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Framstag Sam

Framstag Sam

Titel: Framstag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul van Herck
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Schuldgesetzgebung ist es, möglich, einen Schuldenbetrag weiterzuvererben. Ihre Nachkommen – davon bin ich überzeugt – werden diesen einen Gulden sicher für Sie weiterbezahlen. Sie haben doch vor, für… äh… Nachkommen zu sorgen?«
    »Ja«, sagte Sam und dachte dabei an Julie.
    »Na fein. Wenn Sie dann die fünfzig Cent für mich haben, können wir sofort einen Vertrag machen.«
    Sam durchwühlte seine Taschen. Nichts.
    »Ich habe nicht mal fünfzig Cent bei mir«, sagte er.
    »Dann tut es mir leid, aber…«
    »Ich verstehe schon«, sagte Sam. »Ich gehe eben nach Hause, um das nötige Geld zu holen. Ich bin bald zurück.«
    Er ging natürlich nicht nach Hause, sondern zu seinem Verleger. Eine Stunde lang redete er mit Inbrunst von seinem neuen Projekt, und da der Verleger schließlich auch kein Unmensch war, gewährte er Sam großzügig zwei Gulden Vorschuß.
    Und so wurde Sam eine Stunde später glücklicher Besitzer einer Philips-Zeitmaschine, die noch so gut wie neu war.
    »Was ich aber nicht verstehen kann«, sagte er zu Deleu, »ist, wo bei solchen Geschäften Ihr Profit steckt? Ich meine, was haben Sie von den zehntausend Gulden, wenn sie erst nach neunhundert Jahren abbezahlt sind?«
    Deleu lachte schallend. »Die gehe ich jetzt sofort abkassieren«, sagte er und deutete auf seine eigene Zeitmaschine, ein glänzendes, großes Gerät von Grundig, das sogar mit Nebelscheinwerfern ausgestattet war.
    Sam machte »Oh« und noch mal »Oh« – natürlich erst ein paar Sekunden später; nachdem er begriffen hatte.
    Während Sam nach Hause zurückkehrte, kam ihm eine Idee. Es war eine glänzende Idee. Mit einer Zeitmaschine kann man nämlich allerhand nette Sachen machen. Mit erwartungsvoll klopfendem Herzen stellte er die Skala auf den vergangenen Freitagabend, und etwa zwei Uhr.
    Der Wagen summte durch die finstere Nacht und hielt vor dem schweren Portal der Villa Vandermasten an. Sam stieg aus und öffnete für Julie die Seitentür.
    »Sehen wir uns wieder?« fragte er ein wenig schuldbewußt.
    »Wenn du gerne möchtest«, antwortete Julie sanft.
    »Und ob ich das möchte.«
    »Was hältst du von Framstag, acht Uhr? Am Kiosk, neben dem Denkmal von Klaus?«
    »Nein!« sagte Sam so heftig, daß Julie zusammenzuckte. »Auf keinen Fall Framstag.«
    »Da hast du wohl schon eine andere Verabredung?«
    »Wie kommst du denn darauf«, sagte Sam vorwurfsvoll. »Oder vielleicht doch. Mit meinem Pa. Er kommt extra aus den Staaten angeflogen, um mich zu sehen. Und ich kann den alten Knochen ja schließlich nicht sich selbst überlassen…«
    Julie schnitt eine Grimasse.
    »Mein Pa ist etwas kränklich«, log Sam, inzwischen gewissenlos genug, weiter.
    »Na, wenn das so ist… Also Montag?«
    »Das wäre ideal!« strahlte Sam.
    Sie küßte ihn schnell auf die Wange und verschwand durch das Tor.
    Und Sam rauschte in seinem Simca – oder besser gesagt: dem Simca Lodes – ab. Diesmal fuhr er vorsichtiger, denn er erinnerte sich nur allzu gut daran, daß er beim letztenmal beinahe zwei Unfälle verursacht hätte.
    Der Samstag verlief sterbenslangweilig. Kein Wunder, er hatte ihn ja schließlich schon einmal durchlebt. Der einzige Unterschied zum vorherigen bestand darin, daß Sam es sich diesmal sparen konnte, seinen Kollegen mit den Fragen nach dem bewußten Framstag auf den Wecker zu gehen.
    Der Sonntagabend verlief völlig anders. Diesmal stand er sich nicht an Klaus' Denkmal die Beine in den Bauch. Er lief auch nicht in die Kneipe und soff sich einen an. Etwa gegen neun Uhr näherte er sich zwar dem bewußten Platz, um ein Auge zu riskieren – aber nein. Weit und breit war kein Trottel mit einem Blumenstrauß zu sehen.
    Ist doch wirklich komisch, dachte Sam, da gibt es Zeitmaschinen in Hülle und Fülle, und kaum jemand macht Gebrauch davon.
     Schließlich stattete er der bewußten Kneipe doch noch einen Besuch ab. Die Leute, die dort herumhingen, waren dieselben wie beim letztenmal, aber natürlich erkannten sie ihn nicht. Sam kippte ein paar Halbe. Gegen zwei Uhr morgens tauchte Lode auf. Sie hielten Schwätzchen und spielten eine kurze, aber leidenschaftliche Partie Schach. Anschließend hatten die anderen Gäste alle Hände voll zu tun, um die beiden Streithähne auseinanderzubringen.
    Der Montagabend schien einfach nicht kommen zu wollen. Aber schließlich kam er doch, und Sam fiel siedendheiß ein, daß er sich eine Zeitmaschine kaufen mußte. Der Gedanke, was wohl geschehen wäre, wenn er dieses winzige

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