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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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Entschlossenheit verpuffte.
»Nein, bitte nicht!« Der Schmerz zog sich inzwischen bis fast hinauf zu seinen Hoden.
»Wen?« Martin hörte, wie der Hahn einer Waffe gespannt wurde, dann brach sein Widerstand zusammen: »Einen Freund.«
»Den Russen? «
Er nickte kaum merklich.
»Dann habe ich noch mindestens vierzig Minuten für dich und deine Frau«, verkündete die Stimme hinter ihm, ohne überrascht oder verunsichert zu wirken, und fast schon mild fragte sie: »Kannst du laufen?«
Martin versuchte es ernsthaft, doch sein Wille zerbrach an dem Schmerz. Kopfschüttelnd sagte er schließlich: »Nein, tut mir leid«, und wie um es zu beweisen, versuchte er noch einmal die Hand von der Schreibtischkante zu nehmen, auf die er sich stützte, doch es gelang ihm nur für ein, zwei Sekunden, dann drohte er wegzukippen.
Eigentlich auf Milde hoffend, wurde er eines Besseren belehrt. Die Stimme so kalt wie vorher, bestimmte sie: »Dann krieche!« Im selben Augenblick, wie sie die Worte sagte, bekam er von hinten einen heftigen Tritt gegen das Knie des gesunden Beines und stürzte haltlos zu Boden.
»Los, rüber zu deiner Frau!«, befahl die Frau, auf die er während des Sturzes zum ersten Mal einen kurzen Blick werfen konnte. Zu seiner Überraschung trug sie eine Maske, wie man sie früher zu Maskenbällen getragen hatte. Wieder keimte Hoffnung in ihm auf, denn wenn sie vorhatte, ihn und seine Frau umzubringen, wäre das nicht nötig gewesen.
»Ich sagte, rüber zu deiner Frau!« Es folgte ein weiterer Tritt, der ihn aufstöhnen ließ. Auf allen vieren, und immer darauf bedacht seinen verwundeten Fuß zu schonen, begann Martin in Richtung Wohnzimmer zu krabbeln, wodurch er sich noch hilfloser fühlte.
»Schneller!«, trieb sie ihn an und spannte erneut den Hahn der Waffe.
In dem immer noch dunklen Wohnzimmer knipste sie eine der Wandlampen an, die ihr dämmriges Licht verteilte. Martin hielt kurz inne und sah zu Jutta hoch, wobei er sich wie ein Hund fühlte. Seine Frau hatte ihren Widerstand gegen die Handschellen aufgegeben und saß nun relativ ruhig auf dem schweren Holzstuhl.
»Jetzt ist dein Mann bei dem Schmutz des Bodens, wo er hingehört«, verkündete die maskierte Frau hinter ihm, doch Jutta sah sie nur verständnislos an. Ihn gleichzeitig in die Seite tretend, fuhr die Frau fort: »Du hast wirklich keine Ahnung, was dein Mann für ein Mensch ist, oder?« Wieder blickte Jutta verständnislos, doch diesmal zu Martin, der vor ihr auf dem Boden kauerte und seinen blutenden Fuß begutachtete.
Ohne weiter darauf einzugehen, befahl die Frau: »Los, rüber zum Kamin.« Martin sah seiner Frau noch einmal in die Augen und krabbelte dann weiter. »Und jetzt dreh dich um und setz dich auf die Kante der Feuerstelle.« Martin zog sich hoch und tat, was von ihm verlangt wurde.
»Arme ausstrecken«, lautete der nächste Befehl, und er wusste, was sie vorhatte. Mit geübten Bewegungen schnappten die Handschellen um die beiden kunstvoll verdrehten Eisenträger an den Ecken des Kamins. Nun saß er mit dem Rücken zur Feuerstelle und mit ausgebreiteten Armen da und fragte sich wieder, was das alles sollte.
»Warum tun Sie das alles?«, fragte er erschöpft und stellte erleichtert fest, dass die Kugel offenbar keine Schlagader getroffen hatte, da kaum noch weiteres Blut aus der Socke lief. Er musste sich irgendwie Zeit verschaffen, die Männer des Russen mussten jeden Augenblick hier sein. Vorausgesetzt natürlich, er hatte den Anruf überhaupt angenommen und sich den richtigen Reim darauf gemacht. Noch einmal versuchte er es mit »Wollen Sie Geld? Ich könnte eine Überweisung veranlassen, Sie müssen mir nur ein Konto nennen.«.
Der Schlag traf ihn mit der flachen Seite des Revolvers. Sein Nasenbein gab das Geräusch eines brechenden Astes von sich, dann spürte er, wie etwas Warmes über sein Kinn lief und auf sein Shirt tropfte. Wütend versuchte er aufzustehen, doch die Handschellen rissen ihn in seine gekreuzigte Stellung zurück. Ohne jeden Stress in der Stimme trat die Frau einen Schritt zurück und sagte: »Wie fühlt sich das an, wenn man sich nicht mehr hinter seinem Geld verstecken kann? Da wir nicht mehr ewig Zeit haben, würde ich vorschlagen, du beginnst langsam mit deiner Beichte. Ich finde, deine Frau hat ein Recht darauf zu wissen, warum sie in Zukunft von der Gesellschaft gemieden wird.«
»Sie sind doch wahnsinnig!« Martins Stimme zitterte vor Angst, Schmerz und Wut.
»Erzähl es ihr! Erzähle ihr alles!«, brüllte

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