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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Ihre
Mütze wegnehmen, Klausia.«
    »Nehmen Sie nur! Ich habe langes Haar, und das ist recht
dicht. Ihres ist kurz und ein wenig… dünn.«
    Seldon hätte dem gerne mit Nachdruck widersprochen und
hätte das zu anderer Zeit auch getan. Jetzt freilich nahm er die
Mütze und murmelte: »Vielen Dank. Wenn Ihnen kalt wird,
gebe ich sie Ihnen zurück.«
    Vielleicht war sie gar nicht so jung. Das war ihr rundes Gesicht,
fast ein Babygesicht. Und jetzt, wo sie auf ihr Haar aufmerksam
gemacht hatte, sah er, daß es einen bezaubernden rostbraunen
Farbton hatte. Er hatte auf Helicon noch nie solches Haar
gesehen.
    Draußen war es wolkig wie zu der Zeit, als man ihn über
freies Land zum Palast gebracht hatte. Es war wesentlich kälter
als es damals gewesen war, aber das lag vermutlich daran, daß
inzwischen sechs Wochen vergangen waren und der Winter bereits
angebrochen war. Die Wolken waren dicker als sie ihm das letzte Mal
vorgekommen waren, und der Tag war deutlich dunkler und irgendwie
drohend – oder war das nur, weil es später am Tage war?
Aber sie würden doch ganz sicher nicht heraufkommen, um wichtige
Arbeit zu erledigen, ohne sich dafür genügend Zeit bei
Tageslicht zu lassen. Oder rechneten sie etwa damit, daß sie
nur kurze Zeit brauchen würden?
    Er hätte gerne gefragt, aber dann kam ihm in den Sinn,
daß ihnen vielleicht im Augenblick nicht danach war, Fragen zu
beantworten. Alle schienen sich in einem Zustand zu befinden, der
zwischen höchster Erregung und Zorn einzuordnen war.
    Seldon inspizierte seine Umgebung.
    Er stand auf etwas, das er für Metall hielt, wenigstens
schloß er das aus dem Geräusch, das dabei entstand, als er
verstohlen mit dem Fuß aufstampfte. Aber es war kein nacktes
Metall, denn er hinterließ beim Gehen Fußabdrücke.
Die Oberfläche war ganz offensichtlich mit Staub oder feinem
Sand oder Ton bedeckt.
    Nun, und warum auch nicht? Schließlich würde wohl kaum
jemand hier heraufkommen, um abzustauben. Er bückte sich, um
seine Neugierde zu befriedigen und etwas von dem ›Staub‹
aufzuheben.
    Klausia war neben ihn getreten. Sie bemerkte, was er tat, und
sagte, fast wie eine Hausfrau, die man bei einer peinlichen
Nachlässigkeit ertappt hat: »Wegen der Instrumente fegen
wir hier immer. An den meisten anderen Orten an der Oberseite ist es
viel schlimmer, aber eigentlich hat es nichts zu bedeuten. Es
isoliert, müssen Sie wissen.«
    Seldon brummte etwas Unverständliches und sah sich um. Es
bestand nicht die geringste Chance, daß er die Instrumente
verstand, die so aussahen, als wüchsen sie aus dem dünnen
Erdreich (wenn man das so bezeichnen konnte). Er hatte nicht die
leiseste Ahnung, woraus sie bestanden oder was mit ihnen gemessen
wurde.
    Leggen kam jetzt auf ihn zu. Er hob die Beine sorgfältig und
setzte sie mit der gleichen Sorgfalt auf, und Seldon dachte,
daß er das vermutlich tat, um die Instrumente nicht in
Schwingungen zu versetzen. Er nahm sich vor, selbst auch so zu
gehen.
    »Sie! Seldon!«
    Seldon gefiel der Ton nicht und so erwiderte er kühl:
»Ja, Dr. Leggen?«
    »Nun, dann eben Dr. Seldon.« Er sagte das mit einiger
Ungeduld. »Randa hat mir gesagt, daß Sie Mathematiker
sind.«
    »Das ist richtig.«
    »Ein guter?«
    »Das würde ich gerne annehmen, aber das ist schwer zu
garantieren.«
    »Und Sie interessieren sich für unlösbare
Probleme?«
    »Nun, ich sitze gerade mit einem fest«, sagte Seldon
voll Mitgefühl.
    »Ich auch. Sie können sich gerne umsehen. Wenn Sie
irgendwelche Fragen haben, wird Ihnen unsere Referendarin Klausia
behilflich sein. Könnte ja sein, daß Sie uns helfen
können.«
    »Das würde mich sehr freuen, aber ich verstehe
überhaupt nichts von Meteorologie.«
    »Das ist schon in Ordnung, Seldon. Ich möchte nur,
daß Sie ein gewisses Gefühl für diese Geschichte
bekommen, und dann würde ich gerne über meine Mathematik mit Ihnen reden.«
    »Ich stehe zu Ihren Diensten.«
    Leggen wandte sich ab. Sein langes, mürrisch blickendes
Gesicht wirkte grimmig. Dann wandte er sich um. »Wenn Ihnen kalt
wird – zu kalt – die Lifttür ist offen. Sie
brauchen nur einzusteigen und auf die Stelle zu drücken, wo
Universitätsbasis steht. Dann bringt der Lift Sie nach unten und
kehrt automatisch wieder zu uns zurück. Klausia wird es Ihnen
zeigen – falls Sie es vergessen sollten.«
    »Das werde ich nicht.«
    Diesmal ging er wirklich, und Seldon blickte ihm nach und
spürte, wie der kalte Wind wie ein Messer durch seinen Pullover
schnitt. Klausia

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