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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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bewußt werden konnte, ruhte das
Wesen Gaias und lenkte die Ereignisse, aber die undurchschaubare
Maske war es, die die Fortführung der großen Aufgabe
ermöglichte.
    Und diese Maske – eine Maske, die einer Hamerin gehörte
– war mit dem Lauf der Ereignisse vollkommen zufrieden und
glücklich. Sie war sogar so glücklich, daß Sura Novi
sich für den Abstand von ihr selbst/ihnen/allen nahezu
entschädigt fühlte und sich darin fügte, auf
unbestimmbare künftige Dauer das zu sein, was sie zu sein
schien.

 
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    »Wie froh ich bin«, sagte Pelorat mit vorsätzlich
gebremstem Enthusiasmus, während er sich die Hände rieb,
»wieder auf Gaia zu sein.«
    »Hmmm«, machte Trevize zerstreut.
    »Wissen Sie, was Wonne mir verraten hat? Die
Bürgermeisterin kehrt mit einem Handelsabkommen mit Sayshell in
der Tasche nach Terminus zurück. Der Sprecher der Zweiten
Foundation kehrt mit der Einbildung nach Trantor zurück, er habe
es arrangiert – und diese Frau, Sura Novi, geht mit ihm, um
dafür zu sorgen, daß die Änderungen, deren fernes
Ziel Galaxia ist, auch wirklich in die Wege geleitet werden. Und
keine Foundation weiß noch, daß Gaia tatsächlich
existiert. Der Ausgang der ganzen Sache ist außerordentlich
erstaunlich.«
    »Ich weiß, mir ist das alles auch mitgeteilt
worden«, entgegnete Trevize. »Aber wir wissen
darüber Bescheid, daß es Gaia wirklich gibt, und wir
können’s weitererzählen.«
    »Wonne sieht das anders. Sie meint, niemand würde uns
glauben, und das sei uns auch klar. Außerdem, ich zum Beispiel
habe nicht die Absicht, Gaia je wieder zu verlassen.«
    Trevize schrak aus seiner Nachdenklichkeit und hob den Kopf.
»Was?« meinte er.
    »Ich bleibe hier. Wissen Sie, ich kann’s selber noch
nicht recht fassen. Noch vor Wochen habe ich ein einsames Dasein auf
Terminus gefristet, das gleiche Leben, das ich davor schon
jahrzehntelang geführt hatte, völlig aufgegangen in meinen
Aufzeichnungen und Überlegungen, und nie wäre mir nur im
Traum eingefallen, daß ich noch immer in Aufzeichnungen und
Gedanken versunken sein würde, wenn der Tod zu mir käme,
ganz egal, wann das wäre… ich habe selbstgenügsam
dahinvegetiert. Und dann bin ich plötzlich und unerwartet zu
einem Reisenden durch die Galaxis geworden, bin in eine Krise
galaktischen Maßstabs verwickelt worden, und ich… Golan,
lachen Sie nicht! Ich habe Wonne gefunden.«
    »Ich lache nicht, Janov«, sagte Trevize. »Aber
wissen Sie auch, was Sie tun?«
    »O ja. Diese Geschichte mit der Erde ist mir nicht
länger wichtig. Die Tatsache, daß sie die einzige Welt mit
stark differenzierter Ökologie und intelligentem Leben war, ist
für meine Begriffe hinreichend erklärt. Die Ewigen, wissen
Sie.«
    »Ja, ich hab’s mitgekriegt. Sie wollen also auf Gaia
bleiben?«
    »Jawohl. Die Erde gehört zur Vergangenheit, und die
Vergangenheit steht mir jetzt dermaßen im Hals, daß ich
damit gurgeln kann. Gaia ist die Zukunft.«
    »Sie sind kein Teil Gaias, Janov. Oder glauben Sie, ein Teil
davon werden zu können?«
    »Wonne sagt, ich könne in gewissem Umfang durchaus an
Gaia teilhaben – wenn schon nicht biologisch, dann doch
wenigstens intellektuell. Sie wird mir natürlich
helfen.«
    »Aber sie ist ein Teil Gaias, und wie sollen Sie unter
solchen Umständen mit ihr ein gemeinsames Leben führen
können, gemeinsame Standpunkte, gemeinsame Interessen
haben?«
    Sie standen im Freien, und Trevize betrachtete versonnen die
stille, fruchtbare Insel ringsum, das Meer, das sich dahinter
erstreckte, und am Horizont, durch die Entfernung nur dunkel
erkennbar, eine andere Insel – alles friedlich, zivilisiert,
lebendig, alles ein einziges Ganzes.
    »Janov«, sagte er, »sie ist eine Welt, Sie sind nur
ein winziges Individuum. Wenn Sie Ihrer nun überdrüssig
wird? Sie ist jung…«
    »Darüber habe ich schon nachgedacht, Golan. Tagelang
habe ich über nichts anderes nachgedacht. Ich erwarte, daß
sie mich eines Tages satt haben wird. Ich bin kein romantischer
Idiot. Aber was sie mir bis dahin gibt, was es auch sein mag, das
soll mir genügen. Sie hat mir schon jetzt genug gegeben. Von ihr
habe ich mehr erhalten, als es nach meinen früheren
Vorstellungen im Leben überhaupt zu erhalten gab. Selbst wenn
ich sie von diesem Moment an nicht wieder sehen dürfte,
würde ich mich fühlen wie der galaktische
Hauptgewinner.«
    »Ich kann’s nicht begreifen«, sagte Trevize leise.
»Ich halte Sie wahrhaftig für einen romantischen
Idioten, und trotzdem,

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