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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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widmete sich dann den Berichten auf seinem Monitor.

Anscheinend war heute jeder lockerer drauf als Mike selbst, denn auch Karl saß ziemlich entspannt in seinem Bürostuhl, als die beiden Kommissare eintraten. Nach einem Schluck aus der albernen Kaffeetasse, auf der ein Einschussloch aufgemalt war, fragte er: »Also, was habt ihr für mich?«
Mike zog sein kleines Notizbuch aus der hinteren Hosentasche, machte aber anschließend eine Geste zu seiner Partnerin: »Ich würde sage, wir bleiben in der richtigen Reihenfolge. Natalie hat sich die Berichte über den Lehrer, also Manfred Ziehmer, angesehen.«
»Das ist richtig«, begann Natalie, »aber viel Neues ist dabei nicht herausgekommen. Der Tatort war extrem sauber. Die Taucher haben zwei Tage lang den Kanal abgesucht, aber nichts Brauchbares gefunden. Das Projektil ist nicht mehr auffindbar und auch eine Patronenhülse wurde nicht gefunden.« Nun mischte sich Mike mit einer Handbewegung ein: »Die Hülse konnte man nicht finden, zumindest nicht, wenn er mit der gleichen Waffe getötet wurde, die auch den Pfarrer verletzt hat. Anhand des hinter dem Gemälde gefundenen Projektils konnte man feststellen, dass es sich um einen Trommelrevolver gehandelt hat, aus dem die Hülsen bekannterweise nicht ausgeworfen werden.«
Natalie wartete, bis Mike mit seiner Ausführung fertig war, und berichtete dann weiter: »Also, wie gesagt, der Tatort am Kanal gibt sonst nichts her. Im Grunde konnte man nur das Stück Papier, das Ziehmer in der Hand hatte, untersuchen. Dabei handelt es sich um absolutes Null-Acht-Fünfzehn-Druckerpapier, wie es in beinahe jedem Büro zu finden ist. Die Wörter – noch fünf Minuten, dann stirbst du! – wurden mit einem Drucker der Marke Brother aufgedruckt, der ebenfalls weit verbreitet ist. Sonst war nichts darauf zu finden. Keine Fingerabdrücke, keine Textilspuren ... nichts!« Natalie machte eine kurze Pause und versicherte sich, dass sie noch Karls Aufmerksamkeit hatte, dann fuhr sie fort: »Auch die Obduktion brachte im Grunde nicht mehr, als wir ohnehin schon wussten. Der Schuss wurde aus nächster Nähe abgegeben, drang in die Stirn ein und riss ihm beim Austritt den halben Hinterkopf weg. Sonst gab es keinerlei Anzeichen eines Kampfes, oder einer Verteidigung. Die Blutuntersuchung zeigte, dass Ziehmer etwa ein Promille Alkohol im Blut hatte, was ihn sicher nicht handlungsunfähig gemacht hat. Sonst nichts, keine Drogen, keine Medikamente und keine anderen Betäubungsmittel.« Damit beendete sie ihre Ausführungen und wartete auf Fragen von ihrem Chef, die allerdings nicht kamen. Stattdessen nickte Karl nur und sah dann Mike an: »Und wie sieht es bei dem Pfarrer aus?«
Mike warf noch einen Blick in sein Notizbüchlein und berichtete, was sein Chef im Grunde sowieso schon wusste. Nach dem kurzen Bericht schloss er mit den Worten »Die einzige Spur, die wir verfolgen könnten, ist der Ausflug des Pfarrers nach München. Aber anhand der Latexkleidung, die wir gefunden haben, kann ich mir schon vorstellen, warum er dort war. In der eigenen Gemeinde kann man solchen Neigungen nur schlecht nachgehen.«.
Dann lehnte sich Mike zurück und gab Karl etwas Zeit, um über das Gehörte nachzudenken.
»O. K.!«, sagte dieser schließlich. »Ich fasse einmal zusammen: Dass der Russe und die Mafia etwas mit den Morden zu tun haben, ist unwahrscheinlich. Wobei sich dann die Frage stellt, wer dich in der Kirche niedergeschlagen hat und anschließend die Wohnung des Pfarrers durchsuchte. Weiterhin haben wir keine greifbaren Spuren, mit denen wir einen Täter überführen könnten. Alles, was wir von dem Pfarrer wissen, ist, dass er spezielle sexuelle Neigungen hatte. Neigungen, denen vermutlich auch der Lehrer nicht abgeneigt war.« Karl blickte auf und fragte: »Sehe ich das richtig?«
»Das ist reichlich wenig!«, stimmte Mike zu und Natalie deutete ihre Zustimmung durch eine Kopfbewegung an. Karl stieß hörbar die Luft aus den Lungen, ließ sich zurückfallen und fragte sich laut: »Und wie soll ich das denen da oben erklären?« Dann richtete er sich wieder auf und bestimmte: »O. K., irgendwo müssen wir anfangen! Natalie, du fährst morgen früh nach München und hörst dich dort ein wenig um. Ich werde einen Münchner Beamten anfordern, der sich in der Szene auskennt und dich begleitet. Mike, du versuchst noch mehr über den Lehrer herauszubekommen und vielleicht klopfst du auch mal bei den Clubbesitzern bezüglich des Russen an. Irgendwie erscheint

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