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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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gewesen sein, dass er es sogar mit kleinen Kindern getan hat. Und so wie ich es verstanden habe, hat er auch diese Frau als Kind vergewaltigt. Außerdem gestand Martin, dass er gesunden Menschen Organe entnommen hat und diese an reiche Leute verkaufte.« Jetzt begann Jutta zu schluchzen und mit tränenerstickter Stimme sagte sie verzweifelt: »Das kann doch alles nicht wahr sein, das hätte ich doch merken müssen.«
Dimitrij ging nicht darauf ein, sondern schickte seine Männer los, um den Rest der Villa abzusuchen, dann fragte er: »Wie sah denn die Frau aus? Können Sie sie beschreiben?«
»Nur zum Teil«, wieder schluchzte Jutta, redete aber weiter: »Sie hatte so eine Karnevalsmaske über das Gesicht gezogen.« Dann stockte sie, sah hoch zu Dimitrij und fragte: »Aber warum machen Sie mich denn nicht endlich los?«
»Einer meiner Männer holt gerade Werkzeug aus dem Auto. Bitte erzählen Sie weiter, noch sind Ihre Erinnerungen frisch!«, lautete Dimitrijs Antwort und er hielt das Handy wieder vor ihr Gesicht.
Jutta schloss kurz die Augen, dann beschrieb sie, an was sie sich noch erinnern konnte. Als sie damit fertig war und ihr auch auf Nachfragen nichts mehr einfiel, ging er hinaus in die Vorhalle und redete kurz mit Sergej, der im Keller sämtliche Kameramitschnitte kopiert, und dann gelöscht hatte.
»Sehr gut!«, stellte Dimitrij fest und klopfte seinem Mann anerkennend auf die Schultern. »Geht schon mal zum Auto, ich komme gleich.«
Zehn Minuten später startete er den Motor, stellte das Navi auf Rückfahrt und fuhr an.
»Was ist mit der Frau?«, fragte Andrej, doch Dimitrij zuckte nur mit den Schultern: »Sie hatte mir nichts mehr zu sagen.«

–19–
     
     
       Karla war außer sich vor Freude. Bisher war alles nur ein Vorgeschmack auf den Moment, in dem sie ihn töten würde, und doch steigerte sich ihre Ekstase nach jeder Reinigung ihrer Seele, von Mal zu Mal. Selbst ihre sexuellen Bedürfnisse schienen sich langsam wieder zu entwickeln, allerdings in eine andere Richtung.
Achtlos warf sie die Maske in eine Ecke des Schlafzimmers, zog sich aus und ließ sich mit einem Lachen, das überhaupt nicht enden wollte, rückwärts auf ihr Bett fallen. Nach einem Blick in den Spiegel ihres Schrankes, der ihren nackten Körper zeigte, sah sie zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren wieder sich selbst und nicht nur eine funktionierende Hülle. Fast schon prüfend, ob diese Empfindung auch wirklich existierte, ließ sie ihre Hand erst über eine ihrer Brüste gleiten, dann weiter über den flachen Bauch, bis kurz vor zu der Stelle ihres Körpers, der ihr das bisherige Leben so versaut hatte. Bis hierhin war alles gut, aber der letzte Schritt, der letzte Zentimeter, schien von einem unsichtbaren Schutzring umgeben, der keinerlei Gefühle zuließ.
Verzweifelt schloss sie die Augen und versuchte sich an das Gefühl zu erinnern, als sie die Frau dieses Arschlochs überwältigt und gefesselt hatte. Für einige Sekundenbruchteile hatte sich Adrenalin mit einem anderen Stoff vermischt und ein Verlangen in ihr ausgelöst, das sie bisher nicht gekannt hatte. Es war die körperliche Nähe zu dieser Frau, der Geruch ihres Angstschweißes, die weiche zarte Haut und das alles gepaart mit ihrer Hilflosigkeit. Karla erinnerte sich daran, wie ihre Hand zufällig die Brust dieser Frau berührt hatte, an den heißen Atem, als sie ihr den Knebel in den Mund steckte, und diesen sehnsüchtigen Blick, der sich trotz der Angst seinen Weg gebahnt hatte.
Ohne es bewusst wahrzunehmen, hatten ihre Finger nun den letzten Zentimeter überwunden und sie gab sich, zum ersten Mal in ihrem Leben, sich selbst hin. Das Aufflackern dunkler Gedanken verhinderte zwar, dass ihre Hand es zu Ende bringen konnte, und doch war es unbeschreiblich schön.
Noch zwei Misttypen, dann bin ich erlöst, waren ihren letzten Gedanken, dann fiel sie in einen traumlosen Schlaf.

–20–
     
     
       In den letzten Stunden hatte sich in dem Schloss einiges geändert. Eigentlich wollte es sein Boss hier, in seiner alten Heimat, ruhig angehen lassen und hatte daher nur einige wenige seiner Männer mitgenommen, doch die Umstände hatten sich geändert.
Und so richtig bewusst wurde das Dimitrij erst jetzt, als er die verstärkte Mannschaft sah. Bei einigen freute er sich sogar, sie wiederzusehen, da er oft mit ihnen zusammengearbeitet hatte. Denn es war egal, ob in einem Kriegseinsatz oder beim Eintreiben von Schutzgeld, man musste sich aufeinander verlassen können

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