Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Sitzgelegenheit gab,
nämlich die unter dem Bürgermeister. Das Protokoll
gestattete ferner keine anderen Äußerungen als solche, die
zur Beantwortung einer direkten Frage notwendig waren.
    Der Bürgermeister maß den Soldaten mit hartem Blick,
und seine Stimme wurde scharf und bedeutungsschwer. »Sie sind
jedoch seit zehn Jahren nicht befördert worden, und Ihre
Vorgesetzten berichten immer wieder und wieder von Ihrer unbeugsamen
Hartnäckigkeit. Gemeldet werden Ihre chronische Insubordination,
Ihre Unfähigkeit, sich gegenüber ranghöheren
Offizieren korrekt zu benehmen, und Ihr offensichtliches Desinteresse
an reibungslosen Beziehungen zu Ihren Kameraden. Zudem seien Sie ein
unverbesserlicher Unruhestifter. Wie erklären Sie das,
Captain?«
    »Exzellenz, ich tue, was mir richtig zu sein scheint. Mein
Einsatz für den Staat und meine dabei empfangenen Wunden sind
Zeugen, daß das, was mir richtig zu sein scheint, auch dem
Interesse des Staates dient.«
    »Eine soldatische Erklärung, Captain, aber eine
gefährliche Doktrin. Doch davon später. Im besonderen
werden Sie beschuldigt, dreimal einen Befehl verweigert zu haben, der
von meinen offiziellen Bevollmächtigten unterzeichnet war. Was
haben Sie dazu zu sagen?«
    »Exzellenz, zu einer kritischen Zeit, in der Angelegenheiten
von höchster Wichtigkeit ignoriert wurden, war dieser Befehl
bedeutungslos.«
    »Ah, und wer sagt Ihnen, daß die Angelegenheiten, von
denen Sie sprechen, überhaupt von höchster Wichtigkeit sind
und daß sie, falls sie es sind, ignoriert werden?«
    »Exzellenz, das liegt für mich auf der Hand. Meine
Erfahrung und mein Wissen – was mir meine Vorgesetzten beides
nicht abstreiten – lassen es mich deutlich erkennen.«
    »Damit, mein guter Captain, maßen Sie sich an, das
Vorgehen des Nachrichtendienstes zu bestimmen. Sind Sie blind,
daß Sie nicht sehen, wie Sie die Rechte Ihrer Vorgesetzten
usurpieren?«
    »Exzellenz, ich bin in erster Linie dem Staat, und nicht
meinen Vorgesetzten verpflichtet.«
    »Falsch, denn Ihr Vorgesetzter hat wiederum einen
Vorgesetzten, und dieser Vorgesetzte bin ich, und ich bin der Staat.
Doch Sie sollen keinen Grund bekommen, sich über meine
Gerechtigkeit zu beklagen, die, wie Sie sagten, sprichwörtlich
ist. Berichten Sie mit Ihren eigenen Worten über die Verletzung
der Disziplin, die zu diesen Weiterungen geführt hat.«
    »Exzellenz, meine Aufgabe bestand nicht darin, auf Kalgan das
Leben eines raumfahrenden Händlers zu führen, der sich vom
Geschäft zurückgezogen hat. Nach meinen Instruktionen
sollte ich die Aktivitäten der Foundation auf diesem Planeten
leiten und eine Organisation zur Beobachtung des Kriegsherrn von
Kalgan, besonders was seine Außenpolitik betraf,
perfektionieren.«
    »Das ist mir bekannt. Fahren Sie fort!«
    »Exzellenz, in meinen Berichten habe ich wiederholt auf die
strategische Lage Kalgans und des von Kalgan kontrollierten Systems
hingewiesen. Ich habe über den Ehrgeiz des Kriegsherrn, seine
Hilfsmittel, seine Entschlossenheit, seinen Herrschaftsbereich
auszudehnen, und seine im wesentlichen freundliche Einstellung –
oder vielleicht seine neutrale Haltung – gegenüber der
Foundation berichtet.«
    »Ich habe Ihre Berichte gründlich gelesen. Fahren Sie
fort!«
    »Exzellenz, vor zwei Monaten bin ich zurückgekehrt. Zu
dieser Zeit wies nichts darauf hin, daß mit einem Krieg zu
rechnen war, abgesehen davon, daß fast im Übermaß
Anstalten getroffen wurden, um jeden vorstellbaren Angriff
zurückzuschlagen. Vor einem Monat nahm ein unbekannter
Glücksritter Kalgan ohne Kampf ein. Der Mann, der bis dahin
Kriegsherr von Kalgan war, ist anscheinend nicht mehr am Leben: Es
wird nicht von Verrat gesprochen – nur von der Macht und dem
Genie dieses fremden Condottiere – von diesem
Maultier.«
    »Diesem was?« Der Bürgermeister beugte sich vor. Er
wirkte beleidigt.
    »Exzellenz, er ist als das Maultier bekannt. An Fakten ist
wenig über ihn zu erfahren, aber ich habe die Bruchstücke
des Wissens gesammelt und die wahrscheinlichsten aussortiert.
Offenbar ist er ein Mann ohne Rang und Stand. Sein Vater ist
unbekannt. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben.
Herangewachsen ist er als Vagabund. Seine Bildung ist die in den
Hinterhöfen zurückgebliebener Planeten. Er hat keinen
anderen Namen als den des Maultiers, den er, wie berichtet wird, auch
für sich selbst verwendet und der, wie es im Volksmund
heißt, seine gewaltige körperliche Kraft und seine
hartnäckige

Weitere Kostenlose Bücher