wenn das
einmal alles vorbei ist, und ich mich wieder frei bewegen kann, werde
ich dafür sorgen, daß er auf eine Universität kommt.
Und wenn es je etwas Vernünftiges gibt, was ich für Ihre
Sache tun kann, Davan, dann werde ich das. – So, Sergeant, gehen
wir!«

 
83
     
     
    »Bist du je zuvor mit einer Düsenmaschine geflogen,
Raych?« fragte Hari Seldon.
    Raych schüttelte sprachlos den Kopf. Er blickte mit einer
Mischung aus Angst und Ehrfurcht zur Oberseite hinab, die unter ihnen
vorüberhuschte.
    Seldon kam erneut in den Sinn, wie sehr Trantor doch eine Welt von
Tunnels und Expreßwegen war. Selbst längere Reisen wurden
von der allgemeinen Bevölkerung gewöhnlich unterirdisch
gemacht. Flugreisen, so selbstverständlich sie auch auf den
anderen Welten sein mochten, waren auf Trantor ein Luxus, und eine
Düsenmaschine wie diese…
    Wie hatte Hummin das nur zuwege gebracht? fragte sich Seldon.
    Er blickte zum Fenster hinaus auf die vorbeiziehenden Kuppeln, auf
das weit verbreitete Grün in diesem Bereich des Planeten, die
gelegentlichen Dschungelpartien und die Ausläufer des Meeres,
über die sie gelegentlich flogen, und die schwerfällig
wirkenden Wellen, die gelegentlich ganz kurz aufblitzten, wenn die
Sonne einen Augenblick lang unter der schweren Wolkenschicht
hervorlugte.
    Als sie etwa eine Stunde geflogen waren, schaltete Dors, die ohne
besonderes Vergnügen einen neuen historischen Roman gesichtet
hatte, ihr Gerät ab und sagte: »Ich wünschte, ich
wüßte, wo die Reise hingeht.«
    »Wenn Sie das nicht sagen können«, meinte Seldon,
»dann ich ganz gewiß nicht. Schließlich sind Sie
schon länger als ich auf Trantor.«
    »Ja, aber nur innen«, erklärte Dors. »Hier
draußen, wo unter mir nur die Oberseite ist, komme ich mir
ebenso verloren wie ein ungeborenes Kind vor.«
    »Nun ja – Hummin weiß doch wohl, was er
tut.«
    »Sicher tut er das«, erwiderte Dors

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