Fragmente des Wahns
nicht einmal mehr etwas zu tun. Alex wusste nicht weiter.
„Ich …“, fing er an. „Macht es dir was aus, wenn ich nach oben gehe und ein wenig lese?“
Alex brauchte einfach seine Ruhe und Abstand.
„Kein Problem.“
Der Satz war so kalt und gefühllos, dass es Alex fast das Herz brach. Doch er konnte gerade nicht anders.
„Okay. Bis später.“
Alex war kurz versucht, Lisa zu küssen, doch er unterdrückte den Impuls und wandte sich schnellstmöglich von seiner Frau ab.
Nicht jetzt. Ich kann sie jetzt nicht küssen. Es wäre falsch.
Lisa spürte es. Sie sah regelrecht Alex inneren Kampf und es schmerzte tief in ihrer Seele. Doch sie verstand, dass sie ihn gehen lassen musste. Er brauchte seinen Freiraum, um wieder zu sich zu finden. Und sie würde auf ihn warten.
Der Thriller lag auf seiner Brust und sein Körper lag weit ausgestreckt auf dem weichen, leeren Elternbett. Alex hatte nicht einmal zehn Seiten geschafft, ehe er eingeschlafen war.
Die Träume riefen nach ihm …
Alex kehrte zum Strand zurück.
Lisa packte gerade die letzten Sachen in die weiße Strandtasche, die sie extra für den Sommerurlaub gekauft hatten. Besonders Lisa fand sie praktisch.
Er nahm gerade Lilli auf die Schultern und hielt sie mit beiden Händen fest. Sie lachte vor Aufregung und Freude. Alex fing an wild umherzulaufen, was Lilli noch mehr zum Lachen brachte.
Das Abendessen wartete und die kleine Familie machte sich auf den Rückweg ins Hotel. Die Umgebung war herrlich. Überall sprießten Palmen aus dem Boden und weiße Pflastersteine säumten ihren Weg.
Er freute sich immer mehr darüber, dass Lisa ihn zu diesem Urlaub überredet hatte. Alex wollte zuerst nicht, da Lilli erst ein Jahr alt war. Doch nun waren sie hier und alle Zweifel verflogen.
Die Auswahl an Speisen war reichhaltig und es dauerte nicht lange, bis Lilli in ihrem Bett einschlief. Lisa verlangte es nach einer Dusche, während es sich Alex auf dem Bett bequem machte. Dann hörte er die ersten Wassertropfen, wie sie den Duschkopf verließen, über den Körper seiner Verlobten flossen, um daraufhin auf den Fliesen zu zerplatzen.
Ihn hielt es keine zwei Sekunden mehr auf dem Bett.
Die Badtür schwang auf und Alex schlich sich ins Innere. Die Tür fiel leise zurück ins Schloss, damit er Lilli nicht weckte. Dann waren sie allein. Lisa bemerkte ihn und musste lachen. Sie wusste genau, wonach es ihm dürstete.
Alex zog sich blitzschnell die Kleider aus und trat daraufhin zu Lisa in die Dusche. Wasser floss über ihre nackten Körper. Gänsehaut eröffnete ihren Akt.
Er strich durch ihr langes, schwarzes Haar, bis es endete und er ihre prallen Pobacken erreichte. Sein Oberkörper schmiegte sich an ihren Rücken, während sie und ihre Brüste gegen die kalte Wand der Dusche gedrückt wurden. Es erregte sie. Sie stöhnte auf.
Alex drehte sie herum, wild, stark, bestimmend. So wie sie es liebte. So wie er es liebte. Sie war seine Schneewittchen, doch beim Sex war sie seine hungrige Sklavin. Es erregte sie beide explosionsartig. Er nahm sie mit seinen kräftigen Armen, hob sie gen Himmel und drang dabei in sie ein.
Er trug sie immer wieder in den Himmel, um sie daraufhin zurück in die Hölle fallen zu lassen. Ihr Rücken rutschte an der feuchten Wand entlang, während beide ihrem Höhepunkt näher kamen. Es dauerte nicht mehr lange.
Sie hatten sich für ein zweites Kind entschieden, oder zumindest nicht dagegen. Lisa verhütete seit einem Monat nicht mehr. Sie stöhnte laut auf und Alex machte es umso wilder. Er konnte es nicht mehr lange zurückhalten. Er wollte es gar nicht mehr.
„Ja. Nicht aufhören, Alex. Ja … schneller.“
Natürlich nicht. Er würde niemals aufhören. Er würde weder aufhören, sie zu lieben, noch auf ewig bei ihr zu bleiben. Er würde für immer ihrs sein. Das war sein größter Wunsch.
„Jetzt! Ich halte es nicht mehr länger aus.“
„Ja … jetzt. Komm, Alex!“
Und er kam. Stöhnte unkontrolliert auf.
Ihre Laute vermischten sich miteinander, während ihre schweißgebadete Haut von kaltem Nass gereinigt wurde.
„Ich liebe dich so sehr, Sandra“, waren seine letzten Worte, ehe er zurück ins Reich der Lebenden kehrte.
Er hörte ihre Schritte, lange bevor er ihre Stimme wahrnahm. Sie war es, die ihn endgültig zurückholte und nicht zu seiner Frau passte. Sie war es, ohne Zweifel, doch irgendwie wirkte die Stimme verzehrt.
„Schatz?“, fragte Lisa zögerlich. „Bist du schon
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